Der capt’n weiß, er hätte was gescheites lernen sollen. Luftmatratzenaufbläser, Endlosetikettenumspuler, Gurkenbieger, Pflanzenbesprecher. Alles respektable Berufe, die bescheidenen Luxus erlauben.
Aber er hat einen neuen Favoriten. Im nächsten Leben wird capt’n Spamfilter.
Sein Spamfilter hat allein heute
- drei mal eine Million Pfund Sterling in der britischen Lotterie gewonnen (Kleingeld in einer komischen Währung, mit dem er sich schon lange nicht mehr abgibt)
- die Bank of Africa (BOA) in Burkina Faso hat seine 10,5 Mio. US-Dollar gefunden
- die Afircan Development Bank (ADB) in Burkina Faso hat seine 10,5 Mio. Dollar gefunden
- die Society General of Banks (SGBB) aus Burkina Faso hat heute sogar zweimal seine 10,5 Mio. Dollar gefunden.
Und alle haben keinen Schimmer, wo sie die Schubkarren voller Kohle abstellen sollen. Des capt’ns Spamfilter rotiert schon den ganzen Tag, um diese krummen halben Millionen irgendwie loszuwerden, die verstopfen den ganzen Geldspeicher, seit Jahren lässt er sich maximal noch auf 1-Mio-Banknoten ein, egal in welcher Währung, alles andere nimmt zu viel Platz weg.
Sein wohlhabender Spamfilter hat natürlich auch die Möglichkeiten, mit seinem Vermögen den Bedürftigen zu helfen, ein Anliegen, das dem capt’n wichtig ist.
Zum Beispiel der armen Nicole Moses Akumi, gebürtig im Tschad, jetzt wohnhaft in – richtig! – Burkina Faso, deren Vater beim vielversprechenden Graben nach Kalkstein (?) in einer Goldmine (?) in Sierra Leone, also nebenan, vor Langeweile und Frustration gestorben ist, aber trotzdem ein blitzgescheites Mädel gezeugt hat, das Medizin studiert.
Oder der armen Veronica Yak aus dem Sudan, die wortreich das Ableben ihres Vaters beklagt, der am Freitag, dem 2. Mai 2008 bei einem Flugzeugabsturz umgekommen ist und die nach fast drei Jahren noch immer nicht weiß, wohin mit den 5,6 Mio. US-Dollar (schon wieder so eine windschiefe Summe).
Und wer könnte die arme, gebeutelte Jenny Kipkalya aus Kenia vergessen, die ihren Vater am 10. Juni 2008 bei einem Flugzeugabsturz verloren hat (2008 war zugegeben ein schlechtes Jahr für die afrikanische Luftfahrt, sie verlor in diesem Jahr fast ihre halbe Flotte) und nach Burkina Faso gezogen ist, um die 8,5 Mio US-Dollar loszuwerden, wozu sie natürlich auch Hilfe benötigt.
Afrika ist wirklich ein gebeutelter Kontinent. Sie haben dort nichts. Kaum noch Flugzeuge. Nur Sand. Und alpenhohe Berge von US-Dollars, die alles derart verstopfen, dass sie es loswerden müssen. Man kann keinen toten Schimpansen über dem Kopf wirbeln, ohne einen sorgsam aufgeschichteten Stapel US-Dollar umzureissen, es ist tragisch.
Der capt’n muss dringend mit dem grossen Kürbis reden. Seine Wiedergeburt als Stehlampe war zwar an sich schon fest eingeplant, aber als wohltätiger Spamfilter wird er im nächsten Leben die Weltherrschaft nach spätestens zwei Wochen klargemacht haben.