a life less ordinary ?

the egghead diaries


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Tag 17816

„Kannst Du da bitte mitfahren ?“ Wenn so eine Frage kommt kann das nur zwei Dinge bedeuten: Derjenige der fragt nimmt an dass derjenige der sonst hinfährt keine Ahnung hat. Oder derjenige der hinfährt fragt selber und weiß, dass das nicht sein Sandkasten ist.

„Ja sicher, kriegen wir schon irgendwie hin, könnte zeitlich aber recht knapp werden“.

Also schacherst Du mit dem doc, damit er die eingeplante grosse Jahresinspektion zwar vernünftig macht, dabei aber weder einschläft noch Dir Schwänke aus seiner Jugend erzählt. Und vielleicht den Ölwechsel und die neuen Zündkerzen weg läßt. Vor allem aber, dass er die Nadelfetischistin nach Hause schickt, die zwar jedes Jahr eine andere Frisur hat, Dir aber jedes Jahr zuverlässig einen anderen Golfplatz in den Unterarm sticht und dann doch ihn ruft um Dir den Saft abzuzapfen.

Sowas kann glücken … und doch schief gehen. Nämlich wenn er Dich beim fälligen Ultraschall Zug um Zug von oben bis unten mit Gleitgel einschmiert, Du als Privatpatient nun jeden Moment die Escortgirls erwartest die er hoffentlich bestellt hat, die aber nicht kommen, und Du anschließend eine gefühlte halbe Stunde brauchst, um die Reste von der Pampe mit einem Kilometer Küchenkrepp wieder loszuwerden. Was Dir natürlich nicht gelingt, und Du Dir vor der Abfahrt also daheim noch schnell Hemd und Hose vom Körper meisselst und die halbe Körperbehaarung verlierst, nochmal duschen gehst, und noch mal das große Sockenmemory spielst.

Also reitest Du mit fliegenden Fahnen eine gute Stunde nach der an sich geplanten Abfahrt vom Hof, und zitierst 250 Kilometer lang Brehms Tierleben, während Du sämtliche Scheinwerfer auf Disco stellst die die Karre nur hat.

Kommst mit nur einer guten halben Stunde Verspätung an … und triffst eine weitere Schwester der Kassiererin im Bioladen … diese Ausgabe arbeitet beim Kunden in spe im Werkschutz. Die bleierne Tasche von „Jaws“ hängt Dir mittlerweile in den Kniekehlen und Du stehst da wie ein hingeschissenes Fragezeichen, während sie auf dem Lageplan nach wie vor den Bau sucht, wo Du hin musst.

An Tagen wie diesen weißt Du hingegen blind wo er liegt … am gegenüberliegenden Ende des Werksgeländes. Vermutlich hat er sogar eine andere Postleitzahl. Also hetzt Du durchs Gelände, findest den angesagten Bau … in dem der Ansprechpartner allerdings seit einigen Wochen nicht mehr sitzt. Nach nur einer kurzen Werksbesichtigung bist Du dann doch dort wo Du hin musst, und begegnest auch dem diesmaligen KAM, der schon ein paar Stunden da ist. Alles scheint perfekt vorbereitet.

Nur etwas kurzatmig baust Du „Jaws“ auf und versuchst, neben Deinen protestierenden Herzklappen mit dem montierten Beamer von 1789 warm zu werden, der dank 27 Videoadaptern der festen Überzeugung ist, der Hintergrund der Anwendung wäre nicht hellblau, sondern pissgelb. Und dass schwarze Querstreifen die Anwendung prinzipiell aufhübschten, zudem wenn sie ein wenig blinkten. Während Du damit kämpfst unterhält man sich über dies und das und Du versuchst einen groben Eindruck davon zu bekommen, wo denn hier bitte Norden sein könnte. Denn auch diesmal hattest Du keine drei Stunden gemeinsamer Autobahnfahrt, um das zu erfahren.

In dem Moment wo Du das ganze Gfrett am Laufen hast ist Dir jedoch eins klar: Du hättest Dir den ganzen Blutdruck sparen können. Den Ölwechsel machen lassen können. Die Zündkerzen. Auf die Escortgirls im dark room warten die vielleicht ja doch noch gekommen wären.

Denn der KAM hatte zwar vermutet dass sie das brauchen könnten was Du hast, dummerweise aber scheinbar nicht danach gefragt. Und Du hältst die kürzeste und unmotivierteste Präsentation aller Zeiten, um Dich die restlichen 115 Minuten über ganz andere Dinge zu unterhalten, die Dich überhaupt nicht interessieren. Um auf dem Rückweg mitten in der rush hour in einer Prozession von LKWs alles das zu sehen, was auf der Hinfahrt nur als verwaschene Schlieren an Dir vorbeigezogen war.

You got to love any day – even today. Und nun werden der Eiswürfel- und der Limettenbestand reduziert. L’Chaim !


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Tag 17815

Bevor es mir da all zu arg reinregnet, hat das Depot heute ein weiteres mal ein bisschen Gewicht verloren.

Nachdem die Münchner Rück ja schon am 06.06. mit rund +10% inkl. Dividende rausgeflogen war, habe ich mich heute

– schweren Herzens von meinen geliebten Saftschubbsen (Dt. Lufthansa) getrennt, nachdem ich ein wenig in den Plastikbecher mit Tomatensaft weinen musste. Die +34% haben mir aber ein wenig Trost gespendet. Schnüffz.

– leichten Herzens von Nestle getrennt, inkl. Dividende war das ziemlich genau eine Nullnummer, plus minus einer Tiefkühlpizza.

– von Talanx getrennt, gerade nachdem ich mir gemerkt hatte, was sie eigentlich machen. Das ist zwar betrüblich, aber die 10% inkl. Dividende mildern den Schmerz das vergeblich gelernt zu haben.

Und somit ist das Depot nunmehr eine ungeheuer ausgewogene, durchdachte und übersichtliche Veranstaltung, nämlich ausgerechnet mit den Gameshowspezialisten (Pro7Sat1, z.Zt. rund +45%) und den Antons (Dt. Post, z.Zt. rund +12%) als einzigen Teilnehmern. So eine schräge Zusammenstellung hatte ich auch schon länger nicht mehr.

Und wie immer, bevor ich es vergesse: Hinweis laut §34b WpHG: Der Autor ist in den entsprechenden Wertpapieren derzeit zumindest zum Teil noch investiert. Es liegt daher ein Interessenkonflikt vor. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar – sondern ausschließlich zum Suchen und Werfen, Verbummeln oder Verstecken von Darts. Der Kauf von Wertpapieren jeder Art kann darüberhinaus zu Magengeschwüren, Fußpilz, Blähungen und plötzlicher Hinwendung zum Glauben führen. Informieren Sie sich daher umfassend und fragen Sie vorher vielleicht Ihren Arzt, Apotheker, Friseur, Klempner, Kammerjäger und/oder Bankberater – wem immer Sie am meisten vertrauen, oder wer die angenehmste Stimme hat. Nur nicht mich, denn ich habe keine blasse Ahnung was ich da tue und bin als Vorbild vollkommen ungeeignet.


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Tag 17812

Bayerische Turboabiturienten scheitern am häufigsten, schreibt der linke Aufklärungskanal voller Freude. Dreieinhalb mal so viele als im G9. In fett. Und vermutlich blinkend, wenn sie beim SPIEGEL wüssten, wie das geht. PANIK ! ALAAARRRRMMM ! WELTUNTERGANG !

 

… und dann schaut man sich mal die prozentualen Werte an, wieviele von den putzigen, süssen, hochbegabten (natürlich), völlig überforderten (seufz), die Kindheit verlierenden (hach) Wesen denn so durchsegeln. 2,8 Prozent beim G8.

2,8 % ??? Das sind also zwei Ganze und ein Einbeiniger pro hundert putzige, süsse, hochbegabte (natürlich), völlig überforderte (seufz), die Kindheit verlierende (hach) Wesen. Fällt da nur mir etwas auf ? Wenn eine Hochschulberechtigungsprüfung eine Ausschussquote von nicht mal drei Prozent hat, was ist dann schlimmer ?

 

Dass sie dreimal so hoch ist als vorher, wo man die süssen, putzigen, hochbegabten (natürlich), völlig überforderten (seufz), die Kindheit verlierenden (hach) Wesen noch ein Jahr länger in dem Stall gehalten hat, der sich Gymnasium nennt ? Damit sie noch ein Jahr älter sind bis sie Richtung Uni gehen wo sie endlich die Grundrechenarten lernen ? Und möglichst erst kurz vor der Impotenz das Berufsleben erstmalig betreten ?

Oder vielleicht, dass wir inzwischen mit unserer rosaroten Nur-nicht-überfordern-Kuschel-Gluckenpädagogik soweit sind, dass so gut wie jeder geistige Schrubber der es irgendwie aufs Gymasium und in die Oberstufe schafft, auch ein Abi bekommt ?

Keine drei Prozent werden da rausgesiebt !

Aber selbst das stört natürlich die ganzen Müslis, die ihre Brut am liebsten noch in die Uni fahren würden und sich grämen, dass sie auch mal nachmittags Unterricht hat. Meine Fresse, was für eine Tortur. Dass ein Stift, der seine Ausbildung zum Fliesenleger oder Dönerschmied macht nachmittags auch mal arbeiten muss, das kommt in Eurer Welt scheinbar nicht vor. Aber der stirbt da auch nicht umgehend dran. Ist doch eigentlich erstaunlich. Sind die vielleicht aus einer anderen Zucht ? Von normalen Menschen statt Hochbegabtenproduzenten ? Dann stellt sie dringend unter Naturschutz, denn da brauchen wir mehr davon. Viel mehr.

Dabei sind schon acht Jahre zu lang. Für den unbrauchbaren Mist den man den putzigen, süssen, hochbegabten (natürlich), völlig überforderten (seufz), die Kindheit verlierenden (hach) Wesen da beibringt, dafür braucht man weiß Gott keine acht Jahre. Die könnten alle täglich um elf wieder nach Hause gehen wenn man mal mit einem dicken Edding durch die vollkommen idiotischen Lehrpläne durchginge. Und die Helikoptereltern nicht sofort hektische Flecken und Schnappatmung bekämen sobald man als Lehrer ihrem süssen, putzigen, hochbegabten (natürlich), völlig überforderten (seufz), die Kindheit verlierenden (hach) Holzkopp mal vorsichtig sagt, dass er entweder trotz Hochbegabung fürs Gymnasium zu dämlich, oder aber stinkend faul ist.

 


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Tag 17811

Laberfahrt. Was ist eine Laberfahrt ? Eine Laberfahrt ist, wenn man Dich bittet den Key-Account-Manager zu seinem Kunden zu begleiten, damit dieser weder Humbug erzählt, noch weisse Elefanten verkauft. Eine prinzipiell gute Einrichtung jemanden mitzunehmen der sich damit auskennt. Eierschaukeln auf hohem Niveau – denn wenn Du gebraucht wirst, tritt man Dich unterm Tisch sanft gegens Schienbein. Ansonsten kannst Du in der Regel kleine Türmchen aus Kaffeesahnendöschen bauen, oder im Kopf irgendwas ganz was anderes konzipieren, bis Dein Einsatz kommt.

Du kennst den Firmennamen des Kunden, seine Produkte siehst Du in jedem zweiten Laden. Was sie eventuell möglicherweise vielleicht haben wollen könnten weißt Du auch grob. Sonst jedoch weißt Du nix.

Aber: Du hast ja noch knapp 3 Stunden Fahrt, wo Dich der KAM währenddessen briefen kann. Klassisches Gewinnersetup. Funktioniert auch sehr zuverlässig. Meistens.

Du hast Dir also Lärmmaschinen gestellt für 06:00, 06:15 und 06:30 in der Annahme, irgendwas von dem infernalischen Krach wird Dich hoffentlich aus dem Schlummer holen. Natürlich, wenn Du da schon mal dran denkst, dann stehst Du um 06:00 Uhr senkrecht im Bett. Während Du langsam versuchst, Deinen Namen zu buchstabieren und Dir zu überlegen wieviel Schuhe der Mensch so anhaben sollte planst Du, zwei von drei Stunden der Fahrt auf dem Beifahrersitz zu verschlummern und Dich nur mit Infos berieseln zu lassen.

Kurz vor 7 schleppst Du Dich voller Elan ins Raumschiff um Dich mit dem KAM zu treffen. Gerade als Du losgefahren bist klingelt das Mäuseklavier. KAMs Cheffe ist dran. Der KAM sei ein Bazillenmutterschiff und ausserstande, sich irgendwo anders hin zu bewegen als wieder zurück ins Bett. Wahrscheinlich Todesschnupfen. Du müsstest das alleine stemmen. Du kicherst in Dich hinein – genau das hattest Du von Anfang an vorgeschlagen und alle tönten „neineinein, der KAM muss da mit!“. KAMs Cheffe kann Dir immerhin schon mal sagen, wie die Stadt heißt, in die Du nun wirst selber kutschen müssen. Die Adresse wird er Dir später durchgeben können. Von den Teilnehmern kennt er exakt einen und hat auch keinen Schimmer, wie groß die Runde denn zu werden gedenkt. Oder wie viel Zeit sie haben werden.

Das ist der Moment wo Du intensiv den Himmel absuchst, ob der grosse Kürbis Dir gerade durch den Hochnebel hindurch den Finger zeigt. Du bist überrascht wieviele Hände er hat. Dann betankst Du das Raumschiff.

Du bekommst die Adresse genau in dem Moment, als Du ins Werksgelände einbiegst. Bist jedoch positiv überrascht. Grosser Besprechungsraum. Beamer nicht nur da, sondern auch angeschlossen. Butterbrezen, Kaffee – wenn man jetzt noch wüsste worum es geht, beinahe ideal. Du benutzt die Viertelstunde die Du zu früh da bist mehr oder weniger, um zu frühstücken.

Dann laufen die ersten Gladiatoren ein. Und noch ein paar. Und noch ein paar. Irgendwann denkst Du Dir „hossa, kommt da noch eine Vor-Band vor der show, oder bin etwa ICH die Vor-Band ?“

Es kommt keine Vor-Band. Mangels weiterer Info spulst Du Dein Standardprogramm runter. Aufmerksames Schweigen, interessierte Zwischenfragen, Du merkst Du liegst wohl nicht völlig neben der Spur, alles ist gut. Aber nach einer guten Stunde bist Du fast durch und beginnst aufmerksam in die Runde zu schauen, ob sie schon mit den Hufen scharren, oder ob sie Zeit haben. Zeit ist scheinbar kein Thema. Also flichst Du an gewissen Stellen dezente Hinweise in Nebensätze ein, was man noch alles so machen könnte. Wenige Minuten später ist Dir klar: Dir kann völlig egal sein wie viel Zeit sie haben, sie wird niemals reichen. open the flood gates, wir spielen ab jetzt nicht mehr vom Blatt, sondern wir komponieren und improvisieren Zugaben.

Am Ende ist das Display von „Jaws“ mit lauter digitalen gelben Notizzetteln gepflastert auf denen Du versucht hast, zumindest die Stichpunkte der ganzen Traumsequenzen zu notieren.

Mit einem Pappmaul steigst Du zwei Stunden später zufrieden erneut ins Raumschiff und versuchst, den dunkelschwarzen Wolken davon zu fahren. Das wird wieder so ein „mit Allem, zum Mitnehmen bitte“ – Projekt werden, das ist Dir klar.

 


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Tag 17810

Thermometer werden überschätzt. Ein handelsübliches Telefon reicht. Denn eben ruft mich der dritte oder achtundzwanzigste Mensch an und fragt mich, wie warm es bei mir ist. Und das fränkische Wetter ist total wichtig, wenn man 200 bis 800 Kilometer entfernt sitzt.

Ich hingegen will es gar nicht so genau wissen. Denn sind wir doch mal ehrlich: Was für einen Unterschied macht es denn, ob es 35 oder 36 Grad hat ? Interessant ist doch letztlich nur, ob es zu kalt oder zu warm ist.

Aber um das zu erfahren, muss ich nur an mir runter schauen und die Kleidungsstücke zählen: Keine Krawatte, kein Hemd, keine Hose, keine Socken, keine Schuhe. Keinen Pullover, keine Jacke, keinen Schal, keine Handschuhe, keinen Mantel, keine Mütze, keine Schneeschuhe oder Skier.

Sondern eine Shorts. Und eine Armbanduhr.

Es ist also eher warm. Aber noch nicht zu warm. Denn dann lege ich die Uhr auch noch ab.

Hilfreich für die Einschätzung des lokalen Wetters ist es auch zu wissen, wann man zuletzt geduscht hat. Heute nacht um halb drei. Und zu wissen, wann man ungefähr eingeschlafen ist. Gegen halb fünf, als ein Eichhörnchenfurz für eine kurzzeitige Brise gesorgt, und die backofenwarme Luft einmal umgewälzt hat. Und zu wissen, wo man beim Aufwachen die Bettdecke gefunden hat. Im Garten. Drei Meter neben dem Bett. Was muss ich mehr wissen ?

Es gibt aber noch einen weiteren Wetterbericht im Telefon, der nicht die lokale, sondern mehr so die bundesweite Wärme misst. Denn wenn die Hitze kein lokales Phänomen ist, dann merkt man das sehr schnell daran, dass ausnahmslos alle Anrufer am Rad drehen. Und Du Dir nicht völlig sicher bist ob Deine eigenen Ohren schwitzen, oder ob das warme Wasser durchs Telefon übertragen wird.

 

 

 

 


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Tag 17806

Wir versenken also Kähne am Deichbruch bei Fischbeck, um das Wasser einzudämmen. Nicht die schlechteste aller Ideen, gibt es der eher öden Gegend doch zumindest ein künftiges Ausflugsziel. Und wenn sie doch weg schwimmen spielt man eben später „Such den Kahn !“ oder „Mami, da steht ein Boot im Flur“. Da haben wir schon weit Blöderes versucht, das kann man machen.

Aber: Um die Ritzen dazwischen abzudichten, werfen wir BIGBAGs daneben, darauf, davor.

„Discover: B. I. G. B. A. G.

Say it: Bigbag“

Sprecht mir nach, Ihr Aushilfsjournalisten:  Das Ding heißt BIGBAG. Es heißt nicht Bigpack. Und wie man sich neue Worte einprägt, das wisst Ihr doch seit Limp Bizkit hoffentlich, haben sie Euch doch vor zehn Jahren beigebracht.

Allenfalls heißt es noch FIBC, flexible intermediate bulk container, oder für die vollkommen Unterbelichteten unter Euch Aushilfsgesindel mit Presseausweis, also die Mehrheit: faltbarer Behälter zum Zwischenlagern von Schüttgut. Wird langsam Licht ? Fein. Denn auch wenn es Euch nicht auffällt, aber wir werfen da keine viel zu großen und viel zu schweren Rucksäcke mit Käsestullen und harten Eiern für eine Kompanie in die Fluten, sondern Thermoplastbehälter mit einer Tonne Sand oder Kies.

Ich weiß nicht wer von Euch Hornochsen als erster Dreck in den Ohren hatte und Bigpack gesagt hat. Aber mittlerweile ist es wie Denguefieber, und man hört kaum noch was anderes. Ist Denguefieber eigentlich heilbar ? Falls nicht, dann gäbe das zumindest ein wenig Hoffnung…

Hinweis: Dass es bei der allwissenden Müllhalde fünf Bilder unter dem falschen Begriff gibt, sollte Euch nicht davon abhalten das, oder bei Sprachschwäche notfalls das, mal flott anzuclicken. Um wenigstens eine grobe Ahnung zu haben, was Ihr da stündlich in den Nachrichten vorlest. Sowas schadet nie.


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Tag 17802

Da fährst du an den einzigen Punkt in der Republik, von dem Du eben nicht notfalls in den Rest der Welt schauen kannst. Die digitale Hölle.

Packst deinen Scheiss aus, und baust den Elektroschrottladen mit Hilfe von ein paar Kilometern Kabel und Netzteilen um.

Natürlich ist das Testsystem nicht pünktlich geliefert und aufgebaut worden. Sondern wie mit dem Bagger hingekippt, und äusserst kreativ verkabelt.

Natürlich ist das Testsystem nicht auf dem Ausgabestand des Produktivsystems. Also spielst Du erstmal stundenlang Versionsmemory –  finde zwei gleiche – damit die Tests wenigstens halbwegs der Realität entsprechen können.

Natürlich ist die Simulation für die ganze Anlagenperipherie – die ja nicht am Testsystem hängt – nicht mal halb fertig. Die ersten Aufträge laufen also einer nach dem anderen in Anlauffehler, weil alle Waagen Gewicht 0 haben, und alle Dosierungen von Komponenten nix in ihren Rohwarenzellen finden. Ja wie auch, wenn man nix simuliert.

Du wütest mit dem digitalen Hammer und kloppst fluchend nacheinander alles das grade, was Du brauchst.

Der Tag ist halb rum. Du hast noch nix geschafft. Du startest wieder mal einen Auftrag und wartest auf die nächste virtuelle Blähung der simulierten Anlage. Dein Blick geht durch die Betondecken hindurch zum grossen Kürbis – Du meinst ihn ganz leise kichern zu hören.

Aber … der Auftrag läuft. Du siehst völlig versteinert zu. Solange, bis er sich von selber beendet, weil fertig.  Wer konnte denn damit rechnen.

Und … er bucht. Dir fallen spontan die beiden Chili-Cheese aus dem Gesicht, die Dein Frühstück/Mittagessen waren.

Du untersuchst den fensterlosen Raum geschwind auf Kameras – und als Du keine findest, führst Du einen total peinlichen Siegestanz auf und summst die Titelmelodie vom A-Team.

In diesem Moment, keine 30 Sekunden später, erinnert sich der grosse Kürbis an Dich. Und läßt Dein Mäuseklavier wild klingelnd vom Tisch hupfen.

Alpha und Beta, die beiden rachitischen Server von der Baustelle aus dem letzten Jahrtausend, sind dran.

Cheffe hat ein dicker-Daumen-Problem gehabt. Und mit ein paar clicks sein komplettes Lager geleert, bis auf fünf Paletten von irgendwas, das keiner braucht. Du schaust auf die Uhr. Hmm, joah. Normale Menschen machen jetzt Feierabend. Sie setzen sich in den Biergarten und kippen sich ein wohlverdientes Radler in die Rüstung, oder zwei oder drei. Du hingegen setzt Dich ins Auto und fährst spasseshalber einfach nochmal 100 Kilometer weiter. Machst irgendwo auf der Autobahn einen Hirnreset, um Dich ins richtige mindset zu bringen für den baldigen Besuch in Stonehenge.

Rettest die Welt in achtzehn Zeilen SQL, und erntest grosses Frohlocken.

Auf der Rückfahrt musst Du Dich furchtbar konzentrieren, um nicht den gewohnten Weg nach Hause zu wählen, sondern den anderen, zurück in die Hölle. Du kommst zurück und bestellst mit nur wenigen Stunden Verzögerung bei der sichtlich überraschten Bedienung direkt zwei Radler. Du möchstest gerne beidhändig trinken. Du gibst jedoch keine Erklärung ab. Erst in dem Moment, als sie Dir das erste davon auf die Hose und die Schuhe kippt erklärst Du ihr, dass Du das vorhergesehen hättest, was ihre Überraschung noch weiter steigert. Sie wird Dich ziemlich sicher nie vergessen.


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Tag 17800

Ich packe meinen Koffer … raum und nehme diesmal mit: Alles – bis auf das natürlich, was ich wieder vergesse und vor Ort zum zweiten, dritten, achten Mal besorgen muss. Die Tasche von „Jaws“ wiegt trotzdem auch nach dem dritten Ausräumen, Ausmisten, und wieder Einräumen noch eine halbe Tonne – verdammte Netzteile. Die facility managerin hat das Bügelbrett durch den Boden geplättet und den Rest des Tages werde ich damit verbringen, die faltenfreien Kunstwerke in den Koffer zu stopfen ganz vorsichtig zusammenzulegen und zu verpacken.

An sich habe ich seit Wochen so überhaupt keine Lust auf diese Dienstreise. Telefonate, halbe Regenwälder an Papier, und alles nur für Status SUSFU. Aber ich brauche dringend Auslauf. Will andere Menschen sehen. Mit denen ich diskutieren kann. Von denen ich etwas lernen kann.

Gerade weil ich sie nicht besonders mag. Denn das ist der riesige Vorteil in der richtigen Welt: Wegrennen ist keine Option. Jedem wäre es peinlich das bockige Kind zu geben das seinen Willen nicht bekommen hat. Männer haben nicht die Option „Ich sage wie es gemacht wird, Punkt !„, Frauen haben nicht die Option „Sie sind anderer Meinung als ich ? Ich mag Sie nicht !„. Sondern man muss auch anschließend noch miteinander klar kommen. Und alle wissen das, weil sie erwachsen genug sind.

Ich wünschte mir es gäbe viel mehr davon. Wieso zum Teufel muss ich so oft durch die halbe Republik kutschen um ein Bündel davon zu finden.

 

There are no shortcuts in life. Unless you right-click and possibly find one in the context menu.

 


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Tag 17799

[Geek-content]

Das liebe Outlook kann sicher viel. Aber beim Senden ist es ein fire-and-forget-Mechanismus: Der ganze Mist stapelt sich im Ordner „Gesendete Objekte„. Von meinem alten Thunderbird war ich es gewohnt beim Senden gefragt zu werden, ob und wo ich die mail denn ablegen will. Im web gibt es zwar Tausende von Anleitungen um in Outlook 2007/2010 gesendete mails in fest vorgegebene Ordner zu verschieben – das ist ja schön aber nutzlos. Ich will in Outlook 2007/2010 gesendete Mails in beliebige Ordner verschieben, die ich auswählen kann.

Nachdem ich eben mal wieder vor 38 Bildschirmseiten gesendeter mails saß und sie in jeweils einen von >300 Unterordnern verschieben wollte/musste, da dachte ich mr „das muss doch besser gehen?“.

Vermutlich gibt es rund 28 Wege das zu lösen – ich habe einen gefunden der mir taugt.

  • Neue mail öffnen
    OL2010_1
  • Menüband erweitern: Rechts neben den ganzen Buttons ist freier Platz. Rechts in den freien Platz clicken -> „Menüband anpassen“.
    Es geht einer der beliebten Dialoge auf, in diesem Fall der, mit dem man sich das Menüband so hinmurksen kann wie man mag.OL2010_2Ganz links ist „Menüband anpassen“ vorgewählt.
    Halblinks sieht man eine Liste von Befehlen die man ins Menüband legen kann.Rechts sieht man das Menüband wie es momentan ist. Nun hat Outlook ja für alle möglichen Funktionen eigene Menübänder. Uns interessiert hier das Menüband, das man bei neuen Mails sieht -> „Neue E-Mail-Nachricht“. Wie man sieht gibt es darin schon einige Buttongruppen, in denen Buttons definiert sind. Das wollen wir ergänzen.
  • In der halblinken Liste von Befehlen zunächst mal „Alle Befehle“ auswählen. Man bekommt halblinks nun eine unendlich lange sortierte Liste angezeigt.OL2010_3
  • In dieser Liste zu „g“ navigieren (z.B. in dem man in die Liste clickt und „g“ tippt“.OL2010_4
  • Bereits der zweite Befehl unter „g“ sieht vielversprechend aus: „Gesendetes Element speichern unter“OL2010_5
  • Wer jetzt denkt er könnte den Befehl einfach nach rechts ins Menüband übernehmen, der bekommt eine typische Microsoft-Meldung:OL2010_6Was will uns der Dichter damit sagen ? In schöneren Worten eigentlich nur, dass wir gefälligst nicht in den vorgegebenen Gruppen im Menüband rumpfuschen sondern uns eine eigene machen sollen. Na gut, wenn es hilft den Krieg zu gewinnen.
  • Unten rechts „Neue Gruppe“ wählen: Die Liste der Gruppen wird um ein neues Element ergänzt.OL2010_7
  • Die Gruppe „Umbennnen“ und vielleicht auch das zugehörige Icon ändern:OL2010_8
    Oben kann man ein Symbol wählen, unten gibt man der Gruppe eine Bezeichnung, z.B. „verschieben“.
  • Und JETZT sind wir soweit, den Befehl „Gesendetes Element speichern unter“ ins Menüband zu holen:Halblinks den Befehl auswählen, rechts die Gruppe und „Hinzufügen“.OL2010_7
  • Dann ändert man vielleicht noch das Icon des Befehls in ein Ausrufezeichen:OL2010_9
  • … und schließt die ganze Orgie mit „OK“ ab. Und, wer hätte es gedacht, keine halbe Stunde später sieht man im Menüband rechts den neuen Button.OL2010_12
  • Clickt man den Button VOR dem Absenden an und wählt „anderer Ordner“, dann bekommt man eine Liste aller Ordner angezeigt und kann den auswählen, wo die gesendete mail landen soll. Man könnte sogar dort einen neuen erstellen:OL2010_13
  • That’s it. Zwar muss ich noch immer selber dran denken das zu tun, bevor ich eine mail abschicke, aber sei’s drum, es ist besser als nix.

Für die 38 Seiten lange Liste von mails, die sich in „Gesendete Objekte“ tummeln und die man jetzt hoffentlich letztmalig aufräumen muss gibt es eine ganz ähnliche Lösung:

  • Der Befehl heisst „verschieben“, und das Menüband ist das Band „Start“.

Have fun. Und achja, wenn Ihr Euch Euer Menüband wegen Error:too-many-fingers-on-keyboard total vermurkst, dann kommt nur nicht zu mir gerannt.


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Tag 17995

Meist, wenn ich schon mal im Müslighetto vorbeischaue, stehe ich einige Zeit später ein wenig verloren rum mit meinem Stückle Bio-Käse und dem halben Bio-Brot.

Vielleicht ist das ja nur hier so, aber es ist schon seltsam. Da wickeln sie Dir Dein halbes Brot sorgfältig in Papier ein. Und dann schmiert die Tante von der Brotkinderstube mit nem Edding einen halben Roman drauf. Nicht etwa „1,90“ oder „2,17“ oder so, sondern „DWX020345.17“. Sicher ein geheimer Hinweis an die Kassentante in dem steht „Halt Dich ran Inge, der Typ hat das Bioprinzip der schneckenartigen Langsamkeit noch nicht völlig verinnerlicht – Peace“.

Die langsamste Kassiererin der Welt läßt einem ja so schon viel Zeit, das Auge schweifen zu lassen und Dinge zu sehen die man nie sehen wollte. Aber wenn sie den halben Roman vom Brot nochmal abtippen muss, dann kann das richtig dauern. Ich glaube das ist vielleicht der Grund warum sich Bio nicht durchsetzt: Mit einem normalem Kundenaufkommen wäre man dort heillos überfordert und ein kleiner Kompletteinkauf würde einen Tag dauern, von dem man 23 Stunden an der Kasse steht. Nur haben sie so lange gar nicht offen.

Also stand ich mir neben der Kasse wieder mal die Haxen in den Bauch, blendete die widerlichen Bio-Müsliriegel aus dem kleinen Quengelregalchen wie immer aus meiner optischen Erfassung aus, und machte im Kopf stattdessen den Kalender für 2027.

Bis das Wort „ginger“ sich seine Bahn durch die Ganglien gebahnt hatte. Dazu muss man wissen: „ginger“ erzeugt bei mir in etwa den gleichen Reflex wie „pasta“ – a) muss ich haben b) kleine Mengen gehen gar nicht c) erst wenn mir schlecht ist, ist gut.

Gut, das mit den Mengen klappt angesichts der lütten Dose jetzt noch nicht so optimal, aber dafür sind sie erstaunlich lecker:

 

http://www.rapunzel.de/

Pack den Tiger in die Büchse

 

Nun brauche ich nur noch ein Bastelprojekt, was ich in einem Jahr mit ca. 1.750 leeren Dosen machen werde … anyone ?