a life less ordinary ?

the egghead diaries


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CSI Hintertupfing

Suchend um sich guckend in einer Drogerie zu stehen ist fast so schön, wie schwankend eine Porzellanabteilung zu durchqueren oder in der Gemüseabteilung den Hilflosen zu mimen. Eins wie’s andere führt dazu, dass ratzfatz eine Fachverkäuferin neben einem steht und die Wünsche erfragt.

In der Regel sind es Muttertiere mit randloser Brille an einem Goldkettchen, aber man kann ja auch mal Glück haben.

So geschehen heute in der Drogerie seines Vertrauens, als der capt’n auf der Suche nach einem Parmesanhobel a.k.a. Hornhautschwamm war.

Ob es eine Aushilfe war die gerade mit der Inventur davon durch war oder eine aus der Stammbesatzung mit einem phänomenalen Gedächtnis, blieb unklar, aber sie führte den capt’n zielstrebig zum richtigen Regal der seltsamen Dinge.

Früher, damals, in einem vorigen Leben, als der capt’n sich letztmals für solche Sachen interessiert hatte, da waren solche Dinge aus Bimsstein, wahlweise in kotzgrün, schweinchenrosa oder pissgelb gewesen. Der Innovationssprung der vergangenen 40 Jahre im Bereich der Käsereiben war angesichts des weitgefächerten Sortiments scheinbar vollständig an ihm vorbeigezogen. Und so stand er – diesmal in der Tat hilflos – vor dem Regal, woraufhin die Fachverkäuferin ihm einen Schnellkurs in aktueller Technik gab.

Sie war keine grosse Rednerin, eher eine Frau der Tat. Daher war der capt’n zuerst ein wenig besorgt, als sie den ersten Parmesanhobel auspackte – er fürchtete, sie würde als nächstes entweder ihren oder seinen rechten Fuss auspacken und einer Behandlung unterziehen.

Aber sie strich damit nur über ihren linken Handballen. Das selbe machte sie auch mit Modell zwei und drei. Letzteres sorgte für eine Reihe paralleler Striemen auf ihrem Ballen, die erst schlagartig rot wurden, und sich dann zusehends mit kleinen Blutströpfchen füllten, was sie einen spitzen Schrei ausstossen liess.

Der capt’n war zwiegepalten zwischen der engagierten Beratung und der Tatsache, dass er auch Zahnseide und Zahnbürsten prinzipiell eher originalverpackt und unbenutzt kauft.

Er bedankte sich also herzlich, wünschte gute Besserung und verliess den Laden unverrichteter Dinge in dem Wissen, wieder einmal ein Stück erstklassigen Service eines Dienstleisters nicht genug wertgeschätzt zu haben.

Und wenn die gutaussehende Drogeriefachverkäuferin eines Tages in Teile zersägt in einem Kühlschrank wiedergefunden wird, schickt die cops in den Laden, rund ums Käsehobelregal liegt genug DNA-Material von ihr.


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Auf der Suche nach dem Weihnachtsprojekt

Lange Zeit sah es ja so aus, als würde sich heuer kein Weihnachtsprojekt aufdrängen, was bereits begonnen hatte, mich nervös zu machen.

Kurz dachte ich, es gäbe doch eine Lösung, und das diesjährige Weihnachtsprojekt hiesse: Fahrtenbuchfälschenvervollständigen!

Frohlocken machte sich breit, denn was gibt es schöneres, als sich mühsam an die Fahrten des Jahres zu erinnern … und die fehlenden zu erfinden. Die Feiertage schienen gerettet.

Doch dann kam das Problem: Auch wenn das Navigon mich im Herbst bei Würzburg in die Walachei gelotst hatte, sein automatisches Fahrtenbuch ist ein echter Zeitsparer. Die Kundenbesuche sind automatisch drin, drei, vier Makros später sind auch die Einkaufsfahrten drin. Sogar den berüchtigten Chi-Quadrat-Test besteht es, ich habe eindeutig das falsche studiert, ich hätte Friseur werden sollen.

Petrus hat allerdings gerade ein Folgeprojekt in der Planung: Schneeräumen.

 


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Lieber Weihnachtsmann

Ich weiß, es ist ein bisschen spät. Aber Du weißt ja wie das so ist, wenn man alles hat ist es schwierig mit sinnvollen Wünschen. Trotzdem, ich habe jetzt einen, also sei so gut, ja?

„Mittwoch ? Ah, Mittwoch, gut“ denkt sich der capt’n und betrachtet den Kalender genauer.

Es sind noch zwei komplette Tage bis zum All-You-Can-Eat-Festival. Zeit, ein Experiment zu unternehmen.

Als der capt’n den Kalender genauer ansieht stellt er fest, Weihnachten ist dieses Jahr … ein Wochenende. Es ist nicht mal ein verlängertes Wochenende so mit Freitag Feiertag, es ist ein Wochenende, an dem erst ab Freitag mittag die Läden zu sind.

Andererseits kennt der capt’n die Insassen um sich herum ein wenig und weiß, die Logik allein wird diese nicht davon abhalten, essenstechnische Atomkriegsvorbereitungen zu treffen. Weihnachten besteht ja im Wesentlichen aus Essen was den Vorteil hat, dass auch Tante Gisela ab und zu die Klappe halten muss und man sich wenigstens zeitweise aus dem Weg gehen kann, während einer den Tisch deckt, ein Teil in der Küche rumsteht, und der Rest den krummen Baum verhunzt.

In diesem Wissen beschliesst der capt’n, entgegen seiner Überzeugung bereits am Mittwoch einkaufen zu gehen mit dem Vorsatz, bis zum Montag, dem 27.12., nicht mehr aus dem Haus zu müssen, es sei denn zum Bäcker. Doppelt so viel essen, doppelt so lange, er braucht folglich ungefähr viermal so viel Futter wie üblich. Und erkennt, das wird er nicht wie sonst im Laden auf dem einen Arm stapeln, an der Kasse aufs Band fallen lassen und anschliessend ohne Tüte zum Auto karren können, um es dort in den Kofferraum fallen zu lassen. Weil es zu viel sein wird, und weil es ihm spätestens in der kilometerlangen Kassenschlange die Schultergelenke auskugeln wird.

Und die Reise der Erkenntnis nimmt ihren Lauf.

Am Parkplatz des Supermarkts angekommen stellt er fest, es sind Festivaltage in der Stadt. Nicht nur dass All-You-Can-Eat vor der Türe steht, zur Zeit finden schon die Schneehaufen-Statt-Parkplätze-Tage, die Hey-Ich-Kann-Schon-Im-Sommer-Nicht-Einparken-Olympiade sowie die Ich-Habe-Keine-Zeit-Ich-Bin-Renter-Demonstration statt, allesamt genehmigt von der Ich-Bin-Mutter-Das-Erklärt-Alles-Behörde.

Der capt’n parkt also gefühlt an der Stadtgrenze.

Nach einem Marsch in Richtung des Ladens fällt ihm genau an der Eingangstüre wieder ein, er wird einen Einkaufswagen brauchen. Natürlich hat er in keiner seiner 27 Taschen der Jacke einen Euro, und er marschiert erstmal zurück zum Auto, wo in der Mittelkonsole immer Kleingeld rumfliegt. Widerwillig mit einem Spiesseranhänger bewaffnet betritt er kurz darauf die Hallen.

Der capt’n ist in der Welt ein wenig rumgekommen. Er hat sich arabische Bazare angesehen, afrikanische Märkte, asiatische Budensiedlungen. Er hat das vielstimmige Geschrei der Händler und Kunden oft gehört.

„Ali! Ali! Schau mal, Bilderrahmen“ „Mamaaaa? Mamaaaa! Ich will ein Eis“ „Ich habe es passend, Augenblick…“ „Dürfen es zehn Gramm mehr sein?“ „Also ich mache ja immer Maronen in meine Ente Frau Pusemuckl, das ist totaaal lecker“ „Schahatz? Brauchen wir noch was zu trinken ? Nein? Ich nehm mal vorsichtshalber einen Karton mit“. Garniert wird alles mit einer penetranten Sauce aus Weihnachtsmusik.

Und mitten in dem Chaos hat der capt’n eine Erkenntnis, und seinen einzigen Weihnachtswunsch. Überwältigt bleibt er schlagartig stehen.

Die Erkenntnis ist, dass vollgestopfte Märkte, Läden und Bazare in anderen Ländern sich vermutlich nur deshalb weniger anstrengend anfühlen, weil er die jeweilige Landessprache nicht versteht und daher nicht gezwungen wird mit anzuhören, woraus das ganze Geschrei in Wirklichkeit besteht.

Und in ihm erwächst der dringende Wunsch, seine Muttersprache zeitweise vergessen zu können, oder alternativ taub zu werden.

Er wird Sekunden später in die Realität zurückgeholt, als ihm ein Einkaufswagen in die Hacken gerammt wird.

So richtig aufatmen kann der capt’n erst bei Ali, dem Gemüsetürken. Der Laden gestopft voll, babylonisches Sprachgewirr bei 130 Dezibel, er versteht kein Wort, und er ist glücklich. Es ist wie Urlaub.

 


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Die Maya konnten nicht zählen

2012 ist ein Film, in dem wild darüber spekuliert wird, dass 2012 die Welt untergeht, weil … weil … weil irgendein Oxiquatzl drei Tage vor Anno Tobak beschlossen hat, das gehört so. Und Roland Emmerich hat’s gelesen, fand das ’ne geile Idee, und hat drei Stunden Kino draus gemacht.

Scheissidee, Roland. Der bekiffte Oxiquatzl hat sich nämlich verzählt.

Der Weltuntergang ist eindeutig am 31.12. diesen Jahres. Warum ich das weiß ?

Weil

– alle ihren eMail-Folder aufräumen

– dabei feststellen, da sind noch offene mails aus dem April mit einem Querverweis auf eine Runentafel im Kellergewölbe

– auf der Runentafel stehen längt vergessene Dinge, die kein Aas mehr jucken

– aber leider auch des capt’ns Telefonnummer

– woraufhin man das Eierschaukeln einstellt und erfreut über die Ablenkung dessen Nummer wählt

– um ihn dann, nachdem man heuchlerisch gefragt hat, ob er noch im Büro sei oder schon Weihnachtsferien habe, stundenlang vollzutexten

– weil man das ja vor dem Jahreswechsel unbedingt noch geklärt wissen wolle

– und am liebsten noch einen Termin in KW52 machen würde

– woraufhin der capt’n in hysterisches Gelächter ausbricht

– und man sich nach einer kurzen Unterhaltung über die Wetterlage widerwillig bis nach dem Weltuntergang vertagt.

354 down, 11 to go.

 

 

 

 

 


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Soso, Badoo hat Anmachsprüche ausgewertet. Was für ein Glück, im Herzen Europas zu wohnen. Denn es gibt Länder, da würde ich ungevögelt an einem Lachkrampf sterben.

Nicht weil da nur Mutantinnen rumlaufen, nein, schöne Frauen gibt es überall. Aber wenn ich lese, was landestypisch am besten ankommt:

Polen: Du hast wunderschöne Arme

Russland: Du hast eine wunderschöne Nase

und mein absolutes highlight:

Portugal: Du hast wunderschöne Ohren

Selbst wenn ich es schaffen würde, so einen Satz rauszudrücken, ich würde es zwei Sekunden später versauen, weil ich mich vor Lachen auf dem Boden wälze.

(gefunden via Partnerschaftsratgeber mit angeschlossener Tageszeitung)

 


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Driving home for christmas

Im Schneetreiben auf dem Heimweg das einzige Weihnachtslied gehört, bei dem ich keinen Blutrausch bekomme.

Geschafft. 349 down, 16 to go. Was für ein Jahr.

Aufräumarbeiten, Brocken wegräumen, Papierkram erledigen, den anderen zuschauen wie sie in weihnachlichen Stress geraten.

Allerdings nagt da noch das diesjährige Weihnachtsprojekt an mir. Irgendwas war immer.

Nachdem das Voralpenland eingeschneit ist, findet das geplante Weihnachtsprojekt ‚Lebenslange Garantie auf Computer innerhalb der Familie‚ nun doch erst im Januar statt.

Es steht auch keine Neuinstallation der hiesigen Blechottos an, was mich in früheren Jahren gerne mal eine Woche beschäftigt hat.

Die Cheops-Pyramide von innen streichen … erwähnte ich schon, dass ich faul bin?

So viel wie ich unterwegs war, gibt’s auch nix auszumisten – wer wenig da ist, kann wenig Müll sammeln.

Ich lass mich mal überraschen und beginne die Weihnachtszeit damit, endlich den Punsch vom Sporer aufzumachen. Der steht seit letztem Dezember ungeöffnet da und sollte weg sein, bevor die obligatorische neue Lieferung eintrudelt (*).

Le’Chaim

 

* vgl.: ‚Der Leberwurstbrot-Effekt – Hast Du als Kind einmal zu Mama gesagt Du magst Leberwurst, frisst Du bis zum Abitur Leberwurstbrote in der Schule‘

 


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Grossdemo der Untalentierten

Ich habe die Gesetzmässigkeit dahinter noch nicht gefunden, aber es muss eine geben.

Es kann einfach kein Zufall sein, dass die physikalisch Herausgeforderten und die physikalisch Unterpriviligierten die Geschlechterdebatte ausgerechnet dann zu den Akten legen und sich alle auf der A3 zur Grossdemo einfinden, wenn wettertechnisch der beschissenste aller denkbaren Momente dafür ist.

Schon im Sommer steckt alle paar Kilometer einer von Euch in den bewaldeten Böschungen des schönen Spessart. Wer Bäume nicht mag, steckt gerne auch mal in der Mittelleitplanke. Gut, über Geschmack soll man nicht streiten, aber beide Varianten sind dem Verkehrsfluss eher abträglich, das muss Euch klar sein.

Es hilft auch nicht, dass die eine Hälfte von Euch das Prinzip „Rollen lassen“ nicht wirklich verinnerlicht hat und reflexhaft alle 5 Sekunden auf die Bremse tippen muss, um im dichten Verkehr von 49 auf 48km/h abzubremsen … von 48 auf 47km/h … während die andere Hälfte einen binären linken Fuss hat, der Bremsmanöver nur dann zulässt, wenn sie unabhängig von Ausgangsgeschwindigkeit und Verkehrslage bei exakt 0km/h enden.

Und auch wenn es merkwürdig klingen mag, beide Strategien haben zwar deutliches Potential zur Verbesserung und man sollte meinen, dass jedes Training nur gut sein kann, der Winter ist aber für das Training eine ungeeignete Jahreszeit.

Die Rennleitung kommt schon zu normalen Jahreszeiten kaum hinterher. Aber wusstet Ihr eigentlich, dass die am Strassenrand stehenden Streusandkisten ab Dezember von der Autobahnpolizei bewohnt werden, weil sie nur so vor Schichtwechsel rechtzeitig zum Ort der nächsten Talentlosigkeit gelangen kann ? Das tut doch wirklich nicht not.

Geht auf Weihnachtsmärkte, drängelt Euch im Shoppingcenter, baut Schneemänner, backt, vermehrt Euch meinetwegen … macht irgendwas schönes, aber bleibt um Himmels Willen weg von der Autobahn!


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Anonymous

Schizophren ist,

– wenn Du nach Deinem Namen gefragt wirst, weil Du immer nur mit einem nick mailst

– Du ihn dann widerstrebend rausgibst

– und auf der Antwortmail der Absendername Deines fakeaccounts beim Freemailer prangt, weil Du nie ohne Not Deine richtigen Daten rausgibst.

Irgendwann in ein paar Jahren muss ich selber in meinen Ausweis schauen um mir sicher zu sein, wie ich heisse. Oder dass Passfälschen wieder aufnehmen.