Der heisseste Tag des Jahres. Genau richtig um … Möbel zu bekommen.
‚Jo Chef, wir kommen nachmittags … wann genau können wir noch nicht sagen.‘
Der capt’n war also vorgewarnt. Aber um neun klingelte das Telefon.
‚Äh Herr castagir, die Monteure kommen in einer halben Stunde.‘
Super. Fieberhaft begann der capt’n, Kilometer an sorgsam verlegter Takelage zu entfernen und sich halbwegs zu merken, welche von den verfluchten tausend Strippen zu welchem Gerät gehört.
Er war gerade fertig, als es klingelte. Die beiden Monteure waren schon nassgeschwitzt, als sie ohne den neuen Schreibtisch die Eiger-Nordwand erklommen hatten und im Wohnzimmer standen.
Als sie dann den alten 270er Schreibtisch sahen, der wieder die Wendeltreppe hoch ins Arbeitszimmer sollte, wurden sie blass. Als er schliesslich wieder oben stand, mussten sie mit kalten Getränken vor der Bewusstlosigkeit bewahrt werden.
Einigermassen erholt begannen sie dann im Lieferwagen, die Platte vom Gestell des neuen Schreibtischs zu demontieren und die beiden Teile nacheinander hoch zu wuchten.
Gefühlte 200 Schrauben und eine Stunde später stand der capt’n vor seinem neuen Spielzeug. Sein erster Test der Motoren bestand darin, sich auf die Tischplatte zu knien und ihn in den Anschlag hoch zu fahren … während die Schrauber alles verschraubt hatten, hatte er eine durchgebrannte Birne in der Deckenlampe entdeckt, die er schnell austauschte.
Die Monteure waren fassungslos, normale Kunden fahren zum testen scheinbar den leeren Tisch hoch und runter, aber 120kg Tragkraft sind ja nicht zum Spass da.
Zwei Stunden später hatte der capt’n dann seine Gerätschaften wieder aufgebaut und alle Kabel in den Kabelschächten verstaut. Es ist geil. Und das Verbot für die facility managerin, sich mit dem Staubsauger des Grauens ™ dem Schreibtisch zu nähern, kann endlich aufgehoben werden.
Er überlegt nun, Räder unter den Tisch zu montieren und endlich mal die Decke zu streichen. Leitern sind ja sowas von old school.