a life less ordinary ?

the egghead diaries


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Dodesstreif’n

Es gibt so Tage die sind vom Start weg gebraucht…

Du stehst auf, ziehst Dich an. Freust Dich auf das Frühstück – abgesehen von dem schauderhaften Kaffee. Tappst runter um Dir Ananas, Brötchen und Marmelade zu nehmen.

Quatscht Dich so eine Tusnelda von links an, wer Du denn seist. Ich frage zurück wer sie denn sei. Stellt sich raus, die Tränen auf dem Dodesstreif’n ™ haben wieder mal die Hotelreservierung versemmelt.

Ist ja auch eine enorme Problematik, wenn jemand von Montag bis Sonntag reservieren will – da muss man ja bis zur nächsten Woche blättern. Versteh ich schon, das ist für die Bördemuffel ein ziemlicher stunt. Nu wundert mich auch nicht, wieso gestern abend bei der Rückkehr mein Zimmer nicht aufgeräumt gewesen war. Gut Ihr Tränen, dann in Zukunft eben nur noch mit Bestätigung per EMail – wenn Ihr es nicht anders hinkriegt, dann halt so. Der ungeheure Stress von drei Gästen im Hotel drückt Euch scheinbar völlig zu Boden, ich verstehe das.

Frisch geflucht und gestärkt vom Frühstück machst Du Dich im strömenden Regen auf zum Werkstor. Ähnlich wie die Parkhausschranke der Verdammten seinerzeit in Coburg, geht hier ein allerdings acht Meter breites elektrisches Schiebetor von einer Seite zur anderen.

Du hattest dran gedacht, Dir gestern den Hauptschlüssel zu sichern – Punkt für Dich.

Mit klammen Fingern im strömenden Regen dreht der Schüssel sich aber nicht im Schloss der Torbedienung – Punkt für die anderen.

Also fasst Du durch das Tor hindurch zur inneren Torbedienung und versuchst den Schlüssel dort reinzufummeln. Siehe da, es klappt, und das Tor öffnet sich langsam während Du ganz flott versuchst den Arm wieder raus zu bekommen bevor er abgetrennt wird – Punkt für Dich.

Während der ganzen Aktion regnet es Dir fröhlich in den Kragen der Winterjacke und Du fühlst Dich wie einer nasser Pudel – und riechst vermutlich auch so – Punkt für die anderen.

Nu ist es zehn, und ich bin an sich völlig satt. Und nass. Yay.

 

 

 

 

 


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Also das timing ist ja nach wie vor eins der geilsten …

Samstag.

Du wachst auf, fragst Dich wer Du bist, schaust dem zerknüllten Gesicht im Spiegel entgegen und setzt die Brille auf … was es nicht wirklich besser macht – im Gegenteil.

Dann schlappst Du in die Küche, um Dir eine Tasse Raketentreibstoff mixen zu lassen … was unter enormem und nervenzerfetzendem Getöse der schweizer Maschine auch irgendwann vonstatten geht. Nur das die Brühe Dir einfach nicht schmecken will, zu kalt ist, und überhaupt geht Dir das Ding schon seit ner gefühlten Ewigkeit auf die Nüsse!

Also Schnauze voll, oft genug drüber gemosert, auf geht’s: wir schieben den Einkaufswagen durch amazon, und schauen und schauen und suchen nach einer neuen Maschine.

Während der Kaffee völlig kalt wird stelle ich fest, das mir das alles nicht recht taugt. Also zermartere ich mir das Hirn wo in der Sahelzone es denn an sich noch einen Elektrofritzen gibt, der nicht grade roter Müllmarkt heißt. Ich muss das Ding sehen, bespielen, und dann vielleicht überlegen zu kaufen. Und endlich fällt Dir einer ein, allerdings in der Nachbarstadt.

Also nicht lange drauf rumgedacht, seufzend ab ins Raumschiff, und rüber da. Huch, kaum ist man mal zehn Jahre nicht da gewesen, schon haben die aus der furchtbaren Garage die das mal war einen richtig respektablen Laden gemacht, cool.

Also schlappst Du in die Abteilung für sauteure kleine Küchengeräte mit Klavierlack, und scannst die Lage. OK, 30 Modelle sind da, da finden wir schon was ohne Klavierlack. Dann passiert etwas völlig ungewöhnliches:

Plötzlich und unvermittelt wirst Du angesprochen von einer wildfremden erwachsenen Frau, die den Anschein macht als hätte sie irgendwie Ahnung vom Thema. Ich glaub man nennt die Verkäuferinnen, aber ich bin mir da nicht sicher – kann mich nicht erinnern zum letzten Mal eine gesehen zu haben. Sonst kenn ich nur irgendwelche Milchgesichter denen ich erklären muss wie so ein Mistding funktioniert und worauf es ankommt.

Während ich Ihr also erkläre was ich alles nicht haben will weil ich es schon kenne, und was ich brauche, kommt sie ins Grübeln, fragt ein paar Sachen, und fummelt dann auf dem Tablett rum, das lacht sie aus, also wackeln wir rüber von ihrem Schminkspiegel zu einem echten PC.

Ich beginne mir bereits die Karten zu legen weil mich urplötzlich das Gefühl beschleicht, das könnte noch teurer werden als gedacht, werde aber überrascht, als es doch grade noch dreistellig bleibt.

Also bissle Rumgeschraube an dem Ausstellungsstück, macht einen guten Eindruck mit wenig Plastik und viel Metall, schaut aus als sollte ich sie im Halbschlaf bedienen können. Dann die Frage ob ich mal einen Kaffee testen könne. Kein Thema, sie hat eine davon rumstehen, das Ding ist flüsterleise – nur der Kaffee schmeckt irgendwie nach Betriebskantine nachmittags um halb fünf. Kann sie aber nix dafür, denn als ich an dem Päckchen Bohnen rieche stelle ich fest: die haben da billigen Schrott reingekippt, nur keine vernünftigen Bohnen.

Noch einen schnellen Check auf dem Mäuseklavier ob der Preis in Ordnung ist, was er tatsächlich ist.

Scheisse. Eigentlich wollte ich ja nur gucken, und eine Ente und Knödel und Rotkraut aus dem Supermarkt des Vertrauens zerren, um das unmittelbare Verhungern morgen abzuwenden … hab ich später dann auch gemacht. Zuvor hab ich allerdings einen Tausender für ne Kaffeemaschine ausgegeben. Und das Scheissteil daheim die Treppen hochgewuchtet. Denn der Nachteil von wenig Plastik und viel Metall ist scheinbar, dass das Ding schwer wie Blei ist. Macht Sinn.

Ganz Techniknerd hab ich natürlich die mitgelieferte buchdicke Gebrauchsanweisung nicht gelesen und versucht solange irgendwelche Knöppe zu drücken, bis das Ding anfängt das zu tun was es soll. Und siehe da, keine fünf Minuten später hatte ich – nach Absolvieren des obligatorischen initialen Reinigungsprogramms – einen richtig ordentlichen Cappuchino in der Hand. Selbsterklärend – fand ich richtig geil. Die zeigt Dir im Display was wo hin muss, und wenn sie mault dann unaufdringlich. Und sie wird seltener nach Bohnen jammern, weil überraschenderweise mehr als sieben Bohnen reinpassen. Schönen Gruß an die Schweizer, guckt Euch das mal an: Ein Bohnenbehälter aus dem nicht beim Reinkippen die Hälfte sich in der Küche auf dem Boden verteilt, stark, oder ?

Dumm nur, dass ich nach meinem Reihentest der neuen Maschine vermutlich erst nächsten Mittwoch das nächste Mal werde schlafen können. Und das obwohl ich am Montag schon auf den Dodenstreifn ™ muss, um dort eine Woche lang im Dreck zu wühlen, und mich seufzend an meine neue Kaffeemaschine zu erinnern, während ich morgens die Hotelplörre in mich reinkippen muss um auf Betriebstemperatur zu kommen  …

DeLonghi

Na gut, ist halt so, Du weisst ja Du hast ein beschissenes timing. Aber immerhin hast Du jemanden der den schweizer Kaffeepresslufthammer haben will, yay. Ist doch auch schön.

 


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Lieber Thomas Schmitz

seit Wochen ballerst Du SEO-Spam zur angeblichen Suchmaschinenoptimierung raus.

Nur leider bist Du zu dämlich und wirst und wirst einfach nicht besser:

  1. Auch wenn Deine angeblichen Absenderadressen durchaus variieren (was immerhin auf einen IQ oberhalb eines vergammelten Joghurts hindeutet), folgen Sie dennoch einem Muster das wir schon vor 20 Jahren besser programmiert haben. So stümperhaft wie Du das machst kann man Deinen Dreck kinderleicht anhand des Absenders mit ein paar wildcards filtern. Also streng Dich mal ein bisschen mehr an, Du Nulpe.
  2. „Guten Tag, mein Name ist Thomas Schmitz. Ich repräsentiere die Firma Web Agentur.“ Soso, Dein Firmenname ist also ‚Web Agentur‘ ? Wer solche Köder auslegt, der fängt keine Fische. Hör mal Du Nachtwächter, programmier doch wenigstens mal eine vernünftige Variablenersetzung in Dein Skript rein damit da etwas besseres als jedesmal ‚Vollpfosten GbR‘ rauskommt. Sonst erkennt ja jeder Depp schon im ersten Satz , dass Du nix kannst.
  3. Zum Abschluss machen wir mal einen kurzen Ausflug ins Marketing: „Speziell für Sie haben wir ein Sonderpreisangebot bis zum Ende des heutigen Tages vorbereitet.“
    Guter Versuch … ich bin beinahe stolz auf Dich, Du warst haarscharf davor etwas zu kapieren … nur leider hast Du fauler Sack den Rest der Seite ‚Marketing für Dummies‘ übersprungen.Limitierte Sonderangebote sind verkaufstechnisch eine tolle Sache und funktionieren auch … wenn man nicht so stinkendfaul ist wie Du und wenigstens versucht zu wissen was man da tut. Sie funktionieren nämlich nur,- wenn der zu ködernde Fisch sofort sieht welche Unsummen an Euros er spart sofern er selbst einen technisch Unbedarften wie Dich da dran lässt. Daher zu kommen und zu sagen „zum Preis von 190,- EUR“ wenn kein Aas weiß was das kostet es von Profis machen zu lassen … mein Freund, das Boot wird nicht schwimmen.

    – wenn die Dauer im goldylocks-Bereich liegt: Nicht zu kurz um allzu aufdringlich zu wirken, nicht zu lang um ihm ewig Zeit zum überlegn zu geben. Es nur bis Ende des Tages laufen zu lassen … hmm … wie soll ich es sagen … bist Du betrunken ?

    – aber vor allem wenn sie nicht alle paar Tage wieder kommen. Sonst bist Du nämlich der nächste „20% auf alles ausser Tiernahrung“ – Anwärter. Dort hat man in den Wochen ohne 20%-Köder auch nie ein Schwein gesehen.

Hmm, mir kommt da grad eine wilde Vermutung: Warst Du möglicherweise früher Marketingvorstand bei Praktiker und versuchst jetzt Dein Hartz IV aufzubessern indem Du alle paar Tage Deinen Dreck haus haust ? Das würde ja so vieles erklären … aber so lange wie Du das jetzt schon versuchst ohne mit dem Arsch auch nur in die Nähe der Wand zu kommen muss doch auch Dir klar sein, dass da irgendwas total falsch läuft.

Drum mach einmal in Deinem Leben was richtig: Selbst wenn Du möglicherweise ein Johannes-Rau-Gedächtnis-Abitur an der Wand hängen hast (wir nannten es auch das Schnupfen-Abitur weil es jeder kriegte der geatmet hat), mach‘ bitte schleunigst auf dem zweiten Bildungsweg den Hauptschulabschluss nach.

Und danach gehst Du zu einer dieser fantastischen Fern-Unis und ziehst Dir mal das ‚Marketing 101‘ rein. Das ist mit Bildern und so, das kriegst Du hin ! Danach hast Du zwar immernoch keine Ahnung, aber Du fühlst Dich besser, und das ist schliesslich auch sehr wichtig. Und keine Angst wegen der Einschreibungsvoraussetzungen: die erfüllt selbst der Beagle meines Nachbarn, der seit 12 Jahren tot ist (also der Beagle), das klappt garantiert, glaub mir !

Thomas, hör auf mich, ich zähle auf Dich. In einem oder zwei Jahren wird Dein Spam hoffentlich nicht wieder zu erkennen sein !

 


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Tag 17937

Mir reisst man jedesmal die Rübe runter wenn ich es auch nur wage, das auszusprechen.

Dabei wohne ich über einer Kinderarztpraxis, und sehe (und höre) die Artistinnen jeden verdammten Tag vorm Haus ihre Fahrstunden für gut getarnte Flugzeugträger nehmen. Und ein Kindergartenparkplatz gegen Mittag ist im Vergleich zu Müttern mit ihren tödlich verschnupften Lars-Kevins auf der Rückbank ein totaler Ponyhof.

Aber die Welt ist einfach ungerecht 😉

 

 


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Tag 17836

Grosser Kürbis ? Hör mal kurz her, ja ?

Heute trinke ich einen auf Dein Wohl. Als Du die Reflexe verteilt hast und ich völlig peinlich dauernd „hier hier !“ gerufen habe, hast Du mitgespielt. War ’ne kluge Entscheidung.

Und einen auf Deine Spiessgesellen mit den Flügeln. Und ich meine jetzt nicht die von Alldays, nur damit wir uns nicht missverstehen. Keine Ahnung wo meiner war, aber wenigstens der andere war im Einsatz.

Und weil man auf zwei Beinen nicht stehen kann gleich noch einen auf die Ingenieure von BMW die dafür gesorgt haben, dass Bremsen bei 55 km/h dem Werfen eines Ankers gleich kommt.

Und einen auf die Hausfrau hinter mir, die dank ihrer Geschwindigkeit von 35 km/h kurz hinter dem Horizont verschwunden war und mir daher nicht ins Heck gekracht ist.

Nur dank Euer aller Hilfe hat der bescheuerte Radfahrer überlebt, der statt zu Matsch nur bleich wie Papier geworden ist und mühsam „Entententschuldigung“ gestammelt hat, bevor er seine rote Ampel gesehen und sein Abendessen im Rinnstein von sich gegeben hat. Ich musste nur den Hax’n aufs Pedal stellen. Und muss nicht mal in die Waschanlage, um kleine Radfahrerstückchen aus dem Kühlergrill puhlen zu lassen.

Jeden Tag eine gute Tat. L’Chaim !

 

 


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Tag 17745

Firmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern gehören zerschlagen. Warum ? Weil sie ewig brauchen, um irgendwas zu entscheiden. Die Farbe des Klopapiers. Die Größe der Quadratfischbratlinge in der Kantine. Oder , ob sie für den scheidenden Halbgott einen internen Nachfolger finden wollen oder einen anderen externen Nachfolger einkaufen wollen.

Und so hat auch die „Parkhausschranke der Verdammten“ in vier Monaten (!) nicht mehr geschafft, als die Schranke neu zu lackieren … und ein Drehkreuz draus zu machen. Egal was Du machst, Du landest immer wieder drinnen.

Ich hasse das.

Denn nu muss ich mich dazu durchringen ihnen den Kram vor die Füsse zu legen und zu sagen „have fun, folks„. Sonst kutsche ich noch fünf Jahre alle heiligen Zeiten rüber zu diesen Schlafwagenschaffnern um mich einen Tag lang fieberhaft dran zu erinnern was zur Hölle die eigentlich machen, was ich das letzte mal eigentlich gemacht habe, wie mein Passwort ist … und dann fünf bis zehn Minuten ernsthaft zu arbeiten … natürlich nur, wenn keine Besprechung dazwischen kommt in der alle Beteiligten sich ausserstande sehen, den blonden Raketenwissenschaftlerhalbgott aus der Großstadt fachlich auch nach drei Jahrhunderten Einweisung nur annähernd zu ersetzen.

Grmbl.

Na, wenigstens war das Wetter gut und das Dach offen. Und ich muss mich nicht mehr darum kümmern den seidenen Schal der seid drei Wochen auf der Rückbank wartet endlich in die Reinigung zu bringen. Denn der liegt jetzt auf der linken Spur der A73 in der Gegend von Bamberg.


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Tag 17744

[Völlig off topic, einfach überlesen !]

Ich habe dem Goldpreis nicht getraut. Und folglich auch kein Gold gekauft, nicht als Barren, Münzen oder Zahn, und noch weniger als Papiergold. Hätte ich es getan, ich hätte einen satten Reibach gemacht. Ohne was dafür zu können. Denn an sich verstehe ich ganz gerne halbwegs was ich tue, alles andere ist Casino. Ich will nicht behaupten recht behalten zu haben. Das habe ich nicht, denn 2009 bis vor einem halben Jahr hätte man prima damit verdienen können, was ich nicht habe. Recht behalten zu haben kann ich daher schlecht behaupten. Aber zweierlei hat mich nachhaltig gestört und abgehalten.

a) Weil ich mich irgendwie nicht sehe, wie ich beim Bäcker mit einem Krügerrand Brötchen bezahle. Krisenwährung, blablabla, Goldstandard, alter Hut. Und die ganzen Apokalyptiker die auf einem unbequemen Sack Krügerrands schlafen oder ihn im Garten verbuddeln und den mit Selbstschussanlagen ausstatten in allen Ehren aber: Falsches Jahrhundert, Freunde. Not going to happen any time soon. Jaja, famous last words, mag sein, aber Ihr wartet nun schon seit 20 Jahren drauf dass Ihr die Barren wieder ausbuddeln und endlich Recht behalten dürft. Noch 20 Jahre und der Kalk rieselt so arg, dass Ihr sie nicht mal mehr findet weil Ihr vergessen habt wo Ihr sie verbuddelt hattet. Zudem ist es totes Kapital, denn verbuddeltes Gold arbeitet nicht.

b) Weil Gold sich verändert hat. Früher, damals ™ stand ein Bestand an Metall zur Verfügung dessen Angebot und Nachfrage seinen Preis bestimmten. Jedes Jahr ein bissle mehr weil ja neues Gold aus der Erde gepuhlt wird, während anderes unwiderbringlich verarbeitet wird, aber prinzipiell eine feste Menge. Die wurde gehandelt. Da bildete sich ein gesunder Markt – wollen mehr Leute es haben als verkaufen steigt der Preis, sonst fällt er. Versteht jeder Baumschüler.

Natürlich hat man fast nie Barren und Münzen durch die Weltgeschichte gekarrt. Sondern wer eine Tonne im Safe hatte der ist hin gegangen und hat entsprechend gedeckte Papiere ausgegeben, die sich numal deutlich leichter tragen lassen.

Dann kamen Futures dazu, wie es sie auf alle Rohstoffe gibt – letztlich eine Wette auf einen Preis in der Zukunft. Latent gefährlich zwar, weil zwar unabhängig von der existenten Menge aber trotzdem mit Einfluss auf den reinen Goldpreis. Aber nicht verheerend, denn da wird nicht in erster Linie der Bestand verändert, sondern auf die Zukunft gewettet. Und dafür ein eigener Preis bestimmt. Und solange der Handel damit sich im vergleichsweise kleinen Rahmen der Profis und Semiprofis abspielte, garniert mit eine handvoll der üblichen Opfer die nicht wissen was sie tun, war das noch halbwegs ok.

Heute ist es anders. Es ist weiteres Papier dazu gekommen. Aber nicht Papier wo physisches Gold dahinter steht. Und auf diesem Papier gibt es eine nahezu unbegrenzte Menge an Gold. Weit mehr als real existierendes. Denn bei einem Zertifikat z.B. muss die physische Menge nirgendwo hinterlegt sein. Kann, aber muss nicht … und ist es daher mittlerweile natürlich auch so gut wie nie, weil so viel Gold gibt es ja überhaupt nicht. Sondern gehedged mit was auch immer, peruanischen Gummibärchen oder sibirischen Ferieninselurlaubsveranstaltern. Allem eben, von dem es mehr als genug gibt.

Nicht zuletzt deshalb trägt der Käufer hier oft das Risiko dass der Emittent pleite geht und er ein sauteures jedoch wertloses Stück Papier in den Händen hält auf dem steht „ich bin ein Kilo Gold“. Großes Kino, das muss man wollen.

Und es führt dazu, dass sich auf dem Markt immer mehr player tummeln, die immer weniger Ahnung haben. Hand hoch: Wer weiß aus dem Stand den Unterschied zwischen ETF/ETC/ETN ? Und zwischen Sondervermögen und Schuldverschreibung ? Jede Wette, von denen die die Hände unten lassen aber Gold besitzen haben 99% Gold in Papierform, potenziell wertlos weil mit peruanischen Gummibärchen abgesichert. Und das restliche Prozent gräbt grade auf der Suche nach den Barren den Garten um.

Es ist doch logisch dass, wenn ich viel mehr Papier handeln kann als es unterlagerten Rohstoff gibt, der eigentliche Preis oder Wert des Rohstoffs zunehmend in den Hintergrund gerät. Sondern es eine Spekulation ist. Eigentlich noch nicht mal das. Bei einer Spekulation glaubt man Chance und Risiko abwägen zu können, die player zu kennen. Das geht aber nicht wenn das womit Du spekulierst fast beliebig vermehrbar ist, politisch relevant, der Wert somit gewürfelt und abhängig davon, wie viele nervöse Schafe heute wieder mit dem falschen Fuss zuerst aus dem Bett kippen oder ob der kleine dicke Buddha nu einen atombetriebenen Reiskocher hat oder nicht.

Selbst wenn an einem Tag niemand auch nur einen Goldzahn (in Metall oder verbrieft) mit jemand anderem austauschen würde, dank des Papiergolds kann der Preis dennoch durch die Decke oder in den Keller gehen. So wie Freitag, so wie heute. Ich meine, eine Preisveränderung von rund -20% im Gold innerhalb zweier Tage ist völlig irrational, durch nichts zu erklären das mit dem zugrunde liegenden Rohstoff zu tun hat oder mit der Meinung der Marktteilehmer die ihn haben oder abstossen wollen. Auch nicht mit der Panik, wie man sie z.B. von Wertpapiercrashes kennt, wo Zigtausende Anleger waschkörbeweise Aktien verkaufen. Beim Gold hingegen reicht ein grosser player wie Goldman Sachs oder eine Zentralbank, um den Markt durchzuschütteln. Was will man in so einem Markt, außer um zu zocken ?

Und solange das so ist bleiben Gold, wie Silber, Platin, Wolfram und Zementblöcke etwas, das man der Frau um den Hals legt. Oder sich in die Zähne kippen lässt. Aber keine Investition. Sondern ein Besuch in Vegas ohne Alkohol und Nutten, aber mit Kopfschmerzen am Tag drauf.

 


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Tag 17688

Timing is everything.

Vorhin saß ich wie alle paar Jahre bei der Bank um mal wieder über eine Anschlußfinanzierung des noch offenen Restbetrags der elterlichen Wohnung zu reden. Mitten im Gespräch, als ich auf eins dieser scheußlichen Kunstwerke blickte, die scheinbar in jedem Bankbesprechungsraum an der Wand hängen, fiel mir ein „Mensch, da war doch damals was, Du hast doch im Rahmen der ersten Finanzierung 98 ein paar Jahre lang jeden Monat ein paar Fondanteile gekauft, wäre doch mal interessant zu wissen was die heute wert sind“. Denn als ich das letzte mal nachgefragt hatte – vor vermutlich 10 Jahren – da waren sie nur ungefähr so viel wert gewesen wie ich bezahlt hatte, denn schließlich hatte ich ja 9/11 und das Platzen der new economy-Blase mit den Anteilen voll mitgenommen und (warum auch immer) beschlossen, da kein weiteres Geld rein zu stecken.

Einer der beiden Banker schaute mich groß an, dann in seinen Computer, und meinte „hmm, von denen finde ich ja gar nichts im Depot das Sie bei uns haben, ich frage mal eben bei der Fondgesellschaft nach.“. Nun ist es für mich eher ungewöhnlich nicht zu wissen was etwas das mir gehört wenigstens ungefähr wert ist. In diesem Fall war das aber so, weil ich diese Anteile damals frustriert in der Schublade „naja, wer weiß was mal passiert, behandeln wir das mal als Notgroschen“ einsortiert und völlig aus dem Blick verloren hatte.

Während wir über dies und das, die Zinsen für Baudarlehen und darüber sprachen, wie viel ich denn „zukünftig monatlich gerne würde zahlen wollen“ – worauf ich antwortete „naja, am liebsten gar nichts, ist doch klar“ – klingelte das Telefon, und die Fondgesellschaft war dran. Der eine Banker sagte einige Male „aha“ in den Hörer und sah mich fragend an.

Als er aufgelegt hatte und mir den aktuellen Wert der Anteile nannte – und ich zweimal nachgefragt hatte ob er sich auch sicher sei – da hatten beide das eher seltene Vergnügen mich vollständig sprachlos zu erleben. Bis ich mich soweit gefaßt hatte zu sagen: „Auf Ihre Frage von eben, was ich gerne ab jetzt würde zahlen wollen … also ich glaube, irgendwie wissen wir seit ein paar Sekunden alle die Antwort, oder?“

Und während der eine Banker seinen Berg neuer Formulare unausgefüllt wieder zu einem sauberen Häufchen schlichtete, und von einem möglichen Kreditgeschäft schwungvoll in die Richtung Vermögensberatung überschwenkte weil ich ja mit dem Geld das ich nun nichtmehr jeden Monat zahlen müsste irgendetwas würde anfangen müssen, hatte ich wenige Minuten später mit einer Unterschrift die Anteile verkauft, und mit der nächsten den ausstehenden Kreditbetrag getilgt.

Auf dem Heimweg, während mir vor Grinsen die Mundwinkel an den Augenbrauen hingen darüber das in 15 Jahren geschafft zu haben, musste ich dennoch nachdenken.

Ich mag keine Fonds, und noch weniger mag ich Fondsparpläne. Nicht nur, dass Du für Fonds bis zu 5% (teilweise noch mehr) Ausgabeaufschlag zahlst wenn Du bei der falschen Bank bist. Du zahlst auch noch 1,5% und mehr Managementgebühr pro Jahr für einen Wicht der nicht viel mehr kann und weiß als Du selber. Und und und. Alles bevor Du auch nur einen cent verdient hast.

Und trotzdem habe ich damit einen Gewinn gemacht der mich fast umhaut. Und was das schönste ist, völlig unerwartet. Weil ich den Kram 10 Jahre lang habe liegen lassen. Quasi vergessen habe nachdem ich ihn bezahlt hatte. Keine Magengeschwüre, kein sich gelegentlich fragen ob sich das jemals lohnen wird. Weil der Fonds keine Gewinne ausgeschüttet hat, die ich ja auf den Auszügen irgendwann mal entdeckt hätte. Sondern alle Gewinne als weitere Anteile zugebucht hat. Und weil ich mich zu einem Zeitpunkt dran erinnert und nach dem Wert gefragt habe, wo der gerade in einer Umlaufbahn um den Mond ist.

Auch mit fragwürdigen Entscheidungen, die man kaufmännisch nicht einwandfrei begründen kann, kann man also offenbar Gewinn machen. Man muss nur Dusel, einen langen Atem – und ein verdammt schlechtes Gedächntis haben. Hmm, wer weiß, vielleicht kaufe ich bald mal wieder ein paar Fondanteile und vergesse sie 😉

 


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Rant for Rent

Freunde, Nachbarn, Landsleute, ich habe einen Hals. Die Diskussionskultur in den blogs ist hierzulande im Arsch. Nicht, dass sie damals ™ wirklich jemals großartig gewesen wäre. Aber Einiges fällt mir in letzter Zeit doch vermehrt auf, und nichts davon ist schmeichelhaft.

Wir reden hier nicht von smalltalk, dem normalen hin und her, Zoten oder dem lustigen sich gegenseitig auf die Schippe nehmen, das man zurecht einfach alles so rausläßt wie es kommt. Nein, es geht um die dazwischen gestreuten Themen, die ein bisschen tiefer gehen. Viele verzichten darauf vollständig – und inzwischen weiß ich auch warum.

Früher konntest Du eine andere Meinung haben. Also ungestraft meine ich. Und wer sie nicht teilte hat sie erst einmal gelesen, ggf. seinen Blutdruck reguliert, und Dir dann versucht zu begründen dass er richtig liegt, und Du falsch. Oder einfach nur dass er das anders sieht als Du. Keine Messer, keine Fahradketten, keine Baseballschläger. Also irgendwie … na wie Erwachsene das halt so machen. Aber irgendwann muss das aus dem Konsens des guten Benehmens herausgerutscht sein – sicher als ich mal wieder auf Dienstreise war.

Und heute ? Tja. Heute ist das anders. Heute musst Du Dich nicht nur beinahe bedanken eine andere Sichtweise in einem Kommentar bei den „Mein blog – ich habe Recht“ – Taliban veröffentlichen zu dürfen. Hast Du diese hohe Hürde nämlich genommen geht dann geht jemand her und nimmt einen beliebigen Satz, interpretiert ihn solange bis er ihm nicht gefällt, und antwortet Dir dann reflexhaft, ihm wäre etwas unterstellt worden, während er selber fleissig unterstellt. Oder man hätte keine Ahnung. Oder beides. Ihr kennt das. So ein Zweizeiler funktioniert immer, um sich nicht mit der unbequemen Meinung auseinander setzen zu müssen die am Ende das eigene Vorurteilsgebäude ins Wackeln bringt. Oder einem die Argumente ausgehen. Auf die Idee zu kommen etwas in den falschen Hals bekommen zu haben … vergiß es. Ist es arrogant, so jemanden als ausgeschieden anzusehen ? Bestimmt ist es das. Ich mache es trotzdem.

Aber Freunde, Ihr müsst Euch nicht wundern, wenn irgendwann nur noch Beifallklatscher bei Euch kommentieren. Weil Ihr dann einfach keine Spielpartner auf Augenhöhe mehr seid mit denen es sich lohnen würde, eine Diskussion zu führen – da kann ich auch mit einer Parkuhr reden. Und da muss ich einfach mal feststellen, es werden momentan dramatisch weniger Spielpartner und viel mehr Parkuhren – das fremdsprachige Ausland hat uns da aber sowas von abgehängt, das glaubt Ihr gar nicht.

Früher konnte man jenseits des Stammtischs wichtige Dinge eine Zeit lang ohne Emotionen diskutieren, also Meinungen austauschen ohne den anderen angreifen zu müssen oder sich reflexhaft angegriffen zu fühlen. Und – ganz wichtig – Spass und Ernst zielsicher voneinander unterscheiden, auch im geschriebenen Wort. Ja, sicher, das erfordert gewisse Voraussetzungen aber sollte die Hürde nicht jeder nehmen können ?

Und heute ? Heute begegnen einem auf einen der das noch kann neun, die das verlernt haben. Das war aber nicht immer so, ich weiß das, ich mache das seit knapp zehn Jahren live mit. Stattdessen werden instinktiv die Krallen hochgestellt sobald einer kommt der es wagt, das zustimmende Geseiere zu stören, indem er einfach mal sagt, dass er das anders sieht. Aber wehe Du verzichtest dabei auf ausreichend Humor und man merkt, Du meinst es wirklich ernst. Dann kannst Du Dir sofort nach dem Absenden die Karten legen.

Freunde, das war ja eine Zeit lang ganz lustig. Und es war eine Zeit lang ganz lustig genau das als Indikator zu verwenden, ob Dein Gegenüber in der gleichen Liga spielt. Und ja, ich sage es, es IST eine Liga. Und einige spielen nicht darin. Findet Euch damit ab. Denn inzwischen ist es bedrückend zu sehen dass man wie ein Trüffelschwein durch den Wald ziehen muss, um noch ein paar Perlen und Perlinnen in dem ganzen dumpfen Sumpf zu finden.

Und weil wir gerade bei Emotionen sind: Die sind klasse. Haben aber bei gewissen ernsteren Themen nichts verloren, bei denen eine Streitkultur nach wie vor die bessere Wahl ist, statt hysterisches Gekeife das umso lauter wird, je länger man darin nicht einstimmt. Da muss ich mir einfach eingestehen, dass ich aufgeregte Menschen nicht mehr akzeptiere.

Woran das alles liegt ? Ich weiss es nicht. Aber ich habe natürlich eine polemische Meinung dazu. Ich könnte auch sagen „Von mir aus, Du hast Recht und ich meine Ruhe“, nur ich glaube es nicht genug um das zu tun.

Vielleicht sind mehr als zwei Gedanken am Stück abschreckend. Das ist natürlich blöd aber ganz ehrlich, „Ich Gut, Du Böse“ ist für mich einfach inzwischen zu wenig, um eine Diskussion zu führen. Ein bisschen mehr Anstrengung möcht‘ schon sein. Leider habe ich das noch nicht verinnerlicht und lasse mich noch in Versuchung führen auch wenn ich viel zu oft genau vorhersagen kann, was wohl wieder rauskommen wird.

Vielleicht ist es, weil Menschen sich unterschiedlich entwickeln und man zeitweise den Eindruck gewinnt, der andere will einfach nicht mitkommen.

Vielleicht ist es, weil manche einfach keine anderen Mittel haben als aufgeregt zu reagieren. Das muss ich respektieren. Aber mit ihnen nur noch im DFB-Pokal spielen, nicht aber jede Woche.

Vielleicht sind vollständige Sätze auch arrogant. Aber wir sind hier nicht bei tripper oder dem SMS-Dienst, das muss man einfach mal feststellen.

Vielleicht hat man ja Meinungsfaschismus in seinem blog auch zum Credo und der Standardeinstellung bei blogspot erhoben, und nur mir hat es wieder niemand gesagt.

Vielleicht ist es auch eine Mischung davon. Oder ich bin der Geisterfahrer und das gehört alles so.

Aber das ist nicht mehr mein Problem. Und statt mich darauf einzurichten bei ernsten Themen auf Ernie-und-Bert-Ebene zu argumentieren wechsele ich einfach den Sandkasten. Was anstrengend ist, denn dazu brauche ich nun wohl doch irgendeine eigene blogroll, denn meine bisherigen Blogrollieferanten werden momentan in furchtbarem Tempo zu no-go-areas, die ich nur schreiend verlassen kann.

Ende der Durchsage.

Und hey, das hier ist nicht Nikolaus oder die Bundesjugendspiele, wo auch der Letzte einen Preis bekommt.

Die Schuhe stehen also nicht für alle da, sondern sie sind genau abgezählt, und allesamt mit Namensschildern versehen. Dein Name ist nicht dabei ? Kein Schuh für Dich 😉

 

 

 

 

 


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221 to go

Herrmann, Du warst ein ehrlicher Kerl, man hat Dir Deine Stimmung immer am Gesicht ablesen können.

Und auch, wenn Du mal schlecht drauf warst, in all den vielen Jahren habe ich Dich nicht ein einziges mal sauer oder wütend in Erinnerung.

Denn Du warst ein fröhlicher Mensch, und das ist eine der besten Eigenschaften, die man haben kann.

Auch wenn sie es mir umso schwerer macht, mich von Dir zu verabschieden.

Drum sei mir nicht böse, wenn ich beim Gedanken an Dich traurig bin, es ging einfach zu schnell um zu akzeptieren, dass Du nicht mehr hier bist.

Aber ich verspreche Dir, irgendwann werde ich an Dich denken und lächeln, so wie Du es immer getan hast.