Montag, das alte Jahr kneift langsam die Backen zu. Eigentlich willst Du … tja, gemütlich nix machen und hängst Gedanken nach wie: Wer zum Teufel hat hier eigentlich einen Plan, und was hat er geraucht ?
Da ereilt Dich ein Anruf aus dem hohen Norden. Und die Zombies erwachen. Wie es Dir so ginge, und was Du so planen würdest. Du redest wie immer rund um irgendwelche Feiertage davon, das handy in den Kühlschrank zu legen und den Kühlschrank in den Garten zu stellen. Bist an sich noch maximal gechilled und denkst nix Böses.
Dann fällt im lockeren Plaudern der Satz, der Chef hätte sich erkundigt wie es Dir so ginge. Weil Dir das so völlig unwahrscheinlich bzw. glatt gelogen vorkommt, stellen sich erstmal alle Haare auf Deinem Rücken auf, und Du fragst nach man solle doch mal ergründen was er denn wolle. Ja, er hätte da ein neues Baby, das in Betrieb gehen solle.
Und dann klingt vorsichtig durch, dass er vermutlich irgendwelche verschwurbelten Pläne hätte (na so was, quelle surprise). Und dass die Zeitplanung norddeutsch leger sei (also völlig unrealistisch). Und Du denkst Dir : Naja, macht Sinn, es wird ja einen Grund haben Dich einen Tag vor Jahresende anzurufen.
Du übersetzt es also schnell in Deine Muttersprache und während das lustige Gespräch weiter vor sich hin tröpfelt gelangst Du zur Vermutung: Naja, er wird wohl maximal verzweifelt sein, und bereit, selbst den ungehobelten Bajuwaren wieder ins Land der Ahnungslosen zu lassen. Der kleine Teufel auf der linken Schulter flüstert Dir ins Ohr „Heh das wäre doch lustig“ während der Engel auf der anderen Schulter nach einem kleinen Megaphon greift und Dir ins Ohr tutet: „Sag mal bist Du Hirnamputierter denn völlig bescheuert?“
Also fragst Du wer in der Jauchegrube denn mittlerweile so arbeite. Man einigt sich auf Kai und die Frisösen. Also hat sich da nix geändert. Hmm.
Du sagst: Januar keine Chance, no way, jose. Februar eigentlich auch nicht, weil da würdest Du Dich vom Januar erholen wollen.
Wie sähe es denn Februar aus ?
Also stolperst Du zum Rechner und fledderst den Kalender. Unter dem Absingen scheusslicher Lieder sagst Du:
Naja, wenn alle Stricke reißen könnte Februar eventuell gehen. Wenn die zuarbeitenden Truppen aber noch ein bissle Zeit bräuchten wäre es Dir echt lieber.
Und ziehst instinktiv weitere Brandmauern hoch: Nix Hotel, Ferienwohnung. Und ihr kümmert Euch darum eine zu beschaffen (ich war dazu absolut nicht in der Lage als ich da war, wenn dann müssen das die Einheimischen machen). Nix die Blumen an der A7 wieder mit Vornamen kennen weil Du da jede Woche lang kutschen musst. Sondern Fliegen/Bahn/Milchkannenexpress und nen Mietwagen vor Ort.
Dann gehen Dir langsam die Argumente aus. Du willst dass man noch mal in sich geht und sich das gut überlegt ob man das wirklich will. Man verspricht Dir darüber intensiv nachzudenken.
Klar, die Leute von denen ich gesagt hatte die gehören da nicht hin, die hat Chefchen mittlerweile einen nach dem anderen entsorgt. Ich habe keine Ahnung was ihr Ersatz taugt, aber immerhin. Nur ich hatte ihm lediglich von denen erzählt mit denen ich seinerzeit zu tun hatte – nicht von dem großen Haufen anderer Nieten die da sonst noch rumspringen und sich im Speckgürtel wohlfühlen, mich aber nicht unmittelbar gestört hatten. Nur dass es schwer danach riecht, genau in die nächste Jauchegrube nun rein gestupst zu werden.
Und nu steh ich hier und lege mir die Karten, wann der Anruf kommen wird. Und was zur Hölle ich dann wohl sagen werde. Ich denke ich werde das vom Blatt spielen, je nach Tagesform. Ob ich die Nerven dafür habe, den Haufen nochmal zu ertragen – das kann ich mir bis dahin ja überlegen – im Moment bin ich noch maximal unentschlossen. Und auch ob es pure Verzweiflung war die den Anruf initiiert hat, oder ob ich wirklich so gute Arbeit gemacht hatte um Eindruck zu hinterlassen. Was ich aber nicht rausfinden werde können. Und über das Schmerzensgeld werden wir wohl auch reden müssen.
Ma weiss es nicht, also schau ma mal. Gibt es eigentlich einen Aubildungsberuf als Brandbeschleuniger? Weil mich ereilt langsam das Gefühl genau das zu sein.