a life less ordinary ?

the egghead diaries


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Videocontent [Geek content]

Kommentierte Videoaufzeichnungen zu machen ist ja mittlerweile Volkssport weswegen man nicht zuletzt deshalb Trillionen von pixeligen Videos im web sieht. Nachdem ich selber in diese Richtung gehen und die sich gelegentlich wiederholenden „wie geht denn das wo muss ich denn da hin clicken ?“ – Fragen der Kunden testhalber in Videoform aufzeichnen und ihnen ggf. zur Verfügung stellen will, habe ich heute mal einen kleinen Rundgang durch die üblichen Verdächtigen gemacht, die es auf dem Markt so gibt.

Es gibt viele. Aber unter dem Strich bleiben nur zwei Kandidaten übrig, CamStudio und Fraps, Ersteres open source, Letzteres mit 27 Euro auch keine echte Investition. Also habe heute ich beide getestet.

Als Testsetup habe ich mir überlegt etwas zu nehmen was deutlich aufwändiger ist als es meine künftigen Anforderungen sein werden: Ein Spiel im Fullscreen-Mode, 1920 mal 1200 Pixel, einer von zwei screens. Erstens kann ich diese Briefmarkenvideos nicht leiden, zweitens soll das Spiel die nötige Grundlast auf dem Rechner herstellen, drittens ist es grafisch wesentlich anspruchsvoller als ein Erklärbär-Stück bei dem sich nur eine Maus über einer Softwareoberfläche bewegt und sich ab und an andere Masken öffnen. Schafft die Software das, wird sie auch das schaffen was ich will.

Und was lag da näher als Minecraft, das Lego für Männer denen es peinlich ist mit kleinen roten und weissen Blöcken auf dem Wohnzimmerteppich zu sitzen und mit vor Konzentration heraushängender Zunge einen Leuchtturm zu bauen – das nur in der denkbar unperformantesten Sprache der Welt geschrieben wurde und selbst einen highend-Rechner auf die Knie bringt, sobald man es ein wenig mit Texturen oder gar Mods wie UltimateFist pimpt – das dank schnell auseinander fliegender Brocken auch noch so richtig Videolast erzeugt – während es schon wenn man gar nichts tut und nur dumm rum steht einen Prozessorcore aufglühen lässt.

camstudio:

Erster Test, Standardeinstellungen: Kein Ton. Du musst ihm sagen dass er Ton aufnehmen soll.

Zweiter Test: Aha, der Sound aus dem Spiel ist jetzt enthalten, das parallel angeschlossene Headset für Kommentare wird ignoriert.

Dritter Test: Hier und da ein bisschen rumgestellt, aha, Sound plus Mikro werden aufgezeichnet. Geht doch.

Nur leider sind die Videos absolut untragbar. Auf der voreingestelltenn Detaillierung von 70% sind sie grauenhaft pixelig und schnelle Bewegungen werden überhaupt nicht aufgezeichnet. Nimmt man die Videoeinstellungen auf höchste Qualität landet man bei 5 fps, also fünf frames pro Sekunde. Ein lumpiges Fernsehbild hat 50-60 Vollbilder pro Sekunde, 25-30 gilt bei videos als tragbare Grenze. Parallel pfeifft der Multicore auf dem letzten Loch dabei tut er wenig anderes als ganz schnell hintereinander unheimlich viele screenshots zu machen.

Fraps:

Erster Test, Standardeinstellungen: 30 fps, Ton komplett, Videoqualität vom Origina fast nicht zu unterscheiden. Prozessorlast auf einem core sieht man schon, fällt jedoch nicht auf.

Zweiter Test: Die 30 fps waren als limit voreingestellt, auch das doppelte ist kein Problem.

Dritter Test entfällt, stattdessen flog Camstudio wieder von der Maschine.

Bestimmt kann ich in der Frickelsoftware alles ganz toll einstellen, und 20 Videocodecs und Audioencoder später ist sie ist dann mindestens dreimal wenn nicht viermal so gut wie das kommerzielle Fraps. Und ich kann auch in den Sourcecode schauen um rauszufinden, ob es möglicherweise meine Videos heimlich in ein kubanisches Pornokino überträgt, was ich bei Fraps nicht kann. Aber ich kann nach dem Einspielen nicht damit arbeiten. Und deshalb ist Fraps der eindeutige Gewinner.

 


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Die Lüge mit den Jahreszeiten

Jetzt beginnt wieder diese völlig überflüssige Jahreszeit über die man uns vorlügt, sie würde wie jede andere nur drei Monate dauern. Dabei dauert sie sechs. Kaum ist es mal nicht mehr 23 Stunden am Tag hell geht das Eichhörnchenprocedere wieder los und ich schalte in den Wintermodus.

Schon wieder ist meine Eingangstür zugebaut mit grossen Kartons, in denen – entgegen meiner Schätzung es müssten Bleibarren oder zumindest Hinkelsteine drin sein – dann doch nur Kaminholz ist. Es war doch erst gestern dass ich einen halben Wald durch die Bude geschleppt habe, oder ? Und wieder habe ich den armen Wicht der sie hochgewuchtet hat verpasst um ihm ein Trinkgeld zu geben. Dabei habe ich schon extra meine Variante der Sparbüchse – ein grosses Küchenglas in das ich alle Münzen aus dem Portemonnaie kippe – in die Diele gestellt um immer zwei Euro für jeden Anton zu haben der den Kram hoch bringt statt mir unten wieder eine „Wir hab Sie leider nicht angetroffen, holen Sie bitte … ab morgen … blah“ – Karte in den Briefkasten zu schieben.

Beim Einkaufen schaufele ich mir nicht mehr 28 Sachen auf den Unteram und balanciere sie zur Kasse, sondern nehme einen Korb, weil ich mindestens 39 Sachen haben will. Und ziehe diesen dann mehr hinter mir her als dass ich ihn trage, weil er natürlich bleischwer ist und mir sonst womöglich die Schultergelenke rausbrechen während ich den Rest der nicht reinpaßt natürlich trotzdem auf dem Unterarm balanciere. Am Raumschiff angekommen kann ich nicht mehr im Stehen alles einfach über die Beifahrertür auf und vor den Beifahrersitz fallen lassen um dann sofort nach der Fernbedienung zu angeln und die sofort anspringende Alarmanlage abzuwürgen – nein, ich muss erst darauf warten, dass der Kofferaum aufgeht. In dem mir höhnisch seit zwei Wochen zwei originalverpackte basecaps entgegengrinsen, die bei der höllischen Sonneneintrahlung mein Hirn vor dem endgültigen Austrocknen bewahren sollen. expert timing, Du Held.

In der Küche wird nicht mehr die nächstbeste Pfanne aus dem Schrank geholt um binnen Minuten irgendein Tier damit kurz anzurösten, sondern ich krame die im Lauf des Jahres in unentdeckte Bereiche verschwundenen kinderbadewannengrossen Töpfe wieder aus dem Schrank um Kompanierationen Goulasch zu bauen. Und schneide wieder stundenlang alles in kleine Streifen und Würfel, das nicht bei drei auf dem Baum ist. Wobei mir einfällt dass ich noch immer nicht im Müsli-Ghetto war um mir mehrere Büsche Kräuter aus der Erde zu ruppen. Hoffentlich krieg‘ ich das vor dem ersten Schnee noch hin. Und der erste Griff im Küchenschrank führt nicht mehr zu allem woraus man Salatsaucen bauen kann, sondern zu all den Sachen die man auch in der Großgastronomie braucht, um zu Tode gekochtes Zeug zu würzen.

Der Anblick langärmliger Hemden führt auch nicht mehr zur spontanen Selbstentzündung meiner Haare und die Badewanne nicht mehr zu Herzrasen, während bereits der Anblick der Dusche mein ab Werk weiter unten angeflanschtes Thermometer sooo klein werden läßt.

Die Regale mit Lebkuchen und Dominosteinen in den Läden wirken auch gar nicht mehr so deplatziert wie noch vor zwei Wochen. Dabei fällt mir ein ich sollte vielleicht sicherheitshalber neue Batterien in die Badezimmerwaage machen, nur so vorsorglich. Keine Ahnung wieso ich gerade bei Lebkuchen darauf komme.


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Frischzellenkur oder: Botox geekstyle

Vor einer Woche begann „Jaws“, mein Notebook, mir auf den Sack zu gehen weil das Hochfahren von drei, vier VMs zu vermehrtem Kaffeekonsum führt, der wiederum zu vermehrtem Blutdruck führt. Warum ? Weil die VMs immer fetter werden. Achso, warum „Jaws“: Naja, wenn es die Klappe aufreißt ist es so groß wie der weisse Hai, nur in schwarz – und zweitens bleibe ich jedesmal an irgendeinem des halben Dutzend aus den Buchsen rausragenden Kabel oder Miniatur-USB-Stöpseln oder sonstigen Vorsprüngen hängen, die wie Haifischzähne nachzuwachsen scheinen.

Was tun? Tonne ? Das Ding braucht noch ein halbes Jahr um abgeschrieben zu sein. Für 3 Euro fuffzich verkaufen und dafür einen Tag lang die Platte besenrein putzen ? Fragwürdig, zumal das Einrichten des Neuen mindestens einen weiteren Tag in Anspruch nähme. Mamatauglich machen und ihres durch dieses ersetzen ? Kostet eine Woche und ’ne Familienpackung Valium um Ihr Win 7 zu erklären. Und eine weitere um die Original-Lemmings von 1980 darauf zum laufen zu bringen, während sie mich mit festen Mahlzeiten zu festen Zeiten zwangsernährt. Das hält mein Magen zur Zeit einfach nicht aus. Fällt also auch flach. Ausschlachten und als Bonsaischale nehmen war noch ein Ansatz, der aber schnell verworfen wurde – wenn ich nach 20 Jahren plötzlich anfange Grünpflanzen steuerlich geltend zu machen werden die Finanzschimpansen garantiert wach und das braucht kein Mensch.

Auch wenn ich schon seit langem nicht mehr gerne selber schraube, die günstigste Variante war, die letzte noch im Fuhrpark vorhandene Wanderdüne durch eine SSD zu ersetzen.

Was braucht man dafür ?

  • Samsung muss den Nachfolger der MZ-7PC (a.k.a. Serie 830) ankündigen. Das führt nämlich dazu, dass der Preis der 256GB-Variante der 830 schlagartig binnen 24h von rund 240 auf 160 Euro fällt (inkl. MwSt. und Versand), wenn Du auf den ganzen Kabelscheiss der Desktop- oder Notebookvarianten verzichtest, weil Du die sowieso nicht brauchst, die Kabel bzw. Steckerleisten sind ja schon im Bechotto drin.
  • Dann brauchst Du exzellentes Uhrmacherwerkzeug. Denn die kleinste Schraube der Festplattenhalterung im Notebook hat mit der Schieblehre gemessen eine Höhe von 2,3 mm und das Gewinde halb soviel Durchmesser. Und ist genau so mattschwarz wie das gesamte Innenleben des Gehäuses. Das Flutlicht aus dem Olympiastadion kurzfristig auszuleihen ist daher nicht die schlechteste Idee.
  • Dann musst Du berücksichtigen, dass Du ab dem Moment der Bestellung bis zum Einbau weder Coke noch Kaffee trinken darfst, denn selbst das Zittern einer tiefenentspannten Weinbergschnecke fühlt sich an wie Schüttellähmung, während Du mit den zwei kleinen Schräubchen in einer Aussparung von 5mm Breite hantierst. Das kann zu Entzugserscheinungen führen, weswegen Superduper-Express-Versand („any minute now“) dringend angeraten ist.
  • Dann musst Du Dir eine Strategie überlegen, wie Du die ja nun dank leerer SSD dumme Rübe wieder schlau machst, ohne einen Tag lang diskjockey zu spielen und keys einzugeben bis Du schwarz wirst.
  • Nachdem Du ja seit der Lieferung wieder Coke trinken kannst, eignet sich das mitgelieferte Norton Ghost V15 als prima Glasuntersetzer. Es wurde vermutlich auch zu genau diesem Zweck beigelegt, zumindest erscheint mir das sinnvoll denn wofür sollte es sonst gedacht sein.
  • Dann nimmst Du den Gang ins unterste Schubfach des Rollcontainers (a.k.a. das schwarze Loch des Vergessens) auf Dich und buddelst Deine Acronis-Disks der Version 8, 9 und 10 aus, die gefühlte acht Jahre alt sind aber auf Nicht-Servern unter NTFS nach wie vor hervorragend Ihren Dienst tun wenn man direkt von ihnen bootet. Eine davon geht immer.
  • Eine gute halbe Stunde später hat der ganze Kram der Wanderdüne Platz gefunden auf einer USB-HDD.
  • Nun ist der Zeitpunkt für das Uhrmacherwerkzeug, mit dem Du nacheinander erst die Abdeckung des Akkus und des RAM-Slots aufschraubst, bis Du unter der dritten und kleinsten Abdeckung im Geräteboden dann doch die Festplatte findest.
  • Jetzt wird es wichtig möglichst wenig rumzuzittern und die richtige Grösse des Schraubendrehers zu erahnen (sehen kannst Du es eh nicht), denn die winzigen Schräubchen die die Festplatte innerhalb des Einbauschachts fixieren (was ja wichtig ist) sind erstens ab Werk bis kurz vor „nach fest kommt ab“ angezogen, und auch ratzfatz vergurkt, wenn Du mit dem Spannungsmesser oder irgendwas das man mit blossem Auge noch als Schraubendreher erkennt daran rumfuhrwerkst. Und dann stehst Du da mit Deinem Dremel und kannst das Ding raussägen.
  • Die nun frei bewegliche Notebookplatte ziehst Du vom Steckkontakt ab um erstaunt festzustellen dass sie zwar winzig ist, aber mit 9mm trotzdem noch fast doppelt so hoch wie die SSD. Und Dir wird schlagartig klar, dass Du eine weitere Begegnung mit den beiden unsichtbaren Schrauben haben wirst weil Du das Luder ganz sicher wirst fixieren müssen damit es fest an der Kontaktleiste hängt.
  • Dauert das unfallfreie Rausdrehen bereits so lange wie ein acht-Gänge-Menü kann man das Reinfummeln zweier unsichtbarer Schrauben in zwei unsichtbare Löcher nur noch damit vergleichen, aus zwei Zentnern Hack ein Schwein zu bauen. Weil Du Depp Dir (wegen des mitgelieferten Norton Ghost) mittendrin natürlich einen Eimer Coke ins Gesicht kippen musstest und gar nicht mehr so richtig tiefenentspannt bist.
  • Nun lässt Du Acronis den ganzen Mist von der externen Platte auf die SSD schaufeln.
  • Fünf Minuten lang Win 7 daraufhin checken, dass es keinen Murks macht den es auf SSDs nicht machen muss wie Defragmentieren und solche Scherze und ob das alignment passt.

Zeitaufwand: 2 Stunden, Einschalten bis login: 11 Sekunden (vorher 40+), und 1 Jahr gewonnen bis das Ding dann doch zur Bonsaischale wird.


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Man muss auch mal zu etwas Peinlichem stehen

Ich benutze FreeFileSync seit gefühlt 1789 und würde tippen, es in rund 400 VMs installiert zu haben. Es ist unverzichtbar für mich, um Verzeichnisse zwischen dem Server und den VMs in denen ich rumholze abzugleichen.

Nur seit 1789 habe ich mir gedacht „Himmel Arsch und Zwirn! Ok, die beiden Versionen dieser und 50 anderer Dateien sind unterschiedlich, nur warum ? Wieso kann ich nicht drauf doppelclicken und WinMerge oder welches graphische Tool auch immer zeigt mir an, worin sich die beiden Versionen einer Datei unterscheiden ? Es ist ja sowieso genauso überall installiert wie FreeFileSync.“

Was liegt also näher als nach 223 Jahren den Programmierer anzumailen und mit Engelszungen auf ihn einzureden, er möge doch bitte mal darüber nachdenken so eine Funktion zu integrieren ? Dass man externe Programme mit Parametern aufrufen kann.

Tja, wie soll ich es sagen.

Es ist peinlich und wird es bleiben, egal wie ich es drehe und wende. Die Funktion ist seit V1.0 drin. Genauso wie ich sie ihm in der mail vorgeschlagen hatte. Sogar mit dem gleichen Vergleichsprogamm in der Hilfe dokumentiert. Und wir sind mittlerweile bei V5.1. und 223 Jahre älter. Man muss lediglich den passenden Aufruf in die Konfiguration aufnehmen.

Danke, grosser Kürbis. Unseren täglichen epic fail gib uns heute. Aber morgen mach‘ bitte ne Pause, ok ?


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Sortieren ist subjektiv oder: Don’t be evil

Nicht alles was hinkt ist ein Beispiel, aber versuchen wir es trotzdem mal: Ich suche ein neues Auto. Unter Hunderten Herstellern mit Tausenden Modellen muss ich eine Auswahl treffen. Wie geschieht das ? Letztlich durch sortieren. Meine Bedürfnisse und meine Möglichkeiten lassen zuerst etliche Hersteller, und bei den verbleibenden Herstellern etliche Modelle in der Auswahl sehr weit nach unten rutschen, während andere nach oben kommen. Von einigen der Kandidaten besuche ich die Niederlassungen, und der dort gewonnene Eindruck wird erneut eine Sortierung vornehmen. Schließlich werden ein paar Kandidaten übrig bleiben und ich werde mich entscheiden. Nun kommt jemand anderes, der auch ein Auto sucht. Er hat vollständig andere Bedürfnisse als ich, er will einen großen Kofferraum und in der Stadt gut parken können. Oder drei Kindersitze auf die Rückbank schnallen. Für den Nächsten ist nur wichtig, dass das Auto Bums unter der Haube hat und gut ausschaut. Wenn es nach drei Jahren hinüber ist, ist ihm das genauso egal wie die Werkstattkosten – er least vielleicht das Fahrzeug all inclusive.

Alles sind berechtigte Sortierungen und das bedeutet: So viele Suchende es gibt, so viele Sortierungen auf ein und denselben Daten gibt es, hier der Menge alle Modelle aller Hersteller.

Warum ist das so ? Weil es bei 99,9% aller „Dinge“ keine objektiven Kriterien gibt, die „die richtige Sortierung für alle“ ermöglichen würden. Schon Bauklötze kann man nach Farbe, Form, Material, Hersteller, Größe und einigem mehr sortieren. Und ja, auch nach Beliebtheit – denn warum soll ich mich durch den ganzen Markt wühlen wenn ich doch sehen kann, was für welche die anderen so auswählen. Mich z.B. interessiert u.a. die Sortierung nach Material nicht, weil ich keine Bauklötze esse oder an ihnen lutsche – die Eltern eines Kleinkinds werden das vermutlich anders beurteilen und darauf achten, dass nicht ausschließlich toxische Stoffe enthalten sind.

Hinzu kommen die Interessen desjenigen, der mir die ursprüngliche Liste anbietet und sie nach seinem gusto sortiert. Sortieren muss er sie schließlich irgendwie, oder wie sonst sollen Tausende oder Millionen Ergebnisse präsentiert werden ? Nur, welche Bedeutung hat diese Sortierung denn wenn man doch schon weiß, dass keine Sortierung – egal welche – „richtig“, „fair“ und „gut“ wäre ? Egal wer mir eine Liste vorlegt, die Reihenfolge der Punkte darauf wird seine eigenen Interessen beinhalten, entweder gewollt oder unterschwellig, und niemals objektiv sein können – weil Objektivität nun mal keine physikalische Einheit ist.

Im Supermarkt gibt es 12 Sorten Erdbeermarmelade, Quizfrage: Welche steht in Augenhöhe ? Die desjenigen Herstellers, der am meisten für diesen exponierten Platz bezahlt. Kaufe ich deswegen ausschließlich diese Marke ? Vielleicht, wenn ich Genickstarre habe, mich nicht bücken kann, oder zu faul bin. Ansonsten bleibt mir die freie Wahl erhalten – und nicht erspart.

Google macht das auch. Und warum auch nicht ? Google ist keine karitative Einrichtung sondern ein Wirtschaftunternehmen und verfolgt selbstredend eigene Interessen. Und auch eine reglementierte Einrichtung ohne finanzielle Interessen würde vor dem gleichen Problem stehen denn wir wissen doch, es gibt keine objektive, neutrale, allgemeingültige Ordnung der Dinge – nicht einmal dann, wenn wir alles was komplexer ist als Bauklötze und Erdbeermarmelade ausklammern.

Nun sind „Dinge“ aber noch weit einfacher zu handhaben als „Informationen“. Auch nach ihnen kann man suchen. Informationen sind jedoch grundsätzlich gefärbt, nicht neutral, das können sie gar nicht sein und erheben oft nicht mal den Anspruch. Sie sind aus Wörtern zusammengestellt, die viele Bedeutungen haben und Interpretation erlauben, je nach Zusammenstellung. Das will zwar niemand gerne hören, weil jeder grundsätzlich Recht haben will – nichtsdestotrotz ist es ein Fakt. Und nicht umsonst ist der auf einem goldenen Schild getragene NPOV der Wikipedia ihre Nemesis, weil sich selbst bei den einfachsten Sachverhalten darüber endlos debattieren läßt statt endlich den einen Satz zu formulieren der ihn beschreibt.

Wenn es also bei „Dingen“ schon keine „richtige“ Sortierung gibt, wie kann man dann eine bei „Informationen“ erwarten ?

Wir nutzen Google gerne – nicht umsonst steht „googeln“ mittlerweile im Duden denn es ist das Synonym für „suchen“ geworden. Aber Google als demjenigen der uns die Leistung erbringt wollen wir nun am liebsten vorschreiben, wie er das zu tun hat. Und mit „wir“ sind all diejenigen gemeint, die selbstredend auch eigene Interessen verfolgen, seien es nun Medienwissenschaftler oder Firmen die erst auf Seite 3 der Ergebisse erscheinen. Wir reden hier nicht davon dass Google auf Druck staatlicher Stellen, einflussreicher Gruppen oder Rechtslagen Ergebnisse komplett unterschlägt. Das findet statt und ist bekannt, jedoch ein komplett anderes Thema. Sondern wir reden davon welche Erdbeermarmelade in Augenhöhe steht !

Bei allem was wir suchen müssen wir selber werten, entscheiden, und die uns präsentierte Sortierung der Fülle der Ergebnisse in irgendeine für uns brauchbare Reihenfolge bringen, Jedesmal, das nimmt uns niemand ab. Wir nennen das gemeinhin „nachdenken“ oder „überlegen“.

Google ist insofern vergleichbar mit Occam’s Razor – etwas das hochtrabend klingt, das wir jedoch instinktiv tausend mal am Tag tun: „Wenn Du Hufklappern hörst denk‘ an Pferde, nicht an Zebras“. Wir machen es uns einfach bei Dingen, bei denen es gerechtfertigt ist. Und im überwiegenden Teil der Fälle reicht das auch vollkommen aus ! Bei dem meisten wonach wir nämlich suchen wird in der Regel auf der ersten Ergebnisseite etwas stehen was wir brauchen können. Und es ist vollkommen gleichgültig ob Google die Ergebnisse in seinem Sinne sortiert hat oder anders oder gar nicht.

Manchmal wird man erst auf der zweiten oder auf der zweiunddreissigsten Seite fündig. Aber man kann doch deshalb kann nicht erwarten dass die eigene Sortierung der Dinge erscheint, die man bei der Eingabe der Suchabfrage ja nicht einmal angegeben hat. Deshalb sind für mich diejenigen, die in diese Richtung Reglementierungen vorantreiben wollen weitaus gefährlicher als Google. Und Damen wie Frau Meckel als Hutträger solcher „Studien“ ziemlich praxisferne Elfenbeinturmbewohner, und more evil than google.

 


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Fernsehen ist immer so schwierig

Den Ton habe ich ja schon seit Jahren nur hochsporadisch an, denn für mich ist ein Fernseher mehr so ein Aquarium für nerds – irgendwas bewegt sich hinter dem Glas, es ist bunt und verbreitet angenehme Hintergrundbeleuchtung, aber mann muss es nicht füttern oder giessen oder Gassi führen.

Weil ich aber mehr so ruhigere Filme aus dem Augenwinkel sehen und nicht hören mag als irgendwelches wildes Gezappel oder talentfreie castings beobachten zu müssen (sie anzuhören ginge schon gleich dreimal nicht), muss ich ab und zu mal die Fernsehzeitung befragen. Und was gibt es da simpleres als tvtv.de. All die ganzen Spartensender für Schnarchbären auf einer Seite vereint bei denen es scheissegal ist, ob Du den Ton an machst oder aus, weil eh kaum einer was sagt oder rumdudelt. Dafür viele stundenlange Reportagen von Bäumen. Oder Steinen. Oder Steinen auf Bäumen. Oder umgekehrt.

Klappt aber nicht immer.

Was schau ich mir nur an ?

  • ControlLineUpUtil.getCustomizedChannelLineUp, ja das war ja der eigentliche Plan weswegen ich nachgeschaut hatte …
  • VelocityViewServlet habe ich schonmal versucht und mich dabei furchtbar auf die Fresse gelegt.
  • Alle Folgen von catalina.core.ApplicationFilterChain habe ich schon mindestens dreimal gesehen.
  • StandardWrapperValve.invoke ist mehr was für mittags, wenn ich Tacos mache, während valves.ErrorReportValve mich ins Badezimmer führt, wenn die Tacos schlecht waren.

Naja, es wird wohl wieder jk.server.jkCoyoteAdapter.invoke werden, hier liegt eh noch die Staffel IV von Breaking Bad im Schreibtisch…


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Warum gibt es eigentlich keine Kreuzzüge mehr ?

Als Filmfan wollte ich heute ins Kino, um endlich mitreden zu können beim vermutlich schlechtesten Film seit „Die Ritter der Kokosnuss„. Die Ausschnitte die seit einer Woche stündlich in den Nachrichten laufen waren ja vielversprechend. Ich wollte ja auch unbedingt die satanischen Verse lesen (die ein ziemlicher Schnarcher sind und sich übrigens nur sehr mühsam reimen).

Aber was soll ich sagen, es hat nicht geklappt – keiner zeigt ihn, noch nicht mal in der Fummelmatinee im Flughafenkino, wo Du am Sonntagmorgen bei irgendeinem kasachischen Kunstwerk mit finnischen Untertiteln in der letzten Sitzreihe die Implantate der Barbekanntschaft der vergangenen Nacht auf Festigkeit untersuchst, bis um acht endlich ein Cafe aufmacht in dem ihr frühstücken und sieben Aspirin runterspülen könnt.

Ja, was heisst denn das ? Naja, es heisst, der Film selbst interessiert offenbar kein Aas.

Aber man kann so herrlich eine Meinung dazu haben, auch wenn es einen nicht interessiert und angeht. Man kann ihn im ZDF zeigen oder verbieten wollen, gesehen haben muss man ihn dafür nicht. Das macht man heutzutage ja gerne, weil es lenkt uns so prima von der Steuererklärung und dem Besuch bei den Schwiegereltern ab, die einem beide weit mehr auf den Sack gehen. Du bist heute ja fast schon gezwungen eine Meinung zu allem zu haben um mitreden zu können und dabei hat sich gezeigt, je bekloppter sie ist, umso angesehener bist Du. In der Kaffeeküche einfach sagen „is mir wurscht“ ist ein klassischer Anfängerfehler – und wenn es so ist musst Du notfalls kreativ eine Meinung aus dem Stehgreif erfinden und Dich dringend schämen.

Früher haben wir das mit Hilfe der Kreuzzüge gelöst, ich finde das war eine gute Einrichtung. Alle paar Jahre haben wir alle Berufsbetroffenen und Integrationsfetischisten zusammen mit den Verteidigern des Wahren und Guten und der Meinungsfreiheit auf die A8 Richtung Wien gesetzt, ihnen Schaschlikspiesse in die Hand gedrückt und gesagt: „Jungs, wenn es Euch so stört, diese Richtung, 3000 Kilometer, und wenn Ihr am übernächsten Meer seid und die Bäume selten werden dann haut Ihr da alles um was sich bewegt“. Und statt Sigmar Gabriel und Ursula von der Leyen zu dem Thema zu interviewen, wurden sie kurzerhand zur Reiseleitung gekürt – was den angenehmen Nebeneffekt hatte, dass von dem ganzen lamentierenden Pack nur die Hälfte überhaupt hin fand während die andere stramm Richtung Himalaya marschierte, und nach zehn Jahren höchstens eine handvoll zerlumpte Gestalten wieder zurück fanden, wenn überhaupt. Und wir hatten unsere Ruhe.

Das war eine klasse Erfindung. Aber das kriegst Du ja heutzutage nicht mehr geregelt.

Wer will die Latscherei bis in die Wüste heute schon noch auf sich nehmen, wenn kurz hinter Wien die Autobahn aufhört und der Rollkoffer hinter Dir über Feldwege klappert. Keine Steckdose für’s handy, der Pass ist auch abgelaufen und während Du weg bist fährt keiner Kevin zum frühkindlichen Yoga. Und überhaupt, mit den sechs Wochen Jahresurlaub musst Du da schon stramm marschieren um rechtzeitig zum Sommerschlussverkauf wieder zurück zu sein und davor noch dem einen oder anderen die Rübe runter zu hauen. Aber zu Deinem Boss gehen und sagen „hey, Chef, da auf Facebook ist ’ne Riesenparty in Mekka angekündigt, ich brauch‘ mal schnell drei Jahre Urlaub“, das traut sich ja keiner, der nicht in der Gewerkschaft ist.

Und deswegen sind die ganzen Arschlöcher immernoch hier, buddeln sich in den argumentativen Schützengräben ein und hauen sich aufgeregt ihre Lamentos um die Ohren.

Oj, kurz vor acht, Ich muss jetzt dringend in die Kirche und dem grossen Kürbis noch schnell eine Kerze in der Form eines Rauhhaardackels spenden. Die mag er am liebsten. Und dabei anregen, dass er den ganzen Aufgeregten mal wieder die Idee der Kreuzzüge ins Hirn träufelt. Und das mt dem Urlaub regelt. Hach, das wird schön.


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Irgendwann im September II

Biokost ist so ein bisschen wie ein Friseurbesuch. Schwierig, und mit Problemen belastet. Glaubst Du nicht ? Ist aber so.

Seit zwei Wochen will ich zum Friseur, weil das gute Wetter in Verbindung mit einem ständig offenen Dach dazu führt, dass ich jeden Tag aussehe wie P!nk auf dem roten Teppich, also frisurentechnisch gesehen. Und weil ich nicht weiß, ob die Frauen auf der Strasse mich wegen der Frisur so komisch anschauen, oder weil die große Bürste in meiner rechten Hosentasche missverständlich aussieht, habe ich keine mehr dabei.

Wann bemerke ich das ? Richtig, Samstag mittag, wenn ich mit der 28ten Sturmfrisur der Woche vom Einkaufen zurückkehre.

Was funktioniert dann nicht ? Richtig, Renate anrufen und einen Termin ausmachen. Weil Renate berechtigterweise Samstag mittag in den Sack haut und den Salon zu macht.

Wann fällt es mir das nächste mal ein ? Richtig, Montag früh, wenn nicht nur mein Gesicht im Spiegel wie ein Kopfkissen aussieht, in dem jemand geschlafen hat, sondern auch die Frisur so wirkt, als hätte ich schon wieder versehentlich in die Steckdose gepinkelt. Montag ist Renate aber auf der Flucht. Das heisst, drei von sieben Tagen in der Woche schaue ich scheisse aus, und kann nix dagegen tun. Gut, wenn ich mich so umsehe, kann man es noch schlimmer treffen. Aber es ist trotzdem lästig.

Was mich direkt und fast ohne Verzögerung zur Biokost hinüber leitet.

Jeder kennt die Felder, wo man für kleines Geld durch den Dreck robben und benzindampfgeschwängerte Gladiolen direkt neben der Bundesstrasse aus einem Rübenacker ruppen kann. Das ist schön und hilfreich, wenn Du einmal im Leben eine Frau triffst, die Gladiolen nicht zu klobig und sowieso scheisse findet.

Die Steigerung davon sind Bio-Bauernhöfe, auch Müsli-Ghettos genannt. Da kann das Stadtkind endlich mal lernen, dass Erdbeeren nicht immer in Plastikbechern umgeben von weisser Pampe aufwachsen, und Kartoffeln nicht in Pommesform aus der Erde gebuddelt werden müssen. Großartige Erfindung. Es gibt dort alles. Also schlammfarbene Klamotten an, einen Dampfstrahler in den Kofferraum stellen für nachher und es kann losgehen.

Wäre da nicht ein Problem: Es wissen zu viele davon. Beim Anstich des Oktoberfests auf der Theresienwiese mittags um zwölf einen Parkplatz zu finden ist um Längen einfacher, als das Raumschiff auf dem von Müslibombern zugestellten, ein Hektar grossen Parkplatz neben dem Biobauernhof abzustellen. Man muss sich das ungefähr so vorstellen, als wären Görtz, Deichmann und 30 weitere Schuhgeschäfte nebeneinander in der Hauptstrasse, und sie alle hätten Sale mit 98% Rabatt auf alles (ausser Tiernahrung), und das günstigste von acht Paar Schuhen gibt es natürlich umsonst, klar. Und nackte, muskulöse Kerle tanzen nur mit einer Fliege bekleidet durch die Läden.

Das beschreibt aber nur Dienstag bis Freitag. Denn am Samstag ändert sich das Publikum. Man sieht es schon am Parkplatz, die Fahrzeuge stehen mit einem mal so merkwürdig geordnet da. Völlig klar, die Göttergatten wurden zur Zucchinijagd abkommandiert, schleppen seit Stunden zentnerschwere Körbe mit lauter Mist den sie nicht fressen wollen durch die Botanik, und fantasieren kurz vor der Bewusstlosigkeit von einer Schweinshaxe. Aber sie nehmen es hin, wissen sie doch derweil die Brut gut aufgehoben in einem eingezäunten Feld voller riesiger Strohballen, wo sie sich gegenseitig mit Schlamm und Steinern bewirft und minütlich testet, wer am lautesten flennen kann.

Was dazu führt, dass Du Dich eben auch am Samstag nicht durch 50 Meter lange, übermannsshohe Himbeerhecken frisst und einen Strauch Thymian aus der Erde ruppst, der grösser ist als ein Gladiolenstrauss, sondern auf dem Absatz kehrt machst und planst, Montags wieder zu kommen.

Aber den Montag braucht der Biobauer, um den völlig verwüsteten Hof wieder instand zu setzen und seine Baldriantropfen zu besorgen, und hat deshalb zu.


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Irgendwann im September

Liebe Consulter, Hays, Gulp und wie Ihr alle heisst.

Es ist nett von Euch, mich mit Projektangeboten zu fluten – zeigt es doch, dass nerds nach wie vor zwar unbeliebt, aber gesucht sind. Es ist auch klasse, dass selbst auf Lebensläufe die 2003 und 2004 ihren letzten Eintrag haben noch regelmässig Anfragen kommen.

Aber, Jungs, mal ganz ehrlich:

Wenn Ihr mir ein Projekt vorstellt, es mir in den schillerndsten Farben schildert, in Begeisterung darüber ausbrecht dass es nicht am Arsch der Welt sondern ums Eck ist, mich vollschwallt und mir noch vor dem ersten Projekt Folgeprojekte in Aussicht stellt, und dann von mir erwartet, dass ich jubiliere, dann müsst Ihr noch viel lernen. Weil die Pferdefüsse kommen direkt im Anschluss.

Regel No. 1: Spezialisten können nicht ab gestern 4-6 Wochen in Hinterpfuiteufel auf der grünen Wiese ein Irgendwas aus dem Dreck stampfen. Wenn sie das können sind sie ihr Geld nicht wert und haben keine langjährigen Kunden, die ihren Service erwarten.

Schon klar, der Kunde möchte dem Pixelschubbser am liebsten zwei Ruder in die Hand drücken, die Fusskette anschweissen, die Zellentür hinter ihm abschliessen und das Zeitschloss auf 6 Wochen einstellen, und ab und an mal eine Pizza unter der Tür durchschieben. SO FUNKTIONIERT DIE WELT ABER NICHT.

Wenn man Euch dann diesen Zahn gezogen und Euch klargemacht hat, dass der potentielle Kunde hinten in einer etwas längeren Schlange steht, dann geht es weiter.

Nachdem Ihr nämlich Eure Jubelorgie beendet habt, müsst Ihr früher oder später damit rausrücken, was mich interessiert – nämlich was der Kunde zahlt. Und da enden die Telefonate meist recht abrupt.

Regel No. 2: Spezialisten lachen Euch bei Stundensätzen von 50-60 Euro einfach aus. 50 Euro ist nicht mal der kalkulatorische Stundensatz beim Lieblingskunden mit dem man seit 10 Jahren zusammenarbeitet. Mag sein, dass man ab und an unterm Strich dabei rauskommt – aber dann auch nur, wenn man sich vorher ganz schlimm verkalkuliert hatte und viel länger braucht als veranschlagt, und es lieber auf die eigene Kappe nimmt statt nachzuverhandeln.

50 Euro … dafür bekomme ich nicht mal einen halbgaren Diskettenwender, dem ich noch zwei Jahre lang zeigen muss, wo bei einer Diskette oben und unten ist, bis er es weiß. Aber ganz sicher bekommt man dafür keinen guten Mann bei dem man absehen kann, was am Ende beim Projekt rauskommt.

Schon klar, das alles ist ein riesengrosser marokkanischer Teppichbasar – der Kunde will so wenig zahlen wie möglich, und Ihr wollt auch noch Eure paar Euro am Kuchen haben. Ist alles gegönnt und völlig ok.

Aber wenn Ihr doch schon wisst bei wem Ihr anruft, dann startet die Witzrakete doch gleich am Anfang, Ihr Feiglinge ! Dann muss ich Euch auch nicht zusammenscheissen was Euch einfällt, mit so einem Mist bei mir aufzuschlagen und mir meine Zeit zu stehlen.

 

 


Ein Kommentar

114 to go

Ich habe keine Ahnung, ob es 114, 119 oder 97 einhalb sind, weil’s mir relativ wurscht ist.

Der Lieutenant General castagir

  • wurde erstens befördert
  • und hat zweites viele neue Spielsachen.

Eins davon ist Dragon Naturally Speaking. Seit die Version 12 da ist, kann man die 11.5 Premium für 85 Euro abstauben, da konnte er einfach nicht dran vorbeigehen zumal die 12 eh nix weltbewegenbd neues kann.

Nun ist er heiser. Denn er hat dem Teil gefühlte stundenlang irgendwelche aberwitzigen Trainingstexte vorgelesen. Und das mitgelieferte Headset ist nun viel bequemer als noch vor wenigen Stunden, da die Schaumstoffüberzüge des Kopfhöhers sich mittlerweile fünf Zentimeter innerhalb seiner Gehörgänge befinden.

Die Erkennungsrate ist sehr erstaunlich, die Geschwindigkeit ok.

Die Geschichte mit Scotty, der sich eine Maus vor die Klappe hält und „Hallo Computer“ reinspricht, ist aber noch nicht so vollkommen ausgereift – wobei man zugeben muss, dass fränkisch besser verstanden wird als hochdeutsch. Wenn er sagt „Moch omol a neie mäl“ wird immerhin der Audiorecorder (alternativ auch die Anzeigeoptionen) gestartet, während „neue email Nachricht“ nur zu einer „Bitte sagen Sie das noch einmal“ – Einblendung führt.

Nun noch ein Praxistipp: Kennt noch jemand die „Hauptgruppe“? Jaha, richtig, das war seinerzeit unter NT 3.51, in der Hauptgruppe landeten alle Programme von denen Microsoft sich nicht traute, sie auf noch bescheuertere Gruppen am Desktop zu verteilen.

Wenn man als angemeldeter administrator beim Starten die Meldung bekommt „Dragon Naturally Speaking darf nicht in der Hauptgruppe ausgeführt werden“ dann macht man, wie immer bei Produkten auf der Microsoft-Plattform einfach folgendes:

  • Man deinstalliert eine halbe Stunde lang genau die Software, die man gerade eine halbe Stunde lang installiert hat
  • Start/Ausführen „msconfig“
  • Lasche „Tools“
  • UAC-Einstellungen ändern
  • … und den ganzen Quatsch auf den niedrigsten Level ziehen
  • Dragon nochmal aufbügeln

(Auf die UAC hat sowieso der Hund gschissen)

Dann kann man Dragon auch als angemeldeter administrator auf seiner eigenen Maschine starten, statt mühsam erst einen Benutzer mit administrativen Rechten anzulegen und dem dann zwei Stunden lang Outlookprofile und sonstigen Mist zu portieren, ist das nicht klasse ?