„Cold Case“ Franken. Der capt’n wird von einem aufgeregten Kunden angerufen. Wie weit denn die Erweiterung sei.
Er schwankt, faselt etwas von „hmm, Moment, muss ich mal eben nachschauen wie so der Stand ist“, während er händeringend versucht sich zu erinnern, was zur Hölle er denn da hätte liefern sollen ?
Er kommt nicht drauf, und fängt an vorsichtig auf den Busch zu klopfen welchen Teil man denn so als Erstes brauchen würde. Das Angebot habe knapp 30 Einzelpunkte, und man brauche sie alle, kommt als Antwort. Was ihn noch mehr verwirrt. Scheint ja kein Klacks zu sein. Sein Gedächntis rotiert. Er verspricht, in ein paar Minuten zurück zu rufen.
Eine Viertelstunde später hat er sämtliche Angebote des Jahres geflöht und findet ums Verrecken keines, das zu dieser Aussage würde passen können. Die Verwirrung weicht der Verzweiflung, und er schreibt eine Magnumflasche Vita-Buerlecitin auf den Einkaufszettel.
Sollte er etwa etwas so Altes vergessen haben, dass es noch aus 2011 ist ? Kaum möglich, aber sicherheitshalber arbeitet er sich rückwärts durch die Bibliotheksregale des vergangenen Jahres. Dezemeber, nix. November nix. Oktober, September, August, Juli, nix, nix nix, nix. Juni, Mai, nix …. doch halt ! Da ist was ! Ein dreibändiges Alles-wird-Gut-Angebot, geboren aus dem Schweiß einer zweitägigen Schwafelrunde, und das Destillat aus Bergen von Visios und Powerpoints.
Er beginnt es zu überfliegen. Und versteht auf Anhieb nur knapp die Hälfte, trotz der Ausführlichkeit. Schließlich ist das Machwerk eineinhalb Jahre alt. „Oh Gott, er wird doch hoffentlich nicht DAS meinen !“ entfährt ihm.
Immer noch einen kapitalen Hirnschaden vermutend, schaut er nach eingegangenen Bestellungen und Auftragsbestätigungen. Öffnet eMailarchive, wühlt beidhändig in digitalen wie auch in Leitz-Ordnern.
Er entschließt sich dem Löwen in den Rachen zu schauen, und ruft zurück.
„Also, ok, ich habe es gefunden. Hat ein bisschen gedauert.“
„Gut. Und wie steht es ?“
„Hmm, naja, prinzipiell gut, fast fertig quasi, nur haben wir da ein klitzekleines Problem.“
„Und welches ?“
„Nun ja, also, ich wäre deutlich weiter damit, wenn Sie das irgendwann seit Mai 2011 auch bestellt hätten…“
„Whoooops. Haben wir etwa nicht ?“
„Nun, vielleicht haben Sie, aber es muss sehr virtuell gewesen sein, denn ich habe null Aufzeichnungen davon, und auch keine AB geschickt. Und bei dem Umfang hätte ich das bestimmt.“
„Aber, aber, wir brauchen das !“
„Gut. Das freut mich. Nur ergeben sich jetzt zwei Möglichkeiten: Sie bestellen das so wie es ist und wir reden noch mal darüber weil ich beim Querlesen auf Anhieb nämlich nicht mehr alles verstanden habe was wir da tun wollten. Oder wir reden noch mal drüber und Sie bestellen dann das davon, was wir beide noch verstehen.“
Schweigen am anderen Ende.
„Hmm, Moment … ich lese das mal schnell durch und rufe Sie gleich zurück !“
Das war vor drei Stunden.