a life less ordinary ?

the egghead diaries


2 Kommentare

Wie spät ist es ?

… ganz ehrlich ? Im wesentlichen ist es mir egal – es sei denn ich habe einen Termin beim Doc, ein date mit einem Kunden, oder das Gefühl vor kurz Ladenschluß noch schnell in den Supermarkt zu müssen um ganz schnell eine Kleinigkeit zu kaufen … um dann doch bepackt wie ein Maultier ohne Einkaufwagen und mit Bazillionen von Zeug auf den Armen jonglierend an der Kasse zu stehen.

Insofern ist es mir letztlich völlig egal für welche Zeit man sich entscheidet – Sommerzeit, Winterzeit, Mondzeit … denn der Rentner wird immer vor mir in der Schlange stehen, und er wird es immer passend haben … um es letztlich doch nicht passend zu haben. Das ist ein Naturgesetz.

Die Diskussion darüber welche Zeit man aber nun will finde ich so herrlich witzig und so typisch deutsch daß ich lachen muß.

Nur daß der Mist abgeschafft gehört, das ist schon seit Jahrzehnten klar. Also tun wir es, endlich!

Jedesmal im Raumschiff das Gefummel um die Zeit einzustellen (war das ne Stunde vor oder ne Stunde zurück ? Und wie ging das letztes Mal ? Ist doch erst ein halbes Jahr her Du Träne, es aber immer bei 200 auf der Bahn zu versuchen führt wohl dazu es sich nicht merken zu können…) weil BMW zu dämlich ist in ein sauteures Auto eine DCF77 Uhr für fünffuffzich einzubauen, das wird mir nicht fehlen.

Und ob der dämliche Vogel morgens um 5:47 oder um 6:47 anfängt zu krähen ist mir auch wurscht, denn zu beiden Zeiten schlafe ich normalerweise ! Das Mistvieh wird mich also so oder so wecken …

 

 

 

 

 


Hinterlasse einen Kommentar

Alarm!

In China ist ein Fahrrad umgefallen.

n-tv, N24 und all die anderen Journalistendarsteller setzen sofort alles in Bewegung um live-Bilder zu bekommen. Und die Dilettanten zeigen Standbilder des Fahrrads, während sie wortreich erklären: Ja, momentan wissen wir die Ursache noch nicht und die Bergungsarbeiten laufen noch. Nur wäre das viel zu schnell, also muss noch einige Minuten wild um sich spekuliert werden wie das passieren konnte. Auch sämtliche Fahrradexperten im Land werden umgehend in die Studios gekarrt, zeichnen Bilder von Fahrrädern und erklären die konstruktionsbedingten Sollbruchstellen.

Spiegel, Focus, Zeit und all die anderen Lohnschreiber (die irgendwann mal was mit Medien machen wollten aber außer voneinander abzuschreiben nie was gelernt haben), spekulieren die Tage nach dem tragischen Unglück was denn die Ursache gewesen sein könnte, während die Regierung sofort reflexhaft versucht, alle privaten Fahrräder im Land zu verstaatlichen. Auch werden auf den enormen Druck der stündlichen Berichterstattung in unserem Land alle Fahrräder kontrolliert, und jeder befragt der schon mal irgendwann ein Fahrrad gebaut hat – etwa ob Fahrräder prinzipell gefährlich sein und zum Umfallen neigen könnten, oder ob mangelnde Wartung zum Umfallen geführt haben könnte, oder ein Windstoß, oder, oder, oder …

Oh wie ich es liebe. Und dafür soll ich zahlen ? Wirklich ? Dafür ? Sagt mal, seid Ihr alle betrunken ?

Achso, nein: Es war nicht in China, es war in Italien. Und es war kein Fahrrad, sondern eine Brücke. Und sie ist nicht umgefallen, sondern eingestürzt. Mein Fehler.

Aber das Schema ist immer daselbe. Widerlich. Zum speien eklig. Geheucheltes Mitleid während man sich insgeheim freut irgendwas zum Senden zu haben und irgendwie die morgige Zeitung zu füllen. Je mehr Opfer umso besser. Ich würde mich schämen so einen Scheiss-Job zu machen !

 

 


Hinterlasse einen Kommentar

Man muß auch mal Pech haben …

… und über elf Stunden von der Küste zum Alpenvorland brauchen.

Du fährst los, über die Hochbrücke am Nord-Ostsee-Kanal … und stehst erstmal eineinhalb Stunden im Stau, weil sich der klapprige Polo 100 Meter vor Dir spontan entschlossen hat zu detonieren, und eine absolut beeindruckende Rauchwolke zu produzieren – was dazu führte, dass der Tanklaster und der Gefahrgutlaster neben ihm in der Baustelle hektisch versucht haben noch Land zu gewinnen. (Wäre ich ein Verschwörungstheoretiker würde ich annehmen, all die brennenden und explodierenden Autos auf der A7 werden bestimmt von Islamisten gesteuert, die detonieren ja prinzipiell gerne – aber man weiß es halt nicht, und unsere Schnittschlauchtruppen geben diesbezüglich ja auch keine Information raus, also bleibe ich da nach wie vor unschlüssig.)

Tatü Tata – die Feuerwehr Rendsburg kommt mit drei Fahrzeugen in Salamitaktik angerobbt, und versucht emsig und letztlich erfolgreich, die immense Feuersbrunst (es war immerhin ein POLO !) zu bekämpfen. Nachdem also der Oberjagdmeister endlich  erfolgreich auf das Wrack gepinkelt hatte, waren sie wohl alle so stolz, dass sie noch ne Dreiviertelstunde brauchten um sich gegenseitig zu beglückwünschen, und wieder zurück auf die Wache zu rasen .. weil vermutlich die Würstchen auf dem Grill derweil anbrennen.

Ich mein, Friesen halt … das mit dem Schweinestupfer den ich mir seit langem wünsche um sie anzutreiben sagte ich ja schon öffer … dummerweise hat Amazon sowas nicht im Programm … oder sie heißen offiziell anders.

9 Baustellen to go bis Hannover. 8 to go, 7 to go , 6 to go … oh wow, das wird doch etwa nicht … ?

Nein es wird nicht. Natürlich nicht. Denn auch wenn wir eigentlich gefühlt keinen einzigen einheimischen LKW-Fahrer mehr haben und nur noch osteuropäische Harakiripiloten mit seltsamen Kennzeichen und seltsamen Sprachen in ihren fragwürdigen Kisten hier rum zockeln … der eine Arsch mit deutschem Pass hat es geschafft, seinen LKW ohne Not auf den Spiegel zu legen.

In der Baustelle … selbstverständlich, damit es sich so richtig lohnt. Es ist mir schleierhaft wie blau man sein muß um auf grader Straße die halt ein wenig schmaler ist als sonst einen 40-Tonner auf die Seite zu legen. Wofür der den Kopf hatte ? Vermutlich damit es nicht in den Hals reinregnet. (Immerhin ist er nicht detoniert, was prinzipiell zwar von Vorteil ist – aber auch von Nachteil wenn Du keine Rauchwolke siehst und somit nicht weißt ob Du eher am Ende von 20 Kilometern Stau stehst oder eher am Anfang … was prinzipiell zwar nichts ändert aber das Wissen wäre gefühlt trotzdem hilfreich.)

Er konnte ja nix daür dass ich zudem Pech hatte und der Bus neben mir im Stau einen Schwall inkontinenter Rentner ausspuckte, die alle extrem viel Kommunikationsbedarf hatten sobald sie mich im offenen Raumschiff erblickten … dabei wollte ich nach zwei Stunden in denen sich nix bewegt hatte einfach nur schlafen. (Aber das waren keine Islamisten denn keiner davon ist detoniert … auch wenn manche vermutlich kurz davor waren, Apfelsaft und mehrstündiger Stau sind eine brisante Mischung.)

Ich verstehe aber nach wie vor nicht, wieso alle (ALLE! 100 Prozent!) Unfälle in Baustellen passieren, wenn doch nur 50% der A7 im Norden Baustelle sind. Trotzdem schafft es jeder Idiot dass entweder seine Karre verreckt, wichtige Teile davon abfallen, oder will die Karosserie umstylen, sobald er eine Baustelle auch nur sieht. Der Gegenverkehr war erst flüssig um dann auch zu versiegen … weil eine andere Truppe von fünf Idioten auf der Gegenspur wohl Wracks gucken wollte … und dabei im Kofferraum des jeweils vorausfahrenden anderen Idioten landete … natürlich in der Baustelle. Immerhin machte das den Verkehrfunk einfacher, weil es letztlich 20 Kilometer Stau in beide Richtungen waren, chakka.

Nach sieben Stunden war ich immerhin in Hannover … da hätte ich auch gleich mit dem Fahrrad fahren können. Anfangs, im ersten Stau dachte ich noch „Schwarmstedt ? Ha, kein Problem, ist doch erst 14 Uhr, locker !“ … um ums Arschlecken um kurz vor sechs mit quietschenden Reifen dort einzureiten.

Danach das Messer wieder zwischen die Zähne genommen und die restlichen 500 Kilometer ins Raumdock in rekordverdächtiger Zeit absolviert. Geronimo. Check.

 

 

 


Hinterlasse einen Kommentar

Erfolgreicher Tag

Prolog: Chefchen ruft den BL in seinem Urlaub an, und bläst ihm den Schuh auf.

Freitag ruft mich BL panisch an: „wir müssen am Montag dringend reden“ höre ich aus dem Schwall an Worten raus.

„Bleib ganz ruhig, das machen wir schon, wir sehen uns Montag.“

Mein großer Vorteil gegenüber den Einheimischen ist, dass ich

a) mir Sachen merke (was gelogen ist, ohne den Huawei-Klodeckel wäre ich genau so planlos wie die alle sind)

b) dank des Klodeckels dran erinnert werde, andere Leute dran zu erinnern dass sie noch Arbeit haben und was denn damit nu sei

c) genug Projektmanagement gemacht habe und alt genug bin, um nicht in Panik zu verfallen, nur weil Chefchen oder sonstwem mal ein Furz quer liegt –  die leben alle nur vom Flurfunk, und die Wahrheit sagt ihnen ja keiner

d) ich es in meinem Sandkasten (in weiser Voraussicht wie ich betonen möchte) vor acht Wochen die tägliche Erhebung einiger KPIs angeleiert/eingefordert habe, weil mir die Schei**hausparolen im Flurfunk schon nach vier Wochen auf den Keks gegangen waren und ich sie (gegen Widerstände: „noch mehr aufschreiben ? Och menno“) durchgesetzt  habe.

Und Heute ? Heute habe ich die Ernte eingefahren. Und allen gesagt: „Genau für solche Tage wie heute habt Ihr den Scheiss jeden Tag gemacht weil ohne Zahlen wären wir jetzt im Arsch“

Natürlich hat keine der anderen Abteilungen im Weltkonzern mit Garagenflair vergleichbare Zahlen. Nur wir haben sie.

Natürlich hat keine der anderen Abteilungen die Zahlen aus zwei unterschiedlichen Quellen ermittelt und oh Wunder: sie decken sich sogar.

Also ließ ich Chefchen nicht im mindesten aufgeregt erstmal kommen. „Na was ist los, was drückt Dich grade?“ schien mir als Einleitung geeignet.

Eine Viertelstunde später wusste ich ungeheuer viele Dinge die sehr interessant waren, uns aber maximal peripher tangieren –  wenn man ganz stark schielt. Aber darüber gesprochen hatten wir, raus war es, der Druck war vom Kessel.

„Gut, ok“ sagte ich „verlassen wir mal kurz das allgemeine Jammertal, schauen wir uns doch mal ein paar Zahlen an, ok ?“.

Eine weitere Viertelstunde später schloß ich mit den Worten: „Tjo, näh, also so wie ich das sehe ist der Haufen hier genauso beschissen wie jeder andere Haufen hier, aber keinen Deut beschissener.“ Ein sehr offenes Gespräch wie gesagt, weil der BL der Abteilung war ja dabei.

Sein Vorschlag, die BLs alle rauszuschmeissen ist zwar prinzipiell keine ganz schlechte Idee … mein Argument dass er dann aber andere braucht weil er etliche hundert Leute sicher nicht selber wird führen wollen, führte dann aber doch dazu, dass wir lieber ernsthaftere Alternativen betrachten wollten.

Und als wir ihm dann noch unsere Vorschläge präsentiert hatten die zwar alle nicht die Welt retten aber zumindest Schritte in die richtige Richtung sind bzw. zu sein scheinen, schien die Welt wieder gut.

Dass wir unsere Hausaufgaben sehr wohl machen hat er später gesehen als ich ihm späterr kurz die Halle gezeigt habe… „guck mal hier, ach ja, und da noch .. ach weißt Du was der Rest ist unwichtig“.

Anschließend spielte ich noch eine Runde „Du erinnerst Dich, ich habe Dir gesagt, dass …“ und eine kurze Partie „Entweder schaue ich in die anderen Abteilungen so rein wie ich hier rein geschaut habe, oder jemand anderer, mir egal, aber indifferentes Rumkloppen auf dem Sandkasten hier muss nach den Zahlen die Du grade gesehen hast sofort aufhören weil nicht gerechtfertigt“.

Ein kurzes Abwehrgefecht später schien Chefchen dann sturmreif. „Na gut, machen wir, schau mal rein“ meinte er und ich sah ihm an dass er die Arbeit die damit auf ihn zukommt durchaus sieht, aber scheut. Nur er wäre nicht Chefchen geworden wenn er gegenüber logischen Argumenten und glasharten Fakten nicht aufgeschlossen wäre.

Ich kann ihn verstehen und so paradox es klingt: Auch ich sehne mich nach nichts weniger als das mit den anderen Truppen erneut von vorne weg durchzuspielen –  eine kleine Stimme in mir schreit ständig „Murmeltiertag ! Murmeltiertag !“, aber es ist nicht nur mein Job, viel schlimmer ist dass ich denke es ist richtig und gut. Weil so ein bisschen sind mir die maulfaulen Holzköppe mittlerweile ja doch ans Herz gewachsen.

Und somit war es mir ein immenses Vergnügen (und ein innerer Reichsparteitag) ihn drei Stunden später zu verabschieden im Wissen „ok, Du hast die Kuh vom Eis geholt“, „er hat gesehen wofür er Deine Rechnung bezahlt“ und der unausgesprochenen Warnung „wenn die anderen BLs versuchen mit mir Bullshit-Bingo zu spielen dann lernen sie mich kennen“. Und die miese Laune die er seit letztem Freitag kultiviert hatte, die schien auch verflogen.

Danach noch eine weitere Kuh mit der ERP vom Eis geschoben (wieso stehen eigentlich alle Kühe immer auf Eis ?) –  und einen kleinen Berg von Double-Schoko-Magnums mit rüber ins Terrarium der ERP getragen … ein angeblicher Frauenversteher (nicht meine Worte !!) macht sowas einfach … und zwar weil es wirkt 😉