a life less ordinary ?

the egghead diaries


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Autos sollten besser nicht kaputt gehen … eine Odyssee in vielen Akten… Edit

Eigentlich … eigentlich wollte ich nur schnell tanken fahren, zur Tankstelle am Arsch der Welt, 500 Meter entfernt vom Werk.

Weil das Raumschiff nicht nur Sprit haben wollte, sondern darüber hinaus auch dreckig wie die Sau ist, dachte ich mir so: naja, spendierst ihm ein kurzes Schaumbad.

Der Waschzettel liegt immer noch in meinem Raumschiff, denn nach dem Tanken beschloss das Raumschiff ausgesprochen bockig zu sein, und nicht mehr anzuspringen. Gar nicht, nada, keinen Mucks. Nachdem man hier auf dem Dorf vermutlich noch nie eine Automatik gesehen, geschweige denn gefahren hat, brachte ich etliche Minuten damit zu den Leuten zu erklären, man könne eine Automatik nicht einfach mal so wegschieben.

Erster Akt: Der örtliche Volkswagenschrauber kommt angefahren. Er denkt – soweit noch naheliegend – es könnte der Batterie Saft fehlen. Dann versucht er fieberhaft, seinen Golf per Ladekabel anzuklemmen, und sucht eine ganze Weile nach der Klemme für den Plus-Pol.

Klappt nicht, das Raumschiff ist nach wie vor bockig.

Zweiter Akt: Ich rufe den ADAC an … einen Laden den ich zutiefst verachte, und auch nicht brauche. Und statt 25 Jahre lang jedes Jahr den Beitrag zu zahlen um eine wertlose Zeitung dafür zu bekommen, zahle ich eben wenn es ein Problem gibt – das war bisher weit, weit günstiger. Nachdem die ADAC-Tante meine Daten samt Schuhgröße und der Anzahl an bisexuellen Verwandten aufgenommen hat, verspricht sie, sich gleich wieder zu melden. Keine 10 Minuten später bimmelt das Mäuseklavier und der ADAC ist dran – aber etwa nicht jemand der mir helfen will, sondern eine Tussi, die mir ein ADAC-Abo aufschwatzen will. Ja, geht’s noch ?

Dritter Akt: Ich bin die 500 Meter zurück gelatscht ins Büro. Dort angekommen ruft mich jemand von der BMW-Hotline zurück, und teilt mir mit, in 45 Minuten wäre jemand bei mir. Ok, denk ich mir, alles gut. Kurz vor Ablauf der 45 Minuten latsche ich also zurück vom Büro zu meinem gestrandeten Raumschiff.

Mehr so aus Spass drücke ich auf den Knopp zum Anlassen … und schwupps, er ist an ??? WTF ???

2 Minuten später kommt auch der Rennwagenmechaniker von BMW, schaut mich mit Dackelblick an und meint ‚hmm, läuft doch?‘

Noch während ich ihm erkläre dass der Rennwagen das seit genau zwei Minuten wieder tut, klemmt er seine Diagnose-Box an … und macht den Motor aus. Super-Konzept. In einer Mischung aus Hagel, Schnee und ekligem Wind zerlegt er anschließend meinen halben Kofferraum auf der Suche nach der Batterie. Der Patient ist nach wie vor jedoch ziemlich tot, egal wie oft er auf den Anlasser drauf drückt.

Nach einer guten Stunde meint er ‚hmm den müssmer abschleppen‘ worauf ich erwiedere ‚ja das wird wohl so sein wenn man so helle ist eine Karre die nicht starten will und eher zufällig an geht erstmal auszumachen …‘ Und der Held der Mechaniker bestellt irgendeinen Abschlepper der meinen gestrandeten Wal auflädt und zu Leuten bringt die hoffentlich Ahnung haben was sie tun.

Vierter Akt: Der Abschlepper kommt nur rund 1,5 Stunden später. Lädt meine Karre auf, will Größenordnung 250 Möhren haben … Karten nimmt er nicht. Also lotse ich ihn zum nächsten Spasskassenautomaten in dem Kaff, kaufe dort Geld, und bezahle ihn. Dann springe ich schnell in den Leihwagen der Firma, und folge ihm zu den heiligen Hallen der Schrauber. (leck mich am Arsch, wenn ich den ganzen Tag mit 80 durch die Gegend eiern müsste hätte ich mich längst erschossen)

Fünfter Akt: Das Raumschiff steht in der Werkstatt – keine fünf Stunden nach dem Problem. Wie gesagt sie ist ganze 18 Kilometer entfernt. Der Patient hatte auch dem Werkstattmeister ganz kurz den Finger gezeigt und war angesprungen, um einen zweiten Versuch dann aber zu verweigern.

Sechster Akt: Nachdem die Uhrzeit mittlerweile fortgeschritten ist, wird man sich morgen darum bemühen auszuwürfeln, was dem Raumschiff denn querliegt. Man darf gespannt sein was für ein teures Problem sie wohl finden werden. Vermutlich braucht die Batterie einen neuen Wagen.

Ein Tag später, Siebter Akt:

Egal wie viele Telefonjoker man mir zugestanden hätte – darauf wäre ich nie gekommen: Es ist der Komfortzugang (also der Schlüssel den man nur in der Hosentasche stecken hat, anstatt das Raumschiff aufzuschliessen). Weil der nicht tut wie er soll. blockiert er den kompletten K-Bus, und sorgt dafür dass das Raumschiff nur rund 11 seiner 17 Steuergeräte findet … die Frage wofür das Raumschiff 17 Steuergeräte braucht, die stelle ich mir ein anderes mal … typisch deutsch overengineered.

Logisch, sowas hat natürlich Lieferzeiten jenseits von gut und böse, will in Wagenfarbe lackiert sein, etc. pp. … Acht Wochen …

Nix gibt’s, ich will ja nicht hierher an den Arsch der Welt umziehen. Also soll er das Ding kurzschließen, und ich mach die Karre auf wie man es gewohnt ist … und lasse meine bayerischen Schrauber das richten, wenn ich – irgendwann mal – wie zuhause sein werde.

Immerhin braucht meine Batterie keinen neuen Wagen, was ja immerhin schonmal etwas ist. Yippie ?