a life less ordinary ?

the egghead diaries


11 Kommentare

Murmeltiermonate

Ist es seltsam seine Gesprächspartner am Telefon zu fragen, welcher Wochentag genau ist ? Ich bin mir nicht vollkommen sicher.

Normale Menschen können Wochentage voneinander unterscheiden. Weil sie Schuhe oder Lippenstift passend zum Wochentag tragen. Oder ihre fünf Hemden in der immer gleichen Reihenfolge, Freitags fliederfarben weil man es sich so leicht merken kann. Oder jeden Donnerstag Sex haben … wenn das Fernsehprogramm Mist ist und sie lieb fragen.

Ich spüre diesen Luxus momentan nicht so ganz –  meine Wochentage fühlen sich momentan alle an wie eine unheimliche lange, absolut rekordverdächtige Serie von Montagen. Lippenstift ist aus, die facility managerin sorgt für konstanten Nachschub knitterfreier Hemden, das Fernsehprogramm ist Mist, aber mit dem ‚lieb fragen‘ hab ich es grade auch nicht so. Und auch die Wochenenden ähneln sich erschreckend – da falle ich in ein erfrischendes Koma, spätestens nachdem ich den Kühlschrank aufgefüllt und die Küche verwüstet habe.

Und somit ist die einzige berichtenswerte Abwechslung die Tatsache, dass ich den Deckel vom Raumschiff mittlerweile aufmache, und mir wahlweise die Eier von der Sitzheizung braten lasse oder nach der Sonnenbrille fummele. Und dass ich den Kofferraum vorher entrümpelt habe, und seit zwei Wochen kein Geld am Automaten mehr holen musste, weil die ganzen leeren Coke-Flaschen da drin mich für einige Wochen finanziell unabhängig gemacht haben.

Hach, stimmt, Mittwoch vor ner Woche war ein besonderer Tag: Ich habe gefühlte drei Stunden Flaschen in den Pfandautomaten geschoben – Strichcode nach oben. Hurra. Nur die Türen sind zu klein, ich kann nicht rückwarts bis an den Automaten ran fahren.