a life less ordinary ?

the egghead diaries


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Tag 17851.75

Wenn die letzten beiden Eier nicht für ein Omelett reichen, der Rest Mehl nicht für einen brauchbaren Pizzateig reicht, dann eben in Gottes Namen Waffeln.

  • 125g weiche Butter
  • 40g Zucker
  • 1 Prise Zimt
  • 1 Prise Salz
  • 1/2 TL Backpulver

Zusammenrühren.

  • 2 Eier
  • 4-5 EL Orange Curacao oder Cointreau. Von dem Zeug steht in jeder Hausbar seit Jahren noch eine Viertelpulle unbenutzt rum, muss man also nicht damit sparen.
  • 1 EL geriebene Schokolade. Oder Schokoladenstreusel. Oder von mir aus etwas von der schokoladenfarbenen Dessertpampe aus der Flasche, die manche so gern über ihr Eis drüber kippen
  • 250ml Milch
  • 250g Mehl

Glatten Teig daraus rühren und ggf. esslöffelweise Milch (nicht weiteren Curacao !) zugeben bis er waffeleisentauglich wird. Oder etwas weiter verdünnen, bis er pfannentauglich wird. Ich empfehle die Pfanne, auch wenn es etwas mehr Gschiss ist. Habe heute nach zwei Waffeln umgeschwenkt auf Pfanne – schmeckt noch besser.

Viertelstunde ruhen lassen. Dann noch mal kurz durchrühren. Wie wenige Waffeln oder Pfannkuchen das ergibt hängt davon ab, wie oft man den Teig vorher schon abschmecken will.

Frische, leicht gesüßte Sahne mit einen EL Curacao und einer Spur Zimt aufschlagen. Ein paar Erdbeeren und/oder Orangenfilets für die Optik, wenn man es bunt haben will.

Ist eigentlich was für Donnerstag – weil erst am Freitag die facility managerin die Teigsprenkel von Wänden und Schränken, und die Spuren des eleganten aber witzlosen Eierkuchenwendens aus dem Handgelenk von Decke und Boden entfernt. Sollte den Rest der Woche besser auswärts essen.

Dauer: 25 Minuten (zzgl. Renovierung einer Küche).

Mahlzeit.


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Tag 17850

Willkommen im Sommerloch. Nachdem auf der Welt nix passiert, wurde scheinbar in den Medien das beliebte Spiel „Markenware/NoNameWare“ mal wieder hervorgekramt. Hurra.

Um dann zu lernen dass z.B. „der total gleiche Senf unter anderem Namen zum halben Preis bei Aldi/Lidl/Netto angeboten wird !“ oder „die Kekse in der mülligeren Verpackung die total gleichen wie die teureren sind !“ oder „der NoNameToast aus der gleichen Fabrik wie der für Markentoast kommt !“. Weil die gleiche Alphanummer resp. Werkskennung auf der Verpackung drauf steht und jemand total stolz drauf ist, sie auf zwei unterschiedlichen Verpackungen gefunden zu haben obwohl sie in kyrillisch oder Arial 2 drauf steht. Big whoop.

Abgesehen davon, dass es sich bei den spektakulären Fällen bei denen man Milliarden pro Einkauf sparen kann („boa das kostet grad mal die Hälfte !!!111elf“) seltenst um Grundnahrungsmittel handelt die man täglich pfundweise frisst (na ja gut, von den Keksen vielleicht mal abgesehen) – die Schlussfolgerung es ei das gleiche Produkt ist mittlerweile falsch.

Das war mal so, damals ™ in der guten alten Zeit ™. Als die Firmen die Handelsmarken erfunden haben um ihre Auslastung hoch zu bekommen, von zwei- auf dreischichtigen Betrieb umzustellen,  und durch mehr Rohwareneinkauf bessere Preise zu bekommen. Und mitmachen mussten auch wenn sie nicht wollten, um den anderen den Markt nicht zu überlassen.

Kurzer Ausflug in den status quo:

– Egal was es ist, es besteht aus Rezepturen. Bei den Keksen z.B. eins für den Teig, und eins für die Pampe dazwischen. Wir reden von insgesamt 20 Rohstoffen. Fünf mehr oder weniger machen das Kraut nicht fett, die Größenordnung stimmt mit ziemlicher Sicherheit.

– Der Hersteller nimmt die gleiche Maschinen um tagsüber teure Kekse zu basteln. Und nachts billige Kekse.

– Er verpackt sie unterschiedlich, aber beides kommt vom gleichen Standort (Alphanummer, Werkskennung).

Quizfrage: Ist es das gleiche Produkt ? Der gleiche Keks ? Antwort: Gelächter. In der Regel nicht.

Von der mülligeren Verpackung, wo Du fünf Minuten lang nach der vorgesehenen Öffnungslasche suchst, und die Rolle dann doch frustriert mit den Zähnen öffnest will ich nicht mal reden.

Aber: Rezepturen lassen sich minimal anpassen. Komponenten lassen sich sehr oft ohne direkten Nachteil austauschen oder im Verhältnis ändern. Man schmeckt z.B. nicht, ob fünf oder acht Prozent Sägespäne oder Nüsse oder Goldstaub oder wasweissich im Teig drin sind (disclaimer: selbstredend sind überhaupt keine Sägespäne drin egal was der Keks kostet, aber als Beispiel taugt das). Man merkt vielleicht nach sechs Monaten einen Unterschied, weil die einen hart wie Backsteine sind, und die anderen weich wie Lappen. Oder die Pampe macht sich bei den einen schon bei 20 Grad im Schrank auf die Socken, bei den anderen erst bei 35 Grad im Auto, weil ein bisschen mehr oder weniger Kakaobutter statt Kakaomasse drin ist, oder ein anderer Emulgator. Oder der Mischer einfach ein paar Runden weniger läuft um den widerlichen Plempel zu der homogenen Pampe zu rühren die man drin erwartet. Die einen Teigdeckel sind vielleicht gemütliche 45 Sekunden bei 300 Grad durch den Ofen spaziert, die anderen in 30 Sekunden bei 425 Grad im Laufschritt zu der Uhrzeit genuked worden, wo der Preis pro KW im Nachttarif liegt

Das sind alles keine offensichtlichen Sachen, die direkt schmeckbar, oder schlimm, oder oder oder oder wären. Nein, überhaupt nicht. Doch sie bedeuten für den Hersteller unter Umständen gravierende Unterschiede bei den Herstellungskosten. Wir kennen das alle: die letzten fünf Prozent machen 50 Prozent der Arbeit.

Aber, es sind oft eben nicht die gleichen Produkte die dabei hinten rauskommen, und die vermutete Wahnsinnseinsparung ist reine Augenwischerei. Auch die Schlussfolgerung „die Markenware ist ja viel zu teuer wenn die das zum halben Preis im Discounter anbieten können“ ist einfach falsch. Sie kann im Einzelfall stimmen – die Regel ist das aber schon längst nicht mehr. Die Firmen hingegen werden den Teufel tun und das aufklären – wenn alle Welt denkt das sei das gleiche, können sie auch damit ganz gut leben, solange ihre Billigschiene nicht merklich anders schmeckt oder ausschaut wie das Original.

Solange Ihr aber niemanden kennt, der

  • die Rezeptur für die Dosiereinheiten in der Teigmischerei sehen kann
  • die Verfahrenschritte in der Bäckerei kennt (Ruhezeiten, Backzeiten)
  • den Teigfladen in der Teigaufbereitung zuschaut wie sie ausgestochen werden und in den Ofen laufen
  • die Rezeptur der Pampe kennt
  • sich damit auskennt welche Kakaosorte doppelt so teuer ist wie die andere
  • der weiß dass in allen Mischern für die Charge tatsächlich die gleiche Pampe zusammengerührt wurde
  • sich neben die Verpackungslinien stellt und sieht „hey, die Hälfte läuft in Packung A (teuer) die andere in Packung B (billig) !

(oder einen Gaschromatograpfen falsch, zweiter Versuch: Gaschromatokrapfen auch falsch aber klingt gut, dritter Versuch: Gaschromatographen in der Küche stehen hat mit dem er je ein Exemplar nuked und in seine Atomsignaturen auflöst)

solange könnt Ihr getrost davon ausgehen, zwar ein recht ähnliches, aber eben nicht das gleiche Produkt zu kaufen.

Ob man für die nur minimal „schlechteren“ Kekse die Hälfte, oder für die minimal „besseren“ das Doppelte zahlen möchte, das ist eine andere Diskussion. Geschmackssache, Geldbeutelfrage, komplett andere Baustellen. Aber hört auf damit, Äpfel mit Birnen zu vergleichen, und alle runden Kekse mit Pampe dazwischen als zwingend identisch anzusehen. Sie.sind.es.nicht.immer. Und keiner ist der Böse wenn sie nicht identisch sind: Es sind nicht umsonst verschiedene Namen und Verpackungen.


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Tag 17849

Morgens, 0900 Uhr:

„Hey, der große Kürbis hat Wolken geschickt, es hat nur 24 Grad ! Cool, da kann ich ja gemütlich frühstücken und dann zum Training fahren !“

Morgens,1000 Uhr:

„Ja Kürbis, ich sehe die Wolken, danke. Aber ich kann grade nicht mal mehr einen Teller anheben, wem machen wir hier was vor … später.“

Morgens 1100 Uhr:

„Jajaja, ich sehe die Sonne da hinten am Horizont. Ich geh ja schon, bevor Du das Studio zum Backofen erklärst.“

Morgens 1130 Uhr:

„Welcher Affe hat mich bloss gebissen zum Training zu gehen ? Ich habe mich grade umgezogen und schwitze schon jetzt wie ein Schwein!“

Mittags 1150 Uhr:

„Welcher Arsch hat die Gewichte an der G5 festgeschraubt ? Und an der G2, D3,, der B3 und B5 ?“ Nach jedem Gerät wanke ich zum Wasserspender und versuche, in ihn reinzuklettern.

Mittags 1205 Uhr:

„Wow, alles so schön bunt hier.“ Und ruhig, nur das Schnaufen einer Handvoll anderer Gestörter dringt an mein Ohr. Ich bin im Fieberwahn. Und habe den Wasserspender leergesoffen.

Mittags 1220 Uhr:

Ich markiere willkürlich irgendwelche Geräte auf dem Trainingplan als heute erledigt. Irgendeines habe ich im Fieberwahn vermutlich doppelt gemacht.

Mittags 1225 Uhr:

Der Wunsch die nächsten drei Stunden in der Dusche des Studios zu schlafen kämpft mit der Anstrengung, sich dafür ausziehen zu müssen. Und anschließend wieder anziehen. Beschluß, auf dem Rückweg nicht zum Bäcker sondern stinkend aber direkt heim zu fahren.

Mittags 1230 Uhr:

Das Raumschiffinnere kocht. Ich musste ja auch unbedingt eine schwarze Karre haben, ich Idiot. Die Fliege, die seit gestern abend im Innenraum auf wundersame Weise überlebt hat, fällt zehn Sekunden nachdem ich eingestiegen bin eigenartigerweise vom Armaturenbrett, noch bevor das Verdeck offen ist.

Mittags 1235 Uhr:

Will die Frontscheibe eintreten – jedes bisschen Windzug ist hochwillkommen. Entscheide mich dagegen – bekomme den Fuss nicht mehr so hoch.

Mittags 1255 Uhr:

Beginne den Aufstieg über die Nordwand ins Raumdock. Irgendjemand hat in meiner Abwesenheit viel zu viele weitere Treppen hin montiert.

1555 Uhr:

Bin soeben in der Dusche wieder aufgewacht.

Sport ist wirklich etwas total tolles.


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Tag 17848

Viel trinken soll man bei der Wärme. Prima. Nur wie ?

Selten war ein Daiquiri so alkoholfrei – jeglicher Alkohol verdunstet schon auf dem Weg von der Flasche ins Glas.

Sobald ich eine kühle Flasche Wasser in der Hand habe, giesse ich sie mir zwanghaft über den Kopf.

In Saft geworfene Eiswürfel lösen sich zischend auf.

Die im Eisfach blitzgekühlten Weintrauben sind dank meiner Vergesslichkeit gefroren.

In spätestens zwei Stunden dürfte folglich mein kompletter Blutkreislauf nur noch aus Tomatensaft und Tabsaco bestehen.

Ich habe den Verdacht der große Kürbis will mich schon mal auf den etwas längeren Sommer vorbereiten der mir bevor steht, weil ich nicht brav war.


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Tag 17847.8

Merken:

Milchreis in einer Keramikpfanne zu machen spart enorm Zeit, und man muss nicht dauernd drum rum rennen und umrühren, weil er nicht anbrennt.

Die gleichen Mangoslices, die als Dairquiridekoration wunderbar unauffällig sind, verwandeln sich als Beigabe zu frischem Milchreis geschmacklich zu lackiertem Eierkarton. Don’t do that, stupid.

Flüssignahrung – Feste Nahrung: 1:0


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Tag 17847

Nicht viel Neues im Depot. Die verkauften Werte reuen mich nicht, auch wenn ich jetzt eine Pizza und ein Wasser mehr bekäme, richtig grossartig bewegt haben sie sich seither nicht mehr.

Die Gameshowspezialisten (Pro7Sat1Media) liegen 37% vorne. Aber Moment mal ? Die waren doch … waren die nicht … die waren doch rund 50% im plus ? Hat Stefan Raab etwa zurück auf Metzger umgeschult ? Oder sind die Blondinen ausgegangen ? Herzpillen nehmen, nachschauen, achso: Dividende plus Sonderdividende, in Summe rund 15% des Kurswerts wurden ausgeschüttet. Der Chart leidet zwar unter solchen Aktionen deutlich, aber unterm Strich kann ich die behalten.

Antons Kartonagendealer (Dt. Post) tun langsam auch das wofür die gedacht sind, und liegen 24% im plus.

Neuzugänge gibt es keine – die ersten negativen Überraschungen der Bilanzsaison lassen mich das dritte Quartal über – wie schon oft – weitgehend die Füsse stillhalten. Zum Dartwerfen ist es ohnehin viel zu warm. Nicht dass ich mit grossen Verwerfungen rechne – die meisten Teilnehmer stecken grade am Ballermann Strohhalme in Sangriaeimer oder bauen Sandburgen – aber für so eine richtig negative Überraschung die länger nachwirkt, sind ein db-Xtracker short mit Hebel 2 (DBX0BY) und ein ungehebelter short (DBX1DS) auf der Liste, um ihn ggf. zügig ins Boot zu holen.

Wer übrigens die Entstehunggeschichte des SPDR als Urvater aller ETFs mal in leicht verständlicher Form nachlesen möchte – und lernen möchte wie die Wertpapierhäuser daraus Massenvernichtungswaffen gemacht haben – dem empfehle ich die Ausgabe 07/2013 der brandEins – lesenswertes Interview mit Steven Bloom, dem Erfinder. (Anmerkung: Jaha, ich bin nur noch einen Monat hintendran mit dem Lesen der Magazine, ich kann schon fast wieder über den Stapel ungelesener Ausgaben drüber weg schauen ! 😉

Hinweis laut §34b WpHG: Der Autor ist in den entsprechenden Wertpapieren derzeit zumindest zum Teil investiert. Es liegt daher ein möglicher Interessenkonflikt vor – wobei mich an sich nur meine eigenen Interessen wirklich interessieren. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar – sondern ausschließlich zum Suchen und Werfen, Verbummeln oder Verstecken von Darts und Betrachten von Charts. Der Kauf von Wertpapieren jeder Art kann darüberhinaus zu Magengeschwüren, Fußpilz, Blähungen und plötzlicher Hinwendung zum Glauben führen. Informieren Sie sich daher umfassend und fragen Sie vorher vielleicht Ihren Arzt, Apotheker, Friseur, Klempner, Kammerjäger und/oder Bankberater – wem immer Sie am meisten vertrauen, oder wer die angenehmste Stimme hat. Nur nicht mich, denn ich habe keine blasse Ahnung was ich da tue und bin als Vorbild vollkommen ungeeignet. Sollten Sie jemals in die Versuchung kommen hier genannte Werte selber zu handeln so kann ich mit hoher Sicherheit behaupten, dass Sie mit einiger Wahrscheinlichkeit den völlig falschen Zeitpunkt wählen und vielleicht lieber genau das Gegenteil davon machen sollten. Dies zumindest ist die Erfahrung die ich selber oft mache.


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Tag 17845

Wenn es heute in der Nacht wieder so heiss ist, kann ich das nur erneut empfehlen. Es war sehr angenehm. Zumindest bis zu dem Moment, wo ich barfuss zum Auto traben, mit dem Raumschiff so weit es ging auf die Wiese fahren und das Fernlicht anmachen musste, um meine Schuhe wieder zu finden. Aber bis dahin war es ein gelungener Ausflug.


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Tag 17844

Zu warm ? Die Tastatur zerschmilzt unter den Fingern ? Sah nach Regen und Sturm aus, aber nur drei Tropfen haben den Boden erreicht während ein Eichhörnchenfurz die Blätter leise bewegt ? Der Tag läßt sich beim Duschen irgendwie nicht komplett runterwaschen ?

Der nerd Ihres Vertrauens empfiehlt:

  • Ab ins Auto (jaja, es ist spät aber wir sind ja auch noch keine 90)
  • Fenster auf/Dach auf
  • An den nächsten See fahren
  • Auf dem Weg dahin CD rein

 

 

  • Testen wie laut die Brüllwürfel das denn so können
  • Ohren frei blasen
  • Haxn ins Wasser strecken

 

Und für die nicht ganz so textsicheren Grufties der wichtige Teil noch mal zum Mitsingen:

That when you’re knocked on your back and your life’s a flop
And when you’re down on the bottom there’s nothing else
But to shout to the top, well we’re gonna shout to the top
We’re gonna shout to the top, we’re gonna shout to the top
Hey, we’re gonna shout to the top

Y’see it’s a frightening thing when it dawns upon you
That I know as much as the day I was born and
Though I wasn’t asked, I might as well stay and
Promise myself each and every day …

(The Style Council – Shout to the top)

See you later.