a life less ordinary ?

the egghead diaries


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Tag 17760

Zur Abwechslung ein Quiz:

Was haben

  • Radio Lotte Weimar
  • Svenska Dagbladet
  • Radio Lora München (polnischsprachige Redaktion)
  • Brigitte

gemeinsam ?

Dass man sie nicht versteht ist zwar richtig und naheliegend, aber nicht die gesuchte Antwort. Ich erwarte stündlich eine Klage der „Frau im Spiegel“ und der „Vogue“, weil der Anteil an Frauenzeitschriften zu gering und nicht quotengerecht ist.

Edit: Huch, ich bin nicht der Einzige der das lächerlich findet. quelle surprise.


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Tag 17757

Heute in die andere Richtung gegurkt, Verabschiedung des allwissenden Faktotums beim Lieblingskunden in den wohlverdienten Ruhestand.

Im Kaff große Blumenrallye gefahren. Gehört sich ja schließlich, ein Bündel sorgsam arrangiertes und verpacktes Drachenfutter mitzubringen, wenn man als Lieferant schon zum Abschiedsgrillen eingeladen wird. Und im Kofferraum nur Kakteen die Fahrt überleben würden. Also dreimal mit kreischenden Reifen angehalten um eine vorbeilaufende Dame nach einem Gemüseladen am Ort zu fragen.

Großer Fehler. Hätte nach deren Beschreibungen einen Notizblock gebraucht. Und einen Kompass. Und einen Pass. Und ein Flugzeug. Dabei ist das ganze Kaff so klein dass eine von den dreien garantiert mit dem Inhaber verwandt sein muss.

Also mitten auf den Marktplatz gefahren und den ersten Kerl gefragt der so aussieht als hätte er schon mal einen Riechbesen gekauft: „Mahlzeit, ’ne Idee wo’n Blumenladen sein könnte ?“ „500 Meter, rechts, links, hat über Mittag auf.“ „Danke !“.

Nun ist Riechbesenzusammenstecken eine handwerkliche Tätigkeit, die volle Konzentration erfordert. Mitten in der gefühlten halben Stunde höre ich ein lautes *dongschrappknirsch* hereinkommen und mache mich besorgt auf den Weg nach draussen.

Mutti hat ihrem Flugzeugträger neben mir eingeparkt. Und obwohl sie in ihrem Pampersbomber ja nu wirklich weit oben sitzt den riesigen Betonblumenkübel vor dem Laden einen guten halben Meter versetzt.

Ich sehe sie in dem Moment als sie aussteigt und mir die Kante der Tür in den Kotflügel rammt.

ToDo:

– Smartrepairfritzen aufsuchen damit er die Delle rausmassiert. Ist Kurzwahltaste fünf. Das war jetzt die dritte Mutti in fünf Monaten.

Ich bin ja nur froh dass Ihr so viel aufmerksamer fahrt als wir Männer 😉


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Tag 17756

„Sind Sie sich sicher, bis KW 17 fertig zu sein ?“ fragte ich die Blechpatscher.

„Ja, kein Problem ! KW 16 machen wir E/A-Tests, KW 17 geht’s dann los.“

Den Montag in weiser Voraussicht gleich selber gestrichen und erst abends angereist. Man hat ja eine gewisse Grunderfahrung.

Am Dienstag früh dann den Oberblechpatscher gegriffen und interviewt.

„Na, wie schaut’s aus, legen wir los ?“

„Naja, ja, hmm, nee,  <insert half an hour Blechpatschertechnobabble>, aber Mittwoch nachmittag könnten wir unter Umständen vielleicht so ein bisschen …“

Also haben wir, ein bisschen. Eigentlich haben wir genau das gemacht, was wir vor ein paar Wochen im Schnittstellentest auch schon gemacht hatten. Und in zwei Wochen treffen wir uns wieder.

Manche fliegen nach Paris um gut zu essen. Ich fahre an den Dodesstreifn ™. Um die ersten butterzarten Filets vom Grill im Garten zu essen. Und den ersten leichten Sonnenbrand auf der Stirn zu haben … von der Rückfahrt.

Merken: Die Winterschuhe müssen vom Raumschiff. Das Raumschiff muss zum ersten Service.

Gelernt: A70 vermeiden, Riesenbaustelle. Mindestens so lang wie die auf der A9 in Thüringen, wo nur knapp 24 Jahre nach der Eingemeindung seit über einem Jahr das „Verkehrsprojekt Deutsche Einheit“ (und somit der Ersatz einer Betonpiste, zweispurig, ohne Standstreifen) mit dem enormen Einsatz von zwei rachitischen Baggern und drei einarmigen Arbeiterdenkmälern energisch vorangetrieben wird.

Wettangebot: die A70 wird früher fertig werden als die A9. Weit früher. Und vorher mindestens noch einmal neu asphaltiert. Nachdem sie sich die Zeit genommen haben sie achtzehnspurig zu machen, sie komplett zu überdachen und just for fun einen Looping reinzubauen.


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Tag 17750.75

Ach Mensch Uli. Wie kann man nur so dämlich sein. Du weißt doch, Du bist hier im Lande ungefähr so beliebt wie Fusspilz. Und Du weißt wieso: Anderen über Jahrzehnte hinweg ständig in den Briefkasten zu kacken macht Spaß, sicher, das verstehe ich ja, aber aus Sicht des Beliebtheitspreises ist es nicht der ideale Weg.

Wenn man das macht muss man richtig gut und edel und porentief rein sein. Das umfaßt inzwischen:

  1. Kein Alkohol, kein Koks, keine Nutten. Zum Koks und den Nutten kann ich nix sagen, da weiß der Christoph vielleicht mehr, aber dass Deine roten Bäckchen nur vom Apfelsaft kommen das glaube auch ich Dir nicht.
  2. Fremdvögeln nur dann, wenn Du den Unfall anschließend adoptierst. Das ist zugegebenermaßen schwierig – ist ja in den Bayernstatuten festgelegt, dass das die Lichtgestalt pauschal für alle Angestellten übernimmt. Er nennt es Nachwuchsarbeit. Nur der Lothar hat’s wieder nicht kapiert und heiratet sie stattdessen.
  3. Nur selbstgejätetes Gras essen. Uli, Du bist Wurstfabrikant! Und stehst damit bei der Tofufraktion karmamässig drei Stufen unter einem Waffenhändler. Und Du machst Werbung für’s Restaurant zum goldenen M – was Dich auch noch bei der Salattaliban auf die Fahndungsliste gebracht hat. Das geht so nicht, muss Dir Dein Medienberater doch tausendmal gesagt haben.
  4. Zwei Kinder und drei Hundewelpen aus einem Feuer retten. Gut, Du hast in den 80ern einen Flugzeugabsturz überlebt. Aber DU warst der einzige Überlebende. So erquicklich das sicher für dich persönlich war, karmatechnisch ist das ein SuperGAU.
  5. Nicht studieren, keinen Abschluß, und insbesondere keine Doktorarbeit machen. Letzteres hast Du zwar hinbekommen. Aber Deine Moralpredigten haben das kaputt gemacht.
  6. Keine Lederhosen, keine rotweißkarierten Hemden. Stattdessen ein Pfund Butter in die Haare kleben. Oder so unverständliches Zeug stammeln, dass man Dich für einen Berliner hält und nach Brüssel schickt. Das weiß doch nu wirklich jeder.
  7. Nie sagen was man denkt. Sondern Schleimspuren legen in der Hoffnung, alle anderen brechen sich darauf das Genick. Ist erstes Semester in der Schule für Rückgratlose. Aber nein, Du musst natürlich die Klappe aufreissen. Ja natürlich hast Du meistens recht, aber die Wahrheit interessiert doch keinen.
  8. Arm wie ein tibetanischer Bettelmönch sein. Hast Du versucht, zugegeben. Auch wenn – unter uns – mir die Villa am Tegernsee immer ein bissle verdächtig und ungeschickt vorkam. Aber sage mal, soll ich Dir vielleicht die Adresse meiner Steuertante mal geben ? Die hat mich vor zehn Jahren schon gewarnt, im Falle des Falles niemals die Schweiz, Luxemburg oder die Schluchtis als Steueroase für die drei Euro fuffzich zu wählen, die der rollende Halsabschneider aus Berlin sonst von Dir haben will um Griechenland zu kaufen. Und bei all der Asche die Du hast – ich gönne sie Dir – aber hast Du Dir wirklich keinen besseren Steuerberater leisten wollen ? Der das über das vergangene Jahrzehnt hinweg unfallfrei und ohne die Welle zu machen gradegezogen hätte ?

Uli, alles andere war vielleicht ungeschickt, aber DAS ist dämlich. Und Dich jetzt beim Staatsanwalt selber anzuzeigen macht Dich nicht beliebter. Denn wäre unsere Post nicht so ein lahmarschiger Haufen, die Säcke mit CDs voller Steuerdaten aus der Schweiz würden schon längst die Einfahrt beim Schimpansenamt verstopfen. Und mit der Unschuldsvermutung brauchst Du auch nicht mehr zu kommen, wenn Du selber sagst „hallo, steinigt mich bitte“. Und es ist zudem ein heißes Eisen – wenn die jetzt auch nur eine falsche Tankrechnung finden die Du vergessen hast, oder Du eine unversteuerte facility managerin aus Blahtemala beschäftigt hast, dann war das alles völlig für die Katz, wird nicht strafmildernd anerkannt, und Du kannst schon mal für die nächste Saison in Stadlheim im Westflügel Dauerkarten verkaufen. Zu jedem Freigang werden noch mehr fans kommen als zum Training an der Säbener Straße. Aber die Sicht durch die hohen Mauern ist halt schon arg schlecht und auch mit den Autogrammen durch den Zaun sind die da echt zickig.

Aber richtig gespannt bin ich auf das Verfahren zur Vergabe der Presseplätze. Ich tippe auf eine Gruppenphase mit Fahrradketten, Baseballschlägern und Bengalos, und einer anschließenden spontanen Verbrüderung der Dortmunder und Schalker Reporter.

Ruf mich mal an bevor Du einfährst.


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Tag 17750

Die Erlanger Polizei hat binnen 24 Stunden auf der A73 zwei Bullen erschossen.

Es fällt schwer, wirklich sehr sehr schwer, die offensichtliche Torvorlage nicht zu verwandeln. Ich meine, sie schreit mich ja förmlich an. Wen mit einem IQ über Zimmertemperatur denn nicht. Aber, sie haben mir gesagt ich soll widerstehen und versuchen, das im Seminar „Positiver Umgang mit Ereignissen“ Gelernte anzuwenden.

  • Blonde Franken, denen kein behaartes Irgendwas aus der Mitte des Bauchs raushängt, haben statistisch gesehen eine höhere Lebenserwartung. Zumindest solange sie nicht muhen.
  • Der Feierabendstau gestern war auf eine Grillparty zurückzuführen. was ihn gleich viel weniger nervig macht.
  • Den Sack Streusalz im Kofferraum sollte ich vielleicht gegen einen Sack Holzkohle austauschen.
  • Brauntöne sind in der diesjährigen Frühjahrskollektion aus gutem Grund eher unterrepräsentiert und liegen wie Blei in den Regalen.
  • So was passiert, wenn man eine Frauenquote auf Biegen und Brechen durchsetzen will.
  • Wenn Du wirklich frische Steaks willst, geh nicht zum Metzger, sondern an die Autobahn.

 

 


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Tag 17745

Firmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern gehören zerschlagen. Warum ? Weil sie ewig brauchen, um irgendwas zu entscheiden. Die Farbe des Klopapiers. Die Größe der Quadratfischbratlinge in der Kantine. Oder , ob sie für den scheidenden Halbgott einen internen Nachfolger finden wollen oder einen anderen externen Nachfolger einkaufen wollen.

Und so hat auch die „Parkhausschranke der Verdammten“ in vier Monaten (!) nicht mehr geschafft, als die Schranke neu zu lackieren … und ein Drehkreuz draus zu machen. Egal was Du machst, Du landest immer wieder drinnen.

Ich hasse das.

Denn nu muss ich mich dazu durchringen ihnen den Kram vor die Füsse zu legen und zu sagen „have fun, folks„. Sonst kutsche ich noch fünf Jahre alle heiligen Zeiten rüber zu diesen Schlafwagenschaffnern um mich einen Tag lang fieberhaft dran zu erinnern was zur Hölle die eigentlich machen, was ich das letzte mal eigentlich gemacht habe, wie mein Passwort ist … und dann fünf bis zehn Minuten ernsthaft zu arbeiten … natürlich nur, wenn keine Besprechung dazwischen kommt in der alle Beteiligten sich ausserstande sehen, den blonden Raketenwissenschaftlerhalbgott aus der Großstadt fachlich auch nach drei Jahrhunderten Einweisung nur annähernd zu ersetzen.

Grmbl.

Na, wenigstens war das Wetter gut und das Dach offen. Und ich muss mich nicht mehr darum kümmern den seidenen Schal der seid drei Wochen auf der Rückbank wartet endlich in die Reinigung zu bringen. Denn der liegt jetzt auf der linken Spur der A73 in der Gegend von Bamberg.


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Tag 17744

[Völlig off topic, einfach überlesen !]

Ich habe dem Goldpreis nicht getraut. Und folglich auch kein Gold gekauft, nicht als Barren, Münzen oder Zahn, und noch weniger als Papiergold. Hätte ich es getan, ich hätte einen satten Reibach gemacht. Ohne was dafür zu können. Denn an sich verstehe ich ganz gerne halbwegs was ich tue, alles andere ist Casino. Ich will nicht behaupten recht behalten zu haben. Das habe ich nicht, denn 2009 bis vor einem halben Jahr hätte man prima damit verdienen können, was ich nicht habe. Recht behalten zu haben kann ich daher schlecht behaupten. Aber zweierlei hat mich nachhaltig gestört und abgehalten.

a) Weil ich mich irgendwie nicht sehe, wie ich beim Bäcker mit einem Krügerrand Brötchen bezahle. Krisenwährung, blablabla, Goldstandard, alter Hut. Und die ganzen Apokalyptiker die auf einem unbequemen Sack Krügerrands schlafen oder ihn im Garten verbuddeln und den mit Selbstschussanlagen ausstatten in allen Ehren aber: Falsches Jahrhundert, Freunde. Not going to happen any time soon. Jaja, famous last words, mag sein, aber Ihr wartet nun schon seit 20 Jahren drauf dass Ihr die Barren wieder ausbuddeln und endlich Recht behalten dürft. Noch 20 Jahre und der Kalk rieselt so arg, dass Ihr sie nicht mal mehr findet weil Ihr vergessen habt wo Ihr sie verbuddelt hattet. Zudem ist es totes Kapital, denn verbuddeltes Gold arbeitet nicht.

b) Weil Gold sich verändert hat. Früher, damals ™ stand ein Bestand an Metall zur Verfügung dessen Angebot und Nachfrage seinen Preis bestimmten. Jedes Jahr ein bissle mehr weil ja neues Gold aus der Erde gepuhlt wird, während anderes unwiderbringlich verarbeitet wird, aber prinzipiell eine feste Menge. Die wurde gehandelt. Da bildete sich ein gesunder Markt – wollen mehr Leute es haben als verkaufen steigt der Preis, sonst fällt er. Versteht jeder Baumschüler.

Natürlich hat man fast nie Barren und Münzen durch die Weltgeschichte gekarrt. Sondern wer eine Tonne im Safe hatte der ist hin gegangen und hat entsprechend gedeckte Papiere ausgegeben, die sich numal deutlich leichter tragen lassen.

Dann kamen Futures dazu, wie es sie auf alle Rohstoffe gibt – letztlich eine Wette auf einen Preis in der Zukunft. Latent gefährlich zwar, weil zwar unabhängig von der existenten Menge aber trotzdem mit Einfluss auf den reinen Goldpreis. Aber nicht verheerend, denn da wird nicht in erster Linie der Bestand verändert, sondern auf die Zukunft gewettet. Und dafür ein eigener Preis bestimmt. Und solange der Handel damit sich im vergleichsweise kleinen Rahmen der Profis und Semiprofis abspielte, garniert mit eine handvoll der üblichen Opfer die nicht wissen was sie tun, war das noch halbwegs ok.

Heute ist es anders. Es ist weiteres Papier dazu gekommen. Aber nicht Papier wo physisches Gold dahinter steht. Und auf diesem Papier gibt es eine nahezu unbegrenzte Menge an Gold. Weit mehr als real existierendes. Denn bei einem Zertifikat z.B. muss die physische Menge nirgendwo hinterlegt sein. Kann, aber muss nicht … und ist es daher mittlerweile natürlich auch so gut wie nie, weil so viel Gold gibt es ja überhaupt nicht. Sondern gehedged mit was auch immer, peruanischen Gummibärchen oder sibirischen Ferieninselurlaubsveranstaltern. Allem eben, von dem es mehr als genug gibt.

Nicht zuletzt deshalb trägt der Käufer hier oft das Risiko dass der Emittent pleite geht und er ein sauteures jedoch wertloses Stück Papier in den Händen hält auf dem steht „ich bin ein Kilo Gold“. Großes Kino, das muss man wollen.

Und es führt dazu, dass sich auf dem Markt immer mehr player tummeln, die immer weniger Ahnung haben. Hand hoch: Wer weiß aus dem Stand den Unterschied zwischen ETF/ETC/ETN ? Und zwischen Sondervermögen und Schuldverschreibung ? Jede Wette, von denen die die Hände unten lassen aber Gold besitzen haben 99% Gold in Papierform, potenziell wertlos weil mit peruanischen Gummibärchen abgesichert. Und das restliche Prozent gräbt grade auf der Suche nach den Barren den Garten um.

Es ist doch logisch dass, wenn ich viel mehr Papier handeln kann als es unterlagerten Rohstoff gibt, der eigentliche Preis oder Wert des Rohstoffs zunehmend in den Hintergrund gerät. Sondern es eine Spekulation ist. Eigentlich noch nicht mal das. Bei einer Spekulation glaubt man Chance und Risiko abwägen zu können, die player zu kennen. Das geht aber nicht wenn das womit Du spekulierst fast beliebig vermehrbar ist, politisch relevant, der Wert somit gewürfelt und abhängig davon, wie viele nervöse Schafe heute wieder mit dem falschen Fuss zuerst aus dem Bett kippen oder ob der kleine dicke Buddha nu einen atombetriebenen Reiskocher hat oder nicht.

Selbst wenn an einem Tag niemand auch nur einen Goldzahn (in Metall oder verbrieft) mit jemand anderem austauschen würde, dank des Papiergolds kann der Preis dennoch durch die Decke oder in den Keller gehen. So wie Freitag, so wie heute. Ich meine, eine Preisveränderung von rund -20% im Gold innerhalb zweier Tage ist völlig irrational, durch nichts zu erklären das mit dem zugrunde liegenden Rohstoff zu tun hat oder mit der Meinung der Marktteilehmer die ihn haben oder abstossen wollen. Auch nicht mit der Panik, wie man sie z.B. von Wertpapiercrashes kennt, wo Zigtausende Anleger waschkörbeweise Aktien verkaufen. Beim Gold hingegen reicht ein grosser player wie Goldman Sachs oder eine Zentralbank, um den Markt durchzuschütteln. Was will man in so einem Markt, außer um zu zocken ?

Und solange das so ist bleiben Gold, wie Silber, Platin, Wolfram und Zementblöcke etwas, das man der Frau um den Hals legt. Oder sich in die Zähne kippen lässt. Aber keine Investition. Sondern ein Besuch in Vegas ohne Alkohol und Nutten, aber mit Kopfschmerzen am Tag drauf.

 


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Tag 17743

Geschafft. Endlich. Alle Skandale um gehäckseltes Mammut in der Leberwurst und wiehernde Geflügelpasteten sind für sechs Monate vergessen. Denn es ist Grillsaison, und man sieht überall wieder Nackensteaks, die sich hektisch unter einem Salat verstecken, und Bratwürste die sich im Obstkorb als Zucchini tarnen – alles nur um nicht auf den Grill zu kommen.

Aber wie alles hat auch die Grillsaison einen Nachteil. Denn es besteht die Gefahr eingeladen zu werden. Neinein, natürlich ist das per se keineswegs schlecht. Denn auf der Plusseite gibt es jemand anderen der seine Küche einsaut, Dips rührt, und solange spreisselndes Baguette in Scheiben schneidet, bis er hüfthoch in Bröseln steht.

Aber wenn ich an Grillen denke, dann denke ich an das Verschmurgeln von Teilen vierbeiniger Tiere. Rind – ok, Schwein – ok, Karnickel, Katze, Bambi, Wasserbüffel – von mir aus – was um diese Jahreszeit nicht schnell genug im Zoo oder der Lasagne verschwindet ist selber schuld.

Was aber nicht geht ist, mich auf ein derartiges Brandopfer zu freuen und dann Fisch serviert zu bekommen. Nichts gegen Fisch, ich liebe Fisch, aber Garnelen die zurückgucken, und Kalamari die sich am Teller festhalten haben mit Grillen einfach nix zu tun, auch wenn sie lecker schmecken.

Nur, wie vermeidest Du das zuverlässig ?

Ruft Dich der Gastgeber an ist es einfach. „Klar, gerne, für mich zwei Steaks, nein Salat muss nicht sein, soll ich Bier mitbringen oder hast Du welches ?“ Und damit ist alles besprochen.

Viel schwieriger wird es, wenn Dich die Gastgeberin anruft.

Furchtbar schwierig wird es dann, wenn kein Gastgeber sie rechtzeitig auf den Pfad der Tugend (die vierbeinigen Grillbestandteile) lenken wird. Denn dann hast Du ein Problem.

Nicht nur, dass Du zum Sattwerden aller Voraussicht nach einen Zentner Salat fressen wirst, wo sich Dir dank der Balsamicodosierung die Fussnägel in den Schuhen hochstellen und Du bis Mittwoch rülpsen wirst. Plus eine Monatsration irgendeines hippen Brots, dessen Sesamkörner Du Dir bis Donnerstag aus den Zähnen puhlen wirst. Du kannst auch nicht automatisch mit einem Bier rechnen, eher mit einem Hollunderblütenpunsch im hippen Glaskrug, Apfelschorle light, oder einem Pinot Bianco, der sein Leben lieber im Salat ausgehaucht hätte. Vor allem aber kannst Du nicht mit Fleisch rechnen.

Daher musst Du das Gespräch solange subtil in Richtung des Essens lenken bis endlich der Knackpunkt zur Sprache kommt. Der wird so oder so ähnlich lauten:

  • „Du, ich habe da ein tolles Rezept für Doraden in Alufolie“
  • „Da gibt es diese leckeren Garnelenspiesse …“
  • „Ich will mal einen anderen Salat probieren, hast Du eine Idee?“

Was Du jetzt keinsfalls tun darfst ist zu sagen was Du denkst: „Verdammt ich will Fleisch haben und welchen Salat es gibt ist mir egal denn ich esse ihn eh nicht !“. Auch alle vorsichtigen Umschreibungen davon sind der Erfahrung nach ziemlich unbrauchbar.

Hast Du es aber bis da hin gebracht und das letztliche Ziel des Abends lautet nicht, Euch gegenseitig zum Dessert zu erklären dann heisst es jetzt, geschickt zu taktieren:

„Hmm, mal überlegen. Naja, weisst Du, Meeresfrüchte und Salat, hmm, die machen mich immer so … naja … nervös … (kurze Pause und ein dezentes Räuspern).“

Jede Wette, Du kriegst mindestens ein Steak und zwei Bratwürste und siehst nicht eine schwarzverkohlte Auberginenscheibe.

Sicherheitshalber solltest Du aber ein Sixpack Bier im Kofferraum haben.

 

 


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Tag 17741

Ich habe Hals. Denn momentan schallt mir die allgegenwärtige Weltverschwörung entgegen – Hilfe die Geräte gehen so schnell kaputt ! „Geplante Obsolenz“ ist der neue Joker im Bullshit Bingo – ein anderer Ausdruck für „Maximal haltbar bis“.

Ich verstehe es ja wenn sich jemand ärgert, dass sein Fön nach zwei Jahren nicht mal mehr die Kraft eines Eichhörnchenfurzes hat. Oder dass seine Waschmaschine nach jedem Schleudergang auf der Terrasse steht – oder auf dem Weg dahin ist. Aber immer wenn ich das Wehklagen dazu lese schreit eine Stimme in mir: „Ja, Himmel Arsch und Zwirn, dann kauf halt was gscheits!“

Man hat heute wie früher die Möglichkeit „Qualität“ zu kaufen – auch im Sinne von „Lebenserwartung“ der Geräte. Und nein, es geht nicht darum ob man sich das leisten kann oder nicht. Das ist der völlig falsche Gedankengang. Es geht um was anderes – und zwar den billigen Kompromis.

Früher, damals ™ hatte man die Wahl zwischen „sauteuer oder gar nicht„. Plunder war verpönt. Konnte man sich etwas nicht leisten gab’s nix zu jammern – ausser darüber, das man es nicht hatte.

Heute ist das anders – der Großteil Ostasiens lebt davon, dass die Konsumenten lieber Plunder als nix haben. Und lieber jammern als zu warten bis sie sich was gscheits kaufen können.

Und da beginnt das Problem im Kopf vieler Leute – nicht in der bösen Wirtschaft die auch den Plunder herstellt. Kaum jemand ist bereit so viel Geld auszugeben wie man seinerzeit ausgeben musste. Sondern fast alle kaufen stattdessen Plunder. Und halten selbst den Preis dafür für noch zu hoch. Und beschweren sich dafür, dass der Mist nix taugt und nicht lange hält. Das Problem ist nicht, dass es Plunder gibt. Das Problem ist, dass keiner mehr abwägen will „brauche ich – brauche ich nicht“ „kann ich mir leisten – kann ich nicht“ „muss ich noch warten weil arg teuer“, und kaum jemand mehr denkt „entweder richtig oder gar nicht“. Und dann entscheidet „naja, schaut genauso aus, kostet nur ein Viertel, wie groß kann der Unterschied schon sein, und hey, es ist ein Gutschein für drei Tuben Zahncreme und eine Butterfahrt dabei!“ … um dann mit einer Waschmaschine zu kämpfen die so unrund läuft, dass er bei jedem Schleudergang mit ihr durchs Bad Tango tanzen muss. Oder sich mit einem Eichhörnchenfurz die Haare trocknet. Bis beide rechtzeitig – nicht vorzeitig – die Funktion einstellen.

Natürlich gilt das nicht überall und man kann es nicht verallgemeinern. Aber es gibt genug Beispiele – und je älter ich werde, umso mehr davon.

Es gibt Dinge, bei denen warte ich sehr lange, bis ich sie kaufe. Sehr lange. Weil ich mir entweder nicht sicher bin ob ich sie wirklich will, oder weil sie mir das Geld sehr lange Zeit nicht wert sind. Diese Liste ist nicht lang – aber alt. Gibt Sachen die stehen da seit 20 Jahren drauf. Einge wurden gestrichen weil ich später wusste „ein Glück dass Du das nie gekauft hast“ und „welcher Affe hat Dich denn da geritten das jemals haben zu wollen“.

Das kann so etwas Banales wie eine Lampe sein. Ein Klassiker, den es seit über 40 Jahren gibt. Vor 15 Jahren kostete das Teil 480 DM. Wenn Du Glück hattest. Weiß ich recht genau denn das war die Zeit wo ich erstmalig ernsthaft über sowas nachdenken konnte. Und ich habe mir ungefähr 100 mal gesagt „hey, für eine Lampe ? Never!“. Das gleiche Teil kostet heute 280 Euro. Und weil es mir nach wie vor gefällt steht sie längst auf meinem Schreibtisch.

Sie kostet heute aber nicht genausoviel wie damals – nur wenn man die Währungen direkt umrechnet kommt man da ca. hin. Damals wäre das aber sagen wir mal ein Zehntel eines respektablen Gehalts gewesen. Und heute ? Ein Fünfzehntel ? Ein Zwanzigstel ? Wie viel auch immer genau, das Ding kostet heute einen Bruchteil dessen was es früher gekostet hat wenn man überlegt wie lange man dafür arbeiten muss ! Es gibt also noch weit weniger Grund zu behaupten „bah ist das teuer, viel zu viel für eine lumpige Funzel !“ Und wenn es einem selbst heute noch zu teuer wäre, dann war es vor 15 Jahren mit ziemlicher Sicherheit absolut unerschwinglich.

In meiner Bibliothek/Abstellkammer stehen drei (!) Lampen verstreut die ich in der Zwischenzeit hatte. Sie haben zusammen vielleicht die Hälfte gekostet. Warum stehen die da ? Weil sie hübsch aussehen aber nix taugen. Weil auch ich gelegentlich in dem Gedanken gefangen war „Was ? 59 Euro ? Für ne lumpige Funzel ? Und dann flackert das Mistding ? Oder der Trafo brummt? So ein Scheiss!“ Das ist aber falsch gedacht. Auch vor 15 Jahren hielt der Plunder am unteren Ende der Preisskala nicht länger als er es heute tut und taugte nicht mehr. Und kostete ordentliches Zeug ordentliches Geld. Warum zur Hölle sollte das heute anders sein ?

Wenn bei einer Nikon nach drei Jahren ein mülliger Drehknopf wegfault dann liegt das woran ? Daran, dass selbst eine hochwertige SLR heutzutage nur einen Bruchteil kostet im Vergleich zu einer vergleichbar hochwertigen Spiegelreflex vor 25 Jahren.  Und die Leute trotzdem in Schnappatmung verfallen wenn sie 750 oder 1.000 Euro für einen Kamerabody zahlen sollen. Meine erste Spiegelreflex hat damals ein Vermögen gekostet! Gäbe ich heute erneut ein Vermögen dafür aus – jede Wette der Drehknopf wäre das letzte, was die Archäologen in 20.000 Jahren auf der Müllhalde noch finden würden.

Auch meine nächste Waschmaschine wird wieder nicht 500 oder 600 Euro kosten – sie wird vermutlich 1.000 oder 2.000 kosten. Nur deshalb damit die Deppen die mein Erbe antreten wie die Rohrspatzen fluchen müssen, wenn sie das dann 30 Jahre alte Teil das immer noch geht die Treppen runterwuchten müssen. So wie wir geflucht haben die gefühlt eine Tonne schwere Miele der Großeltern zu viert (!) aus dem Keller zu bugsieren. Das ist viel besser als dass ich bis ich in die Kiste steige vier mal nacheinander andere tanzende Derwische im Bad stehen habe – oder auf der Terrasse.

Hört endlich auf, den Plunder von heute mit dem gscheiten Zeug von damals zu vergleichen ! Vergleicht das Hochwertige mit dem Hochwertigen und Ihr werdet feststellen, dass es heute in der Regel billiger ist als früher. Nicht in Währung, sondern in Arbeit.

 


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Tag 17738

Von blond zu brünett. Neinein, nicht ich. Ich erkenne ja nichtmal zuverlässig, wenn sie ein halbes Monatsgehalt beim Friseur ausgegeben hat.

Aber ich will ja schon wissen was die wichtigen, hübschen Menschen so machen. Und möglichst von ihnen lernen. Insbesondere wenn ich grade am Arsch des Universums durch die letzten braungrauen Schneehaufen latsche und beim Anblick der Menschen in der Innenstadt meine Polyester-Anoraknophobie durchbricht.

Sylvie hat also kürzlich ihren Rafael abgeschossen, weil … weil … weil er böse war. Ich weiß nicht genau was er gemacht hat, aber das ist auch egal. Ob er da schon fremdgevögelt hat oder die Klobrille nicht runtergeklappt – dass sie ihn ohne jeden Zweifel zurecht abgeschossen hat, sollte klar sein. Da muss man gar nicht drüber diskutieren  – wer schlau ist nimmt das als gegeben an.

Nu kommt raus, dass er wohl nicht nur nicht die Klobrille nicht runtergeklappt, sondern auch das Grinsebrünettchen bestäubt hat. Ja mei es ist schließlich Frühling.

Aber eins fiel mir auf. Ich habe seinerzeit ein Bild gesehen. Ein Foto. Rafael im Sandwich zwischen Grinseblondchen und Grinsebrünettchen. Und irgendwie habe ich mir dabei gedacht „hey, Bist Du nicht mit dem Grinseblondchen zusammen ? Muss ich mal wieder zum Friseur und das nachlesen ? Aber wenn ja, dann solltest Du vielleicht die Finger aus dem Ausschnitt vom Grinsebrünettchen wieder raus holen. Das kommt mir doch seltsam vor, Du verdammter Glückpilz.“

Monogamie ist nervig, ich verstehe das ja.

Aber manchmal kann man richtig liegen mit seinem ersten instinktiven Eindruck.