[Geek-content] Fernwartung ist toll. Fernwartung ist unverzichtbar. Fernwartung wird die Welt retten, und den capt’n davor, größter Verbraucher von erdölbasierter Energie (a.k.a. Sprit) in Westeuropa zu werden. Er hält momentan den vierten Platz, kurz hinter England.
Alle schimpfen über Software-Monokulturen. Der capt’n nicht immer. Denn, soviele Kunden er hat, so viele verschiedene Fernwartungssysteme haben diese, zumindest beinahe.
Hier geht es nicht um den Standardmurks aus der Schublade VNC, Teamviewer, Daemon Tools, sondern um richtige Lösungen, die inkl. eigener Verbindung daher kommen.
Und 80% davon sind ganz grosser Schrott, weil irgendein berufsparanoider Programmierer hergegangen ist und sich gesagt hat „hey, es gibt nur ein Netzwerk, und während man remote in der Anlage ist, kann man nicht auch noch im lokalen Netzwerk sein.“ Oder weil er beschlossen hat, man bräuchte unbedingt einen RSA-Generator für die sechsstellige PIN, weil man diesen und fünf weitere sowieso am fussballgrossen Schlüsselbund, und somit immer dabei hat. Alles Kandidaten, die standrechtlich erschossen gehören.
Es gab eine Zeit, da hat der capt’n all diese Idiotie akzeptiert, und jedesmal bevor er online ging, den ganzen Mist lokal kopiert und dafür gesorgt, alle RSA-Generatoren dabei zu haben sowie einen Satz stecknadelkopfgrosser Batterien, falls einem doch der Saft ausgehen sollte.
Und er hat die ganzen verschiedenen Remote-Clients auf seine Maschine geklatscht in der Annahme, das Graffl würde schon miteinander laufen.
Später dann, etliche Installationen und Nadeln in Programmiererpuppen später, ging er dazu über, seinen Blechotto frei von jeglicher spezifischen Software zu halten und ausschliesslich VMs zu verwenden – eine pro Kunde, in der neben den jeweiligen Entwicklungswerkzeugen auch der zugehörige Remoteclient steckte.
Das war gut, und er konnte die ganz normal beschissenen Lösungen von Cisco, Juniper etc. erfolgreich verarschen, und zeitgleich die Anlage sehen UND auf seinen Server zugreifen … sofern er den richtigen RSA-Generator dabei hatte.
Aber diese Lösungen waren immerhin so ausgelegt, dass sie sich nicht von parallel laufenden anderen VMs stören liessen.
Bis heute. Denn die Panierfabrik hat natürlich den n+1-ten Remote-Client: ncp-e.
Nicht nur, dass zwei studierte und gut ausgebildete Informatiker sage und schreibe sechs Stunden gebraucht haben, den Dreck zu konfigurieren. Nicht nur, das diese mühsam gefundenen Einstellungen kryptischer Dinge sich nicht komplett sichern und wiederherstellen lassen, sondern der capt’n die 18GB-VM nunmehr besser täglich einmal packt und sichert. Nicht nur, dass dieses Mistding sich schon unbedingt beim Hochfahren der VM in den Ablauf einmischen will.
Nein, das alles reicht noch nicht, um vollkommene programmiertechnische Idiotie zu beschreiben. Man muss es auch noch schaffen, dass dieser Mist immer nur genau einmal läuft. Fährt man die VM runter und wieder hoch, ohne zwischendrin den Host zu booten, verreckt der ganze Kram mittendrin. Spitzentechnik, made in Germany.
Und wo kommt dieser Müll her ? So peinlich es ist, er kommt aus der EDV-technischen Sahelzone Franken. Der capt’n ist kurz davor einen gepflegtes Aschermittwochsmassaker an deren Firmensitz zu feiern, und anschliessend beim Bäcker noch ein paar Freudenkrapfen für sich zu besorgen, bevor er achtmal lebenslänglich bekommt.