Hach, ich weiß nicht ob es mir gefällt.
Einerseits ist da die Ruhe, der nicht stattfindende Verkehr, die wenigen Leute auf den Straßen, die Tatsache dass die Grundversorgung nach wie vor kein Problem zu sein scheint – ich war ja nie jemand der Trockenhefe und Mehl in Unmengen gebraucht hätte, oder der makroidiotisches Gemüse auf dem Markt kaufen ging. Die Medis sind nach wie vor binnen 24 Stunden in der Apotheke – und auch der Bäcker hat genau wie der Metzger genug Zeug. Auch der Paketfrosch liefert ungerührt bestelltes Zeug.
Also zurückgeworfen auf die wirklich wichtigen Dinge gibt es an sich keinen Grund sich zu beklagen.
Andererseits ist da das Gefühl, dass Dich jeder der Dir nahe kommt latent nervt. Die persönliche Distanz an die man gewöhnt ist hat sich drastisch erhöht – und ich mag mir nichtmal vorstellen wie sich das in südeuropäischen Ländern anfühlen mag, wo diese Distanz schon immer weit geringer war. Das kann nicht gesund für uns alle sein – als Herdentiere sind wir nicht darauf geeicht auf Dauer meterlange Abstände zueinander zu halten.
Auch die Tatsache das wir ein funktionierendes Fernsehen und Radio als Kommunikationsersatz haben hilft so gar nicht – selten kam mir der Schwachsinn (insbesondere die Werbung für nutzloses Zeug) der da so üblicherweise raustropft dämlicher vor.
Also so nach zwei Wochen selbstgewählter Isolation beginnt die Situation irgendwie zu nerven.