a life less ordinary ?

the egghead diaries


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Tag 17607

„Cold Case“ Franken. Der capt’n wird von einem aufgeregten Kunden angerufen. Wie weit denn die Erweiterung sei.

Er schwankt, faselt etwas von „hmm, Moment, muss ich mal eben nachschauen wie so der Stand ist“, während er händeringend versucht sich zu erinnern, was zur Hölle er denn da hätte liefern sollen ?

Er kommt nicht drauf, und fängt an vorsichtig auf den Busch zu klopfen welchen Teil man denn so als Erstes brauchen würde. Das Angebot habe knapp 30 Einzelpunkte, und man brauche sie alle, kommt als Antwort. Was ihn noch mehr verwirrt. Scheint ja kein Klacks zu sein. Sein Gedächntis rotiert. Er verspricht, in ein paar Minuten zurück zu rufen.

Eine Viertelstunde später hat er sämtliche Angebote des Jahres geflöht und findet ums Verrecken keines, das zu dieser Aussage würde passen können. Die Verwirrung weicht der Verzweiflung, und er schreibt eine Magnumflasche Vita-Buerlecitin auf den Einkaufszettel.

Sollte er etwa etwas so Altes vergessen haben, dass es noch aus 2011 ist ? Kaum möglich, aber sicherheitshalber arbeitet er sich rückwärts durch die Bibliotheksregale des vergangenen Jahres. Dezemeber, nix. November nix. Oktober, September, August, Juli, nix, nix nix, nix. Juni, Mai, nix …. doch halt ! Da ist was ! Ein dreibändiges Alles-wird-Gut-Angebot, geboren aus dem Schweiß einer zweitägigen Schwafelrunde, und das Destillat aus Bergen von Visios und Powerpoints.

Er beginnt es zu überfliegen. Und versteht auf Anhieb nur knapp die Hälfte, trotz der Ausführlichkeit. Schließlich ist das Machwerk eineinhalb Jahre alt. „Oh Gott, er wird doch hoffentlich nicht DAS meinen !“ entfährt ihm.

Immer noch einen kapitalen Hirnschaden vermutend, schaut er nach eingegangenen Bestellungen und Auftragsbestätigungen. Öffnet eMailarchive, wühlt beidhändig in digitalen wie auch in Leitz-Ordnern.

Er entschließt sich dem Löwen in den Rachen zu schauen, und ruft zurück.

„Also, ok, ich habe es gefunden. Hat ein bisschen gedauert.“

„Gut. Und wie steht es ?“

„Hmm, naja, prinzipiell gut, fast fertig quasi, nur haben wir da ein klitzekleines Problem.“

„Und welches ?“

„Nun ja, also, ich wäre deutlich weiter damit, wenn Sie das irgendwann seit Mai 2011 auch bestellt hätten…“

„Whoooops. Haben wir etwa nicht ?“

„Nun, vielleicht haben Sie, aber es muss sehr virtuell gewesen sein, denn ich habe null Aufzeichnungen davon, und auch keine AB geschickt. Und bei dem Umfang hätte ich das bestimmt.“

„Aber, aber, wir brauchen das !“

„Gut. Das freut mich. Nur ergeben sich jetzt zwei Möglichkeiten: Sie bestellen das so wie es ist und wir reden noch mal darüber weil ich beim Querlesen auf Anhieb nämlich nicht mehr alles verstanden habe was wir da tun wollten. Oder wir reden noch mal drüber und Sie bestellen dann das davon, was wir beide noch verstehen.“

Schweigen am anderen Ende.

„Hmm, Moment … ich lese das mal schnell durch und rufe Sie gleich zurück !“

Das war vor drei Stunden.

 

 

 

 


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Tag 17606

Ein Tag wie damals ™. Dabei ist es so einfach !

Hatte beide Telefone leergequatscht, Outlook vergessen wieder zu öffnen, und nix bestellt was Anton schaufend die Treppen hoch- oder runterwuchten musste.

Und konnte daher acht Stunden ohne Unterbrechung an einer Sache arbeiten. Muss ungefähr der zweite oder dritte Tag in diesem Jahr sein, wo das funktioniert hat. Traumhaft.

Fühlt sich auf eine bizzare Art fast an wie Urlaub.

 

… und was macht man im Urlaub ?

Man nimmt den Soul Train, dreht die Lautstärke hoch, fährt nach Motown und hört: The O’Jays – Back Stabbers

Und weil die freundliche GEMA mal wieder einen Hirnfurz wegen Musik hat, die exakt 40 Jahre alt ist (!!), hier das Video eben von einer anderen Plattform:

Sonst http://www.hidemyass.com nehmen und dort den youtube-link reinfüttern.

 


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Tag 17605,93

Schnauze voll von eckigen Augen weil nachts um zwölf die screens sich wie zwei Asitoaster mit je 10.000 Watt anfühlen ? Keinen Bock mehr morgens die Augen zusammenzukneifen weil die aufleuchtenden screens auf Dich wirken als hättest Du schon wieder die kalte Fusion erfunden und würdest in den Reaktor gucken ?

Dann Testfahrt. Sehr entspannend. Gibt’s das auch für Fernseher ?

 


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Tag 17605

Habe fünf mailkonten bei drei Providern. Damit zumindest eines erreichbar ist. Und zwei gehostete Server. Super Plan. Wenn man nicht mit der allmächtigen Inkompetenz sämtlicher Provider in der Bananenrepublik rechnet. Klappt einer zusammen, gehen die anderen aus Sympathie mit in die Knie.

Und dann schafft man es, dass zwei gehostete Server, und 1und1 (würde dem Marcel-Arsch aus der Werbung gerne mal ’ne mail schreiben, aber geht ja nicht), und gmx (naja gut die sind auch sonst mehr tot als lebendig), und ein weiterer provider unter der Last ihrer Verantwortung zusammenbrechen und out of order sind. Was nicht schlimm sein müsste – nein, ein paar Stunden ohne ständige eMails könnten ja ganz entspannend sein. Wären sie auch … wenn das hinrissige Outlook mich nicht mit Fehlermeldungen im Minutentakt beglücken würde, dass es zum 123ten, 124ten … 128ten mal nicht auf die mail zugreifen konnte … mit der überaus zielführenden Meldung, die Authentifizierung sei fehlgeschlagen. Freilich schlägt die fehl, wenn Du den ganzen Provider nicht mal siehst !

Wird die Pause halt länger, Outlook zu, schauen wir eben morgen wieder, wer mir Potenzpillen verkaufen will.

Und was wird die Erklärung im Nachinein sein ?

Bestimmt ist wieder ein Switch bei DE-Cix aus dem Regal gesprungen und in den vorzeitigen Urlaub gegangen … und alle, wirklich ALLE Arschlöcher klemmten natürlich ausschließlich auf diesem Kasten. Oder der Suppenkaspar vom Dienst kam nicht rechtzeitig von der frühkindlichen Erziehung, um seine Nachmittagsschicht als admin zu übernehmen. Oder der Innenminister kommt mit dem Ausdrucken nicht nach, weil die Worte ‚Weihnachten‚, ‚Tannenbaum‚ und ‚blowjob‘ irgendwie ihren Weg auf die Terrorwarnliste gefunden haben und jede mail die eins der Wörter enthält jetzt überprüft werden muss, damit niemand den Glühweinstand auf dem Marktplatz in die Luft jagt.

Wollt Ihr uns wirklich alle zu tripper und fuckbook zwingen ? Weil der Mist geht nämlich immer noch !

 

Edit 21:20 aha nu wisser wir es, die Eiswürfel für die Drinks waren also aus, und alle waren bei der Tanke um neue zu holen.


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Tag 17604

Zum Glück habe ich Kekse, Lebkuchen, Nervennahrung.

Die Diele steht schon wieder voll mit Blechottos, die rumgetragen, ausgepackt, eingerichtet, DHL-Anton-sicher eingepackt, abholfertig gemacht werden wollen. Habe Probleme meinen „habe 10 Daumen, und keine Ahnung wie man das FAX bedient, bin nur Bitschubbser“ – Status aufrecht zu erhalten.

UPS-Anton als letzter Lieferant hat sich gestern beschwert, „dieser Rechner sei aber sehr schwer im Vergleich zu den anderen“. Habe gelächelt, ihn aber nicht darüber aufgeklärt, dass zwar der Karton einem DELL-Karton entfernt ähnlich ist, aber an sich von Zebra kommt, ein Zebradrucker drin ist, der nunmal 16kg wiegt, ohne Etikettenrolle. Weil die noch so richtig mit Blech und Stahl arbeiten. Und Du das Ding beim Umdrehen nicht mit dem Hintern vom Tisch reissen kannst, sondern Dir blaue Flecken holst. Bin noch zu verschlafen, lasse ihn daher eingepackt, wird so wie er ist weiterversandt.

Schleppe restliche Kisten ins Wohnzimmer. Es ist tatsächlich Weihnachten. Sieht zumindest aus wie Heiligabend gegen 19:30 Uhr. Also verpackungsmülltechnisch.

Habe längst eingefahrenen Ablauf bei der Einrichtung von Blechottos. Werde nach fünf weiteren Maschinen vermutlich ausgetretene Pfade im Teppichboden haben. Brauche Sonntags vor dem zweiten Kaffee aber nach wie vor Anleitung. Bin froh, in früherem Anfall von Perfektionismus QM-Dokumente gebaut zu haben, an denen ich mich entlang hangeln kann ohne die Hälfte zu vergessen. Freue mich erneut über den Nerd-Schreibtisch, dessen begehbarer Kabelschacht auf Verdacht mit allen denkbaren Kabeln ausgestattet wurde. Erspart viel Fummelei.

Machina 1 schmutzt nicht und ist nach knapp 3 Stunden betriebsbereit vorinstalliert. Sieht gut aus.

Machina 2 … „Motherboard fan failure“ … samt der Optionen „abort, retry, dont‘ know“. Vermisse die Option „screw it!“.

Sowas geht gar nicht. Lieferant wird morgen wärmende Notiz im Posteingang finden.

Vielleicht hat der UPS-Anton ja auch damit Fussball gespielt.

Fuck. Hier sieht es aus als wäre Hurrikan „Sandy“ mitten druch die Hütte durchgezogen, und nun muss ich eine der Rüben auch noch zurückabholen lassen, während die andere in Richtung Kunden geht.

Ich brauche ein eigenes Logistikzentrum, bevorzugt im Erdgeschoss.

 


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Tag 17603.5

Ich wünsche allen Menschen ein frohes Fest !

Bin mir zwar nicht völlig sicher – aber an sich MUSS morgen Weihnachten sein. Kann mir den galoppierenden Irrsinn in den Innenstädten Frankens sonst nicht erklären. Habe vorsichtshalber vorletzten Plastik-Weihnachtsbaum erworben, der im Schaufenster stand. Wirtschaftskrise ? Ja wo denn bitte ?

Erste Einkaufswagen mit acht Achsen und Zwillingsbereifung im Supermarkt gesehen. Als mögliche Fehlentwicklung erkannt. Scheinen zu klein zu sein. Notleidende Autohersteller können aufatmen, diese Mengen passen keinesfalls in handelsübliche Reiskocher und Pampersbomber aktueller Baureihen. Absatz von Kombis, Anhängern und Tiefladern wird durch die Decke gehen.

Aktueller Ausbildungsjahrgang versehentlich mit dem Cousin gezeugter Kinder wird an den Kassen ausgebildet, um des Ansturms halbwegs Herr zu werden. Kennen zwar nur aktuelle Grobmotorikertaler, sind aber trotzdem nicht in der Lage, Wechselgeld korrekt zusammen zu puzzeln. Bin verzweifelt – zahle nicht gerne mit Karte. Scheint aber mittlerweile schneller zu sein, als auf Lars‘ und Chantalle’s sorgenvoll gefurchter Stirn den Rechenvorgang von 15,43 Euro, gegeben 20,50 nachzuvollziehen. Grundschulen für Erwachsene werden boomen.

Alles wird gut.

 


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Tag 17603

War beim Knochenverbieger. Hat Haltungsschaden diagnostiziert.

Da fällt mir ein: Kennt jemand noch „Rolodexs“ ? Da hatte man alle seine Kontakte und anderes wichtiges Zeug auf Karten verewigt und – im Idealfall in sinnvoller Reihenfolge – reingesteckt. Und wie wild gekurbelt um die richtige zu finden. Fuckbook 1.0 sozusagen. Und der aktuellen Version von Fuckbook nur in einem einzigen Punkt unterlegen: Wenn es versehentlich vom Schreibtisch fiel brauchte man Stunden, um den Mist wieder zu ordnen.

Finde diese Dinger prinzipiell gut. Bis auf das Format. Habe nämlich eins davon seit zehn Jahren in der rechten Gesäßtasche. Hat mir einen ziegelsteingrossen Abdruck in die rechte Arschbacke gestempelt, der auch mit der Supderduperantifaltencreme von QVC nicht mehr weg geht. Kann man nur noch zu spachteln, sagt der doc. Oder die nächsten zehn Jahre in der linken Gesäßtasche tragen – vielleicht würde brick hole ass ja das nächste große Ding, und man wäre dann der Trendsetter.

Früher, damals ™, gab es eine Zeit, da war ein Männer-Portemonnaie so dick wie heute ein handy. Die Münzen waren ohnehin viel kleiner als die Grobmotorikertaler, mit denen wir zur Zeit bezahlen. Und die paar Scheine trugen nicht auf, wenn sie denn vorhanden waren.

Dann kam die Zeit der Emanzipation. Und die Frauen trugen lederbezogene Ytong-Steine mit sich herum, in denen neben den Busfahrscheinen von 1973 alles war, was die moderne Frau zum selbstbestimmten Leben so brauchte.

Bald darauf jedoch kam der Gegenangriff der Männer, die sich benachteiligt fühlten. Und mittlerweile hat auch ein Männer-Portemonnaie ungefähr die Abmessungen eines Stücks Butter – es verformt sich nur weit schlechter.

Vorgestern hat mein Rolodex den Kampf mit meiner steinharten muskulösen rechten Arschbacke verloren und mehrere seiner Ziernähte platzen lassen. Und ein neues musste her. Dabei fiel auf, dass ein neuer Arschbackenverformer heute völlig anderen Kriterien genügen muss als damals ™.

Drei ec-Karten, eine Kreditkarte. Eine Krankenkassenkarte. Die Raumschff-Mobilitycard, die Raumschiff-Versicherungscard. Ein Führerschein mit dem Bild von jemandem, der mir vor fast 30 Jahren mal entfernt ähnlich sah. Ein Fahrzeugschein. Ein Personalausweis mit deutlichen Spuren des Versuchs, mit seiner Hilfe die Tür zu öffnen, ohne schon wieder die Feuerwehr zu bemühen. Fünf Visitenkarten. Zwei zusammengefaltete TAN-Listen. Der Ersatzschlüssel weil die Feuerwehr schon immer so komisch guckt wenn ich sie schon wieder anrufe weil ich mich ausgesperrt habe. Drei bis acht tapetengroße Tankquittungen, die den Weg in den Pendelordner der Steuertante noch nicht gefunden haben. Eine halbe Viagra für den akuten … Notfall.

Macht 3,7 Zentimeter Dicke. Wenn man es ein wenig zusammen drückt. Und nur deshalb keine sechs Zentimeter, weil ich das so hochmodische Rabattmarkensammeln 2.0 aus Gründen des Protests gegen die überhandnehmende Idiotie verweigere, jede Frage nach „Haben Sie schon unsere Kundenkarte ?“ reflexhaft mit „Nein, und ich will auch keine, ich habe nämlich keinen Platz dafür“ beantworte, die fragenden und zweifelnden Blicke des Fachpersonals ignoriere, und daher weder eine Deutschlandcard, noch die Peek&Cloppenburg-Card oder die Bahncard mit mir herumtrage – und auch schweren Herzens auf die mir überreichte Platinkarte des bayerischen Dachverbands für Escortclubs verzichtet habe.

Achja: 77,14 Euro waren auch noch drin. Brauche aber mittlerweile eine Viertelstunde, bis ich das entsprechende Fach gefunden und aufgeklappt habe.


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Tag 17601

Wie schwer kann es sein, eine Freigabe von IP 111.111.111.111 auf IP 111.111.111.112 umzulegen ? Eine Minute ? Fünf Minuten ? Mit Rücksicht auf administrative Quereinsteiger die ursprünglich vielleicht mal Gärtner oder Schreiner gelernt haben, 10 Minuten ?

Weit gefehlt. Denn die Gegenstelle ist ein „Systemhaus“ … was nichts anderes als ein unverfänglicher Begriff für „wir können alles, aber nix vernünftig“ ist.

Versuch 1: Die neue IP wird bekannt gegeben. Jeder rechnet mit 30 Sekunden bis die Sache durch ist. Kiste läßt sich aber nicht mal PINGen. Unverfängliche Nachfrage ob sie daran gedacht haben, den Kasten auch einzuschalten.

Versuch 2: „Ach ja, die Firewall musste noch … bla“. Die IP läßt sich nun PINGen, hurra. Verbindungsaufbau zu bisheriger Freigabe: nada, niente, zilch. Kriege Blutdruck, werde deutlicher, schreibe Zweizeiler, was zu einer Netzwerkverbindung so alles gehört, und das randgruppenverständlich – habe nämlich offensichtlich administrativen Gärtner auf der Gegenseite. Nehme Kunden mit in den Verteiler.

Versuch 3: „Es ist alles wie vorher KlammeraufichweißgarnichtwasSiefüreinProblemhabenKlammerzu“. Antwort ist an mich, Kunde ist nicht im Verteiler. Fahre Eisenbahngeschütze auf und haue dem Gärtner screenshots zwischen die Augen. Weise ihn überdeutlich darauf hin dass ich nicht dafür da bin, seine Arbeit zu machen und es als Frechheit empfinde, meine Zeit mit solchem Mist zu verschwenden. Nehme Kunden wieder in den Verteiler.

Warte auf nächste Runde. Habe aber seit zwei Stunden nix mehr gehört. Offenbar hat man verstanden dass meine Geduld Grenzen kennt. Wenn der nächste Versuch wieder nicht klappt wird der Chef des „Systemhauses“ ins Boot geholt, Brehms Tierleben – Gesamtausgabe – läuft gerade vor meinem inneren Auge durch.

Die Vollidioten bekommen Geld dafür, bei mir ist sowas Service … oder soll ich zukünftig vielleicht Rechnungen stellen mit der Position „Verbinden auf eine Netzwerkfreigabe: 2.5 Mannstunden“ ?

Stelle fest: Wenn ich selber Mist baue, ist das eine Sache. Wenn ich aber die Schludrigkeit anderer ausbade, werde ich von Schwiegermutters Liebling zur rasenden Wildsau die keine Gefangenen mehr macht. Kann nichts Schlechtes daran finden.

Achtung Binnenschiffer: Wenn das so weiter geht, wird der Neckar im Winter nur noch für Ruderboote mit max. 10cm Tiefgang befahrbar sein.

Edit: 10 Sekunden nach dem Absenden klingelt das Telefon, der Chef des „Systemhauses“ ist am Rohr, hat ein Lasso in der Hand und ist mit der undankbaren Aufgabe betraut, mich von der Koppel wieder in den warmen Stall zu holen. Bekommt kurz ein Ohr vollgetextet, damit er keinerlei Zweifel hegt, wo hier die Wurst hängt. Anschließend führen wir das Problem einer Lösung zu. Warum nicht gleich so, warum muss ich mich erst mit Gärtnern herumschlagen.

Edit knapp 3 Stunden später: Versuch 4: Wenn Cheffe es macht, klappt wenigstens nach Stunden die Verbindung. Dafür schickt er mich mit Schreibzugriff in die Root eines Laufwerks statt in den Sandkasten, in dem ich eigentlich spielen will … aber wir haben ja erst einen halben Tag investiert um diese bahnbrechende Änderung ans Fliegen zu bekommen. Überlege mir einen Eimer Margueritas zu mixen, Sand vor den Kamin zu kippen, die Plastikpalme aufzupusten und mit Filmstudios in Verhandlungen wegen der Rechte einzutreten.

Edit weitere 10 Minuten später: Versuch 5: Frohlocket ! Es ist vollbracht ! Wildfremde Menschen mit Netzwerkkabeln in den Händen bilden spontan eine Lichterkette und veranstalten auf den Strassen ein Hupkonzert. Es fühlt sich an wie eine gewonnene Fussballweltmeisterschaft, nur etwas kühler. Sämtliche Gärtner des Systemhauses kopulieren mit den freudentrunkenen Feiernden im und um den Netzwerkschrank. Die Unterlagen für die Nobelpreiskandidatur werden heute noch in die Post gehen, denn  … heureka … wir haben uns … auf ein Netzwerklaufwerk verbunden !


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Tag 17600

„Also, nur damit wir drüber gesprochen haben: Morgen bin ich nur in Notfällen erreichbar.“ Habe aber vergessen, ‚Notfall‘ zu definieren. Nahm irgendwie an, die Definition von ‚Notfall‘ wäre eindeutig genug.

09:45 h: „Hilfe Hilfe, die Uhr geht 20 Minuten vor !“

14:30 h: „Wir haben ein Problem !“

14:35 h: „Nein doch nicht !“

Will eine App haben, die 20.000 Volt durchs Telefon schickt. Alternativ will ich wenigstens härtere Drogen haben.

Aufgrund fortgesetzten Erholungs- und Schlafmangels nach zweistündiger hochkonzentrierter Reise durch Buttermilch auf der A3 die Schwafelrunde mit angedeuteten Spuren von Zynismus erstaunlich locker gestaltet. Alle Anwesenden hatten Spaß, es wurde viel gelacht. Eigener Spaß begann, als zwei Projekte der Marke „brauchen wir ganz dringend für’s Audit im Januar“ auf dem Tisch lagen. In hysterisches Gekicher ausgebrochen, spontanen Hustenanfall vorgetäuscht und dunkelrot angelaufen. Wirkte wohl glaubwürdig – mit dem Erfolg, dass nun März als Liefertermin auch ok ist.  Der voraussichtlich aber genau so wenig zu halten ist.

In der Pause den Aushilfssheriff beseite genommen – der Marshall war auf der Flucht – und Drahtgittermodell der gröbsten Organisationsstruktur erstellt nachdem nach zwei Minuten klar wurde, ein Organigramm würde auf einem Flipchart DIN A1 keinen Platz finden weil sich alle 350 Linien mehrfach schneiden, außer Donnerstags und bei Regen.

Selber daran schuld gewesen – wollte wissen, wer von den ganzen Köchen am Standort nun ansagt wo Norden ist und wer nicht – klingt in einem Konzern nur auf den ersten Blick wie eine an sich simple Frage. Ist in der Realität eine Dose Würmer, die man am Besten einfach zu läßt – es sei denn man ist passionierter Schwertwal-Angler. Habe halben Kilometer Draht gebogen, weiß aber nicht wirklich viel mehr.

Anschließend mit dem Kapitän der U-Boot-Flotte geredet. Ihn irgendwann dazu gebracht nicht um den Brei herum zu reden sondern zu sagen, wo der Schuh denn drückt. Fuß in einem Kilometer Hansaplast eingewickelt und gepustet, ist nun alles wieder gut. Zum Dank Auftrag für weitere U-Boote erhalten, die allerdings im Baukastensystem zu liefern sind. Heuchle überzeugend Verständnis. Überlege, ob ich zuerst die Periskope, oder doch die Torpedos liefern soll. Oder sie einfach wie eine Salami in Scheiben schneide. Beginne, Lego nicht mehr leiden zu können – hat Generationen von Managern offenbar völlig verhunzt.

Fünf Seiten handgeschriebene Notizen im Rasthaus in morgen auch noch lesbare Form gebracht. Seite sechs ist einem heimtückischen Senfsaucenanschlag zum Opfer gefallen. Wollte schon immer wissen wodurch sich der Schwund zwischen Planung und Realisierung erklärt. Weiß das jetzt.

 


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Tag 17599

Habe das dritte Wochenende (Fr. – Mo.) am Arsch der Welt verbracht. Wieder umsonst, weil die Blechpatscher mit ihrem Mist nicht an den Start kommen. Habe Blutdruck. Würde die Truppen am liebsten im Neckar ersäufen. Muss mich damit beeilen, bevor er zufriert. Habe in zwei Wochen die nächste Chance.

Drei mal des Nachts vergeblich versucht, im Hotel bei der Rückehr von der Baustelle mein bisheriges Zimmer aufzuschließen – war diesmal aber zwei Zimmer weiter einquartiert. Zimmerbewohner war nur begrenzt begeistert.

Scheine der Einzige zu sein der Pancakes zum Frühstück mag, und habe die Frühstücksfeen wohl damit erfreut – es gibt keine Türstopper mehr sondern a la minute zubereitete … werde nun aber gezwungen sein, bis ans Lebensende dort morgens Pancakes essen zu müssen um sie nicht zu verärgern. Suche vorsorglich schon mal weiteres Ausweichhotel – habe Pancakeration der nächsten drei Jahre bereits verputzt.

Kann kein Kalbsfilet an Spätzle und Brokkoli mehr sehen. Sehne mich nach einer Fertigpizza, scheine womöglich nicht mehr genug Konservierungsstoffe in der Blutbahn zu haben. Habe mittlerweile aber gute Bekannte in der örtlichen Gastronomie gefunden. Hadschi vom Türken hat mich sofort wieder erkannt, und mir ungefragt einen Frustteller a la cheffe hin gestellt.

Habe beschlossen keine Projekte mehr anzunehmen die der Silberrücken anschleppt. Hatte von max. einer Woche Inbetriebnahme gefaselt. Und ich Depp ihm geglaubt. War mittlerweile 26 Tage vor Ort und habe gefühlte 40% des Mists in Betrieb. Muss schauen, ob ich ihn an den Neckar locken kann.

Habe Sammelauftragsbestätigung per email erhalten. Habe nur noch keinerlei Idee für welche der gefühlt 20 Angebote. Ringe mit mir, mir selber welche auszusuchen, oder doch nachzufragen. Habe aber keine Lust zu telefonieren.

Werde morgen mit den Rittern der Schwafelrunde am Main einen halben Tag lang nichts geklärt bekommen. Habe direkt anschließend noch konspirativen Termin mit anderem Entscheider. Wittere ein weiteres U-Boot, das ohne Beteiligung der Chefetage gebaut werden soll.

Finde Zustellbenachrichtigung für Hardware die am 6.12. geliefert werden soll im Briefkasten. Wird von Mal zu Mal besser, man muss sie einfach lieben.