a life less ordinary ?

the egghead diaries


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Nerdcontent, VMWare Workstation Pro unter Windows 10

Stichworte: Windows 10,  VMWare Workstation 12, VM hängt kurz

Das Raumdock ist ja mittlerweile ein recht bunter Zoo von Blechbüchsen auf denen so gut wie alles aus Redmond läuft, was die in den letzten 20 Jahren im Drogenrausch auf den Markt geworfen haben.

Gut, Versionen wie Vista und der Kachelscheiss in der Version 8/8.1 deuteten so stark auf halluzinogene Substanzen bei den Programmierern hin, dass ich mir beide gespart habe … an so gute Drogen komme ich hierzulande einfach nicht ran. Die Originale davon stehen daher im Schrank noch in Blisterfolie verpackt … gleich neben Büchern bzw. Steintafeln über Foxpro, DBase, Adimens und lustigen Borland-Compilern aus den Kartoffelkriegen die ich genauso oft brauche. Aber ich schweife ab …

Anfang des Jahres sind ja die neuen Boliden für unter den Schreibtisch hier eingetroffen und wurden sofort bzw. waren bereits mit Windows 10 versorgt.

Irgendwie ergab es sich zeitgleich, VMWare Workstation nach Jahren einer reibungslosen Verwendung von VMWare Workstation 7 auf den Windows 7-Trabbis gegen VMWare Workstation 12 Pro auszutauschen … was dazu führte dass auch das gleich mit auf die neuen Boliden geschoben wurde.

Nachdem das geschehen war wurde der komplette Zoo von VMs von einem Trabbi auf einen Boliden geschoben, nacheinander mal gestartet und angetestet (natürlich zunächst ohne Änderung jeglicher Parameter oder der VM-Hardware-Kompatibilitäts-Einstellungen, warum auch, war bisher nie notwendig).

Alles gut, alles flott, reibungslos.

Im Prinzip reibungslos, denn …gefühlt einmal pro Stunde nahm sich der Bolide eine kurze Auszeit von 10 bis 30 Sekunden, während derer er nicht bedienbar war. An und für sich ist das ja kein Weltuntergang – nur wer wie ich sehr schnell und meist blind tippt, und zwischen VMs hin und her zappt wie Oppa Kasulke durchs Randgruppenfernsehen, den nervt es irgendwann kolossal. Nach diesem kurzen Nickerchen hingegen war immer alles wie vorher, flüssig, fehlerlos.

Jetzt war es natürlich eine etwas unglückliche Konstellation – Neue Boliden, die auch noch mit neuem 10-Zylinder aus Redmond, und dazu noch neue VMWare. Nachdem VMWare seit den Zeiten von Version 2 (2001!) mir nie erinnerungswerten Kummer bereitet hat, schob ich es natürlich zunächst auf Windows 10 und oder DELL (die ja für einen aberwitzigen Preis mit EMC unter anderem auch VMWare aufgekauft haben).

Also Ereignisprotokolle geflöht auf der Suche nach … naja, irgendwelchen relevanten Infos die sich in dem Wust von Meldungen verstecken. Nix.

Die Protokollierung eingeschaltet ob während der Kunstpausen irgendwas unter besonderer Last läuft und den ganzen Zoo aufhält. Nix.

Die Treiber durchwühlt ob da was zickt. Nix zu sehen (dafür dass ich mit Bluetooth am Blechotto seit jeder auf Kriegsfuss stehe kann die Kiste ja nix).

Die allwissende Müllhalde geflöht nah irgendeinem armen Schwein das das gleiche Problem hat. Nix.

Irgendwann war ich mir nicht mal mehr sicher ob es an der Kiste liegt die alles kurz ins Koma schickt, oder ob es die VMs sind die kurz ins Koma kippen und es dabei irgendwie schaffen den Boliden gleich mit schlafen zu legen.

Dann fand ich irgendwo in den Untiefen der allwissenden Müllhalde ein Problem das zwar an sich gar nix mit meinem zu tun hatte, dessen Lösung mich aber auf die richtige Spur brachte !

So unwahrscheinlich es auch scheinen mag, Redmond war mal nicht schuld (und ich versuche mich gerade krampfhaft dran zu erinnern wann zur Hölle das zum letzten mal der Fall war) – es war VMWare !

An sich habe ich den allergrößten Respekt für die Jungs von VMWare wie die es seit gefühlten Ewigkeiten geschafft haben abwärtskompatibel zu bleiben und ein wirklich fehlerarmes und schmutzfreies Werkzeug zu pflegen. Nur diesmal habe ich ihnen mit dem Totalumbau von Hardware, OS und verwendeter Version wohl zuviel zugemutet – und ich mache ihnen keinen Vorwurf.

Situation:

  • VMs erstellt vor Jahren unter Windows Workstation 5/6/7
  • VMs erstellt auf Trabbis die noch ein Diskettenlaufwerk hatten samt zugehörigem OnBoard-Controller, und die auch komplett andere Audio-Hardware hatten.
  • VMs umgezogen auf einen Boliden ohne Diskettenlaufwerk und mit anderer Audio-Hardware.

Mit dem frisch erworbenen Halbwissen dass bei einem anderen Problem eine bestimmte Lösung geholfen hatte bewaffnet habe ich also den ganzen laufenden Zoo an VMs runter gefahren (das ist der Moment wo Dir selbst die schnellsten Platten wie Wanderdünen vorkommen).

Massnahmen:

-> VM -> Settings -> Hardware: Floppy raus kippen
-> VM -> Settings -> Hardware: Audio raus kippen
(hierfür war es nötig die VMs runterzufahren, das geht im geliebten suspended mode nicht)

-> VM booten -> Anmelden -> Gerätemanager: Floppy raus kippen
-> VM booten -> Anmelden -> Gerätemanager: Audio raus kippen
-> zur Sicherheit die VM noch mal durchbooten

Knapp 10 VMs, drei Kaffee, und einen Kurztrip zu Amazon ob es nicht irgendwo noch schnellere SSDs gibt, für den ersten Wurf später war ich soweit.

Zu sehen / zu merken war natürlich nix … es trat ja immer sporadisch auf also konnte ich nur warten und normal werkeln, bis es wieder passiert …. oder eben nicht.

Und Tatsache: Die kurzzeitige Narkolepsie des Boliden ist seit zwei Tagen Geschichte !

Klar, das ist so ziemlich die Kopiervorlage eines first-world-problems, das ist mir schon bewusst – trotzdem bin ich heilfroh es beseitigt zu haben weil es hat genervt. Und vielleicht kann ich irgendeinem armen Schwein helfen und es mit dem Tipp in Richtung der Lösung seines eigenen, natürlich wieder ganz anders gelagerten Problems schieben …

Habe die Ehre,
der Pixelschubbser

 

 

 

 

 

 


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live aus den Tiefen des Nerdlands – PEBKAC

Ich hasse Windows-Fonts.

Donnerstag. Kunde ruft an. Hat einen Schwung Ersatzteile erhalten die er vor einem Monat bestellt hatte… irgendwelche HOLO-Gasfedern für irgendeine merkwürdige Maschine.

Nu sieht er die Bestellung, in der steht „1 Stück HOLO-82-100-270-001… „. Was immer das ist. Weil er das selber nicht auswendig weiß schaut er in den Artikelstamm was das wohl sein könnte, und findet … nix. Woraufhin er den Pixelschubbser anruft und rund macht.

Der Pixelschubbser schaut sich das live an, grübelt ein wenig, clickt verwirrt um sich und schliesst messerscharf „yup, da ist wohl irgendwas im Arsch“.

Einen Nachtschlaf später leuchtet jedoch die typische Comicglühbirne über seinem Schädel auf, und er setzt sich Freitag früh verschwiemelt und noch vor dem ersten Vogelbad Kaffee erneut vor den Blechotto…

Suche nach „HOLO“ … nada. Wussten wir schon.

Suche nach „H0L0“ … aha ! Da seid Ihr ja alle !

Suche nach „H0LO“ … und hier sind Eure Brüder !

Suche nach HOL0″ … und hier Eure Schwerstern !

Familienzusammenführung 2.0 !

… die Strategen hatten frei Schauze mal Ohs und mal Nuller im Namen verwendet, als sie die Artikelstämme eingegeben hatten.

Erwähnte ich schon, dass ich Windows-Fonts hasse ? Und den Strategen der Arial, Sanf Serif und den anderen Scheiss erfunden hat, am liebsten verkehrt rum kreuzigen würde ?

PEBKAC – Problem exists between keyboard and chair.

 

 

 


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Forgotten Attachment Detector

Andere kennen es seit Jahren – ich hab es grade eben erst entdeckt.

Das Problem:

  • Du schickst eine mail
  • Beschreibst groß und breit was im Anhang drin ist
  • Und was ist nicht in der mail enthalten ?
  • Genau … der Anhang.

Was zum beliebten Ping-Pong-Ping-Pong führt:

  • Senden
  • Re: „Äh, ich seh den Anhang nicht ?“
  • Re: Re: „Ja weil ich ihn vergessen habe, noch mal …“
  • Re: Re: Re: „Ja, jetzt seh ich ihn“

Die Microsoft Labs scheinen sich zunehmend zu der einzigen Abteilung in dem Saftladen zu entwickeln, wo die Redmonder ihre eigene Software brauchbar machen … Thunderbird konnte das schon zu der Zeit wo ich ihn noch benutzt habe, also vor mind. fünf Jahren.

Was macht FAD ?

Vor dem Senden checkt er kurz den Text der Mail auf keywords (z.B. „Anhang“, „beigefügt“ etc., kann man selber festlegen). Sind welche davon enthalten fragt er kurz nach, weil er korrekterweise davon ausgeht, dass sicher mal wieder der capt’n ohne Hirn an der Maus sitzt.

Wie kriegt man das Luder nun an den Start ? Funktionieren soll es zumindest mit Office 2007 und 2010. Ich hab es mit 2010 getestet.

Erstmal muss man den „Forgotten Attachment Detector“ downloaden. Die allwissende Müllhalde hilft dabei. Nachdem Microsoft seine Tools schon seit jeher auf eine konstante Safari schickt und kaum ein link dorthin länger als zwei Schnaufer lang funktioniert, habe ich gleich erst gar keinen angegeben. Ich habe es natürlich auch nicht in den Microsoft Labs selber gefunden – das hatte ich aber auch gar nicht erwartet weil ich da noch nie was gefunden habe. Ich glaube die machen das, damit man auf der vergeblichen Suche nach etwas irgendwas anderes findet was interessant sein könnte. Oder weil sie das web nicht verstanden haben, ich bin mir da nie sicher.

Nu braucht das Ding noch eine Pampers, damit es arbeitet, nämlich die „Microsoft Visual Studio Tools for Microsoft Office“ (vstor30.exe), die man auch tatsächlich unter diesem Namen bei Microsoft runterladen und installieren kann. Hat man das gemacht schiebt man FADSetup hinterher. Anschließend Outlook starten und … Sie sehen, dass Sie nix sehen. Schaut alles aus wie zuvor. Hmm.

FAD ist ein Add-In. Und will erst mal in den Untiefen von Outlook aktiviert werden. Unter Datei/Optionen/Add-Ins taucht es auf. Markieren, „GeheZu“ und in der Liste einen Haken davor setzen. Anschließend den berühmten Microsoftweg gehen: Outlook beenden / Outlook starten. Man muss im dritten Jahrtausend immerhin nicht mehr neu booten, das ist ja schon was.

Wenn alles gut ist, gibt es nun oben im Ribbonmenü einen mglw. vorher nicht gesehenen Punkt „Add-Ins“, unter dem sich ein Icon „FAD“ befindet, unter dem der Eintellungsdialog steckt. Dort kann man dann die Schlüsselwörter ändern/ergänzen, auf die FAD beim Versuch zu senden reagieren soll in der Annahme, man hat evtl. zwar einen Anhang anfügen wollen es aber wieder mal nicht getan.

Und danach ? Funktioniert es einfach. Bin selber hochgradig überrascht.

Hier nun die Bilder:

Outlook-Optionen:FAD1

Add-Ins:

FAD2

FAD-Einstellungen:

FAD3

Was mir jetzt noch fehlt ist ein Bullshit Detector. Mal in den Microsoft Labs schauen ob es da was gibt …


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Tag 17804

Liebe Organisatoren des 30C3.

Eure Arbeit ist so verdammt wichtig. Denn Ihr seid fast die Einzigen die sie tun. Also macht sie verdammt nochmal auch anständig !

Wenn Ihr jemals wollt, dass

  • „us nerds“ irgendein normaler Mensch zuhört
  • ihm nicht nach drei Minuten die Kniescheiben einschlafen
  • er sich nicht fragt ob er in einem bullshit bingo contest sitzt dessen Sprache er aber nicht spricht
  • nicht jeder sich nach fünf Minuten denkt ‚was für ein armseliger Haufen Hippies !‘

dann tut etwas dafür !

Wenn Ihr schon Glenn Greenwald als keynote speaker bekommen konntet, dann sorgt gefälligst dafür, dass die Übertragung mit ihm nicht rüber kommt wie ein Amateurporno. Im Gegensatz zu einem Porno interessiert hier nämlich das, was er zu sagen hat und es hilft nichts zu erwarten, dass außer „uns“ noch jemand englisch Lippen lesen kann um den völlig verhunzten Ton zu sinnvollen Sätzen zusammen zu fügen.

Wenn sich ein Prof. Dr. Rüdiger Weis hinstellt und über Kryptographie nach Snowden referiert, dann ist das wichtig ! Aber wenn auf jeder Folie drei Schreibfehler sind, wie soll man ihn ernst nehmen wenner  nicht nur Mathematik spricht ? Und wie soll man uns als Gruppe ernst nehmen, wenn unsere Leuchttürme solch trübe Funzeln sind ? Fachlich zwar über jeden Zweifel erhaben jedoch unfähig, drei Sätze nacheinander unfallfrei von sich zu geben.

Wir haben sogar irgendwelche Hilfsbremser aus dem Seminar geschmissen, wenn sie nicht vernünftig vorbereitet waren. Herr Weis, Sie sind heute Dozent an einer technischen Hochschule ! Und das entbindet Sie nicht davon, Ihre schlampigen Folien wenigstens einmal durch den spellchecker laufen zu lassen … und sie in eine brauchbare Reihenfolge zu bringen anstatt so ein uninspiriertes und wirres Gestammel abzusondern. Himmel Arsch und Zwirn, das ist beschämend ! Sie machen damit mehr kaputt – Sie wissen schon, draussen, in der richtigen Welt – als Sie helfen.

Dass Sie sich mal langsam kleiden sollten wie ein Erwachsener (Sie sind nur zwei Jahre jünger als ich) ist nur eine persönliche Empfindung – für baggy jeans die in den Kniekehlen hängen während man in den Hosentaschen den halben Hausrat schmuggelt sind Sie (wie auch ich) einfach zu alt. Und wirken darin auch längst nicht so rebellisch wie Sie vielleicht vermuten – sondern eher wie ein fachlich brillanter Penner. Hören Sie auf sich bei den hippen Jungs anbiedern zu wollen. Wenn Sie außer einer gut dotierten Professur für sich auch irgend etwas für die Gesellschaft erreichen wollen, dann hören Sie um Himmels Willen damit auf gezwungen alternativ aufzutreten … sondern wie jemand dem man zuhören möchte, ohne instinktiv nach einem Kamm und einer Flasche Sagrotan zu suchen.

Linus Neumanns Vortrag zu ‚Bullshit made in Germany‘ konnte man zumindest folgen, ohne vom Fach zu sein. Und wenn es eins gibt was wir lernen müssen dann das: „Wir als Gruppe wissen schon worum es geht. Wen wir aber erreichen müssen sind die da draussen! Die sind viel mehr als wir und wissen weit weniger als wir. Aber sie kommen nur dann wenn sie entweder Spaß dran haben, oder sich wenigstens nicht vorkommen wie in der Schule.“

Von publikumswirksam ist das noch alles meilenweit entfernt. Und ich frage mich woran das liegt. Ihr steckt so viel Aufwand und Energie hinein. Freiwillig. Warum hört Ihr dann bei 70% auf ? Liegt es daran, dass „us nerds“ zwanghaft anders sein müssen als alle anderen ? Dass Konformität uns abschreckt ?

Freunde, alles das war mal cool, als Steve und der bebrillte Bill und wir jung waren, und einige von uns in der Garage Weltfirmen aufgebaut haben. Heute, in unserem Alter ist es schlicht unprofessionell. Und ein bisschen peinlich. Und das ist sehr schade. Und Ihr tut uns keinen echten Gefallen damit, wenn wir weiter nur unter uns bleiben – weil wir die einzigen sind die mit Leuten wie uns reden wollen.


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Tag 17803

Vor einiger Zeit hatte ich mal beschrieben, wofür VLC V2.0.8 („Twoflower“) völlig und vollkommen ungeeignet ist und überhaupt nicht funktioniert. Was hatte ich damals doch für ein schlechtes Gewissen. Ein Glück, dass das vorbei ist – denn in V2.1.2 („Rincewind“) bekomme ich es selber grade nicht mehr hin, weil die Pixelschubbser bei videolan.org wieder mal an den Einstellungen rumgespielt haben. Selbstredend habe ich sofort noch meine Installations-Platten von sämtlichen 2.0.8.er Setups befreit, um nie der bösen Versuchung zu erliegen mit der alten Version evtl. … und btw: der Mond ist ein Käskuchen.

Nun zu etwas völlig anderem: Ich habe vorhin was gesucht. Bob Dylan hat’s geschrieben, aber die schönste Version ist wie so oft von jemand anderem. Dort zu kaufen, hier zu hören:

If your time to you is worth savin‘
Then you better start swimmin’
Or you’ll sink like a stone,
For the times they are a-changin‘.

Der ist für Dich, Rain.

 

 


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Tag 17801 – Expert timing

27.12. Der Bitkönig und der Chef des Dodesschdreif’ns ™ schauen sich gerade eine Kleinigkeit an, als plötzlich … rien ne va plus. Im Zoo der Server hat ausgerechnet der zentrale Datenbankserver Schluckauf. Kein bluescreen mit irgendwelchen kryptischen Zahlenreihen, die nur nerds verstehen (und selbst die nicht immer). Das könnte ja jeder. Sondern Erdstrahlen. Massive Erdstrahlen.

"NMI Parity Check / Memory Parity Error. System halted".

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Zwei Leute schauen parallel zu, wie ein Hardwaredefekt auftritt. Also ich hatte das noch nie – normalerweise bekomme ich es immer erst mit, wenn’s schon kaputt ist. Wenn ich z.B. auf dem Topf sitze, und am Schreibtisch der Telefonhörer aus der Ladeschale raus hupft. Oder beim Supermarkt des Vertrauens an der Kasse stehend die Herzdruckmassage eines panischen Kunden via Mäuseklavier versuche.

Nun ist Freitag gegen Mittag nicht der beste Moment die Schrauber in die Spur zu schicken, damit sie mittels Skalpell, Trennschleifer und Panzerband die Rübe wieder an den Start bringen. Allerdings auch nicht der beste Moment, zwei Dutzend Stapler sinnlos rumstehen zu haben, nix produzieren zu können, und die LKWs nicht vom Hof zu bekommen. Oft steigt man dann ins Raumschiff und rast mit LäLüLaLa quer durch die Republik. Auch hierzulande, weil der Entscheider alles hören will, nur keine Notfallszenarien.  Zum Glück hat dieser Kunde DoubleTake. Er musste nicht mal geknebelt und gefoltert werden um die Kohle locker zu machen – was selten ist. Und hat deshalb für den Preis eines Kleinwagens einen gespiegelten Server rumstehen, der sich jetzt so anfühlt, als wäre er der Chef im Ring. Ein Hoch auf den Mittelstand. Es ist wurscht was für eine Redundanz man hat, Hauptsache man hat eine, die funktioniert.

2005 haben wir das seinerzeit eingerichtet, für alle Server. Hat ein Schweinegeld gekostet. Gebraucht haben wir es zwei mal. Einmal 2010, als die Rübe just am Tag der Jahresinventur morgens das Zeitliche gesegnet hatte. Und heute. Und beidemale waren alle heilfroh, dass wir es haben. Einfach aus dem Grund, weil der Verzicht darauf um Größenordnungen mehr Schaden und damit Kosten verursacht hätte.

Dafür habe ich die erste Reise im neuen Jahr bereits jetzt gewonnen. Denn so problemlos die Übernahme vollzogen wurde, so kitzlig kann der Fallback sein falls man nicht weiß was man tut – wenn nach der Reparatur der jetzige Chef im Ring wieder der standby werden wird, und seine bis dahin aufgelaufenen Daten alle wieder retour synchronisieren muss. Dann nämlich muss man gezielt den reparierten Server wieder ans Netzwerk bringen, und ihm Zeit geben seinen Ballast wieder abzugeben.

Und das geht nicht aus ein paar Hundert Kilometern Entfernung. Was mich mal wieder durch den Thüringer Wald an den Arsch des Universums führen wird. Und natürlich ins outlet. Wegen Pflaumenmus und anderen wichtigen Dingen die es nur dort gibt. Ich werde rechtzeitig Bescheid sagen wann ich fahre. Denn es wird genau der Tag sein, an dem – auch wenn man den restlichen Winter in der Badehose auf dem Balkon verbringen konnte – ein Meter Neuschnee fallen wird, Windgeschwindigkeiten von 800 km/h gemessen werden, und wir eine spontane 12-stündige Großdemo rund ums Hermsdorfer Kreuz veranstalten.


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Tag 17997, IBAN-Massaker

Zunächst habe ich natürlich geflucht wie ein Rohrspatz. Dann habe ich den Herrn Prellbock von der Bank angerufen, er möge mir bitte die IBANs meiner Konten nennen weil ich sie nirgens finde. Während er murmelt und ich ihn wild in seinen Masken rumclicken höre, finde ich die IBANs bei der Spasskasse durch Zufall selber … sie werden als Tooltip angezeigt, wenn man lange genug mit der Maus auf der Kontonummer verharrt. Sonst nirgendwo. Hätte ich schon wieder eine Bombe in den Laden werfen und den überlebenden Rest der Arschlöcher nach Sibirien verschiffen lassen mögen. Als ich das dem Prellbock erklärt hatte damit auch er endlich weiß wo er IBANs finden kann, wünschten wir uns frohe Weihnachten.

Dann habe ich rausgefunden, dass das ja ganz einfach ist, und mich schlagartig beruhigt. DE?? + BLZ (8-stellig) + Kto (10-stellig, führende Nullen). Das sind immerhin 20 der 22 Stellen die ich sofort weiß. Ries’ng’schicht, fast am Ziel ! Der Rest kann doch nicht so schwer sein ?

Natürlich nicht, denn für die beiden Fragenzeichen muss man nur eine 24-stellige Zahl bilden aus der BLZ, der Kontonummer, hinten noch die in Zahlen umgerechnete Länderkennung und zwei Nullen dranstellen, das modulo 97 nehmen und von 98 abziehen. Total easy !

Und als mathematisches Scharnier ist das eins der einfachsten Dinge, das ich schon morgens auf dem Thron im gekachelten Herrenzimmer spaßeshalber mache, wenn die Zeitung noch nicht da ist, ich noch kräftig drücke, und bereits die Anzahl Atome in einem Muffin im Kopf ausgerechnet habe.

Als ich fünf Pfund leichter und meiner eigenen IBANs bewusst von Thron stieg klingelte das Telefon. Also legte ich die Reichsinsignien Badelatschen und Kaffeebecher an und gewährte gutgelaunt eine Audienz. Jedoch ist scheinbar nicht jeder ein mathematisches Scharnier und die Audienz verlief ein wenig zäh. Zeit also für einen schnellen hack. Läuft ab SQL2000. Liefert die elektronische IBAN und die menschenlesbare dazu.

if exists (select * from dbo.sysobjects where id = object_id(N'[dbo].[IBANDE]') 
  and xtype in (N'FN', N'IF', N'TF'))
  drop function [dbo].[IBANDE]
GO

CREATE FUNCTION IBANDE (
  @nKonto           numeric(35,0)
, @nBLZ             numeric(35,0)
, @szCountryCodeDE  nvarchar(2)
) 
returns @tblIBAN table (
  szIBAN            nvarchar(22)
, szIBANChopped     nvarchar(27)
) as
BEGIN
--  --------------------------------------------------------------------------------
--  IBAN ermitteln
--  ausschliesslich für deutsche Konten 
--
--  Auslaendische Konten erfordern andere Laenderkennungen und können bis zu sieben 
--  zusaetzliche Stellen haben
--
--  Result:
--  IBAN als string
--  IBAN als lesbarer string
--  
--  23.12.13  castagir angelegt
--  --------------------------------------------------------------------------------

  declare @nCountryCodeDE int             ; select @nCountryCodeDE = 0
  declare @nBBAN numeric(35,0)            ; select @nBBAN = 0
  declare @nTemp numeric(35,0)            ; select @nTemp = 0
  declare @nCheckDigits int               ; select @nCheckDigits = 0
  declare @szIBAN nvarchar(22)            ; select @szIBAN = ''

  -- Abfangen zumindest des groebsten Unfugs bei der Eingabe
  if UPPER(@szCountryCodeDE) = 'DE' and @nBLZ > 0 and @nKonto > 0 and len(@nBLZ) = 8 and len(@nKonto) <= 10 
    begin
      -- BBAN: 8-stellige Bankleitzahl plus 10-stellige Kontonummer
      -- Kontonummer ggf. von vorne mit 0 aufgefüllt
      -- --------------------------------------------------------------------------------
      select  @nBBAN = @nBLZ * 10000000000 + @nKonto

      -- numerischer Laendercode: Position des Buchstabens im Alphabet + 9, 
      -- zusammengefasst zu einer Zahl
      -- 'D': Vierter Buchstabe + 9 = 13
      -- 'E': Fünfter Buchstabe + 9 = 14
      -- --------------------------------------------------------------------------------
      select @nCountryCodeDE = 1314

      -- Berechnung der beiden Pruefziffern:
      -- (BBAN + numerischen Laendercode + 00) modulo 97 ermitteln, und von 98 abziehen
        -- --------------------------------------------------------------------------------
      select  @nTemp = (@nBBAN * 10000 + @nCountryCodeDE) * 100
      select  @nCheckDigits = 98 - (@nTemp % 97)

      -- Ausgabe: Laendercode + Pruefziffern (ggf. aufgefuellt mit fuehrender 0) + BBAN
      -- --------------------------------------------------------------------------------
      select @szIBAN = @szCountryCodeDE
                     + replicate('0', 2-len(@nCheckDigits))
                     + convert(nvarchar(2), @nCheckDigits)
                     + convert(nvarchar(18), @nBBAN) 

      insert into @tblIBAN
      select 
        @szIBAN 
      , substring(@szIBAN,  1, 4) + ' ' + substring(@szIBAN,  5, 4) + ' ' 
      + substring(@szIBAN,  9, 4) + ' ' + substring(@szIBAN, 13, 4) + ' ' 
      + substring(@szIBAN, 17, 4) + ' ' + substring(@szIBAN, 21, 4) 
    end

  return
END


select * from dbo.IBANDE(1234567890, 70010000, 'DE')

szIBAN                 szIBANChopped
---------------------- ---------------------------
DE02700100001234567890 DE02 7001 0000 1234 5678 90

Natürlich ist da ein winziger hack drin, der jeden dritten Überweisungsbetrag auf eins meiner Konten auf den Caiman-Inseln umleitet – aber ich muss ja schließlich auch von irgendwas leben.

Und jetzt will ich frühstücken. Viel. Damit ich morgen auf den Thron kann. Um neue IBANs zu berechnen. Im Kopf natürlich – in SQL kann’s ja fast jeder.


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Tag 17993

Gefunden im kleinen Friedhof des Blechotto-Zubehörs: Terra 1TB externe Platte. USB2 + Netzteil. Seit 2011 unbenutzte Wanderdüne (=Sicherungsplatte), frisch formatiert. Gegen Versandkostenerstattung abzugeben (Paketgebühr Anton Standard).

Lieferung erfolgt aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr rechtzeitig zum 24.12., ich habe nämlich keine kleinen Kartons mehr, nur noch solche, in denen man kleine Kühlschränke verschicken könnte. Geschenkverpackung ist auch nicht möglich, aber ich kann einen Keks drüber krümeln. Und ich verspreche, keins der USB-Kabel und keinen VGA-DVI-Adapter mit in den Karton zu werfen nur um sie los zu werden – auch wenn die Versuchung und der Haufen groß sind.

 

 


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Tag 17973.8

DNS für Randgrupppen. Geek-content.

Seit längerer Zeit nerven mich manche Seiten mit vglw. langen Ladezeiten. Es ist nicht der Seitenaufbau, der geht blitzschnell.

Doch die Zeit bis der rosa Riese aus dem link http://www.dawillichhin.tv die zugehörige Server-IP rausgesucht hat, damit eine Verbindung dorthin aufgebaut wird und ich die Seite angezeigt bekomme, die ist zu lang. Und der rosa Riese ist vieles (z.B. recht zuverlässig), nur nicht schnell.

Da dachte ich mir, stell doch mal den DNS-Server um. Als Kunde des rosa Riesen (und vermutlich bei jedem anderen Bitdealer in der EDV-technischen Sahelzone Deutschland) kriegst Du ja den DNS Server vom Anbieter automatisch verpasst … und hast dann u.U. wie ich ab und an schneckenpostähnliches DNS lookup.

Nu gibt es mehrere Wege das zu ändern. Man kann die Netzwerkverbindung jedes einzelnen Blechottos öffnen, die Eigenschaften öffnen, die Details öffnen, und irgendwo in der dritten oder vierten Dialogebene den Haken „automatisch vom Anbieter zugewiesen“ wegnehmen, und stattdessen andere DNS Server eintragen.

Oder man macht es gleich im Router, z.B. einer Fritzbox:

  • „fritz.box“ im Browser
  • Kennwort eingeben (Ihr habt ein Kennwort drauf, ja ?)
  • „Internet -> Zugangsdaten“
  • Lasche „DNS-Server“
  • … und dort bevorzugten und alternativen DNS Server eintragen

Nur, was soll man denn stattdessen nehmen, wenn man die Schneckenpost des rosa Riesen nicht will ?

Tja. Man könnte die DNS Server der allwissenden Müllhalde nehmen: 8.8.8.8 bzw. 8.8.4.4

Oder man könnte OPENDNS nehmen: 208.67.222.222 bzw. 208.67.220.220

Oder 1000 andere. Das kann man je nach Paranoia und Aluhutpräferenz auswählen. Obigen beiden ist jedenfalls gemeinsam, dass sie dramatisch schneller sind als der rosa Riese. Kein blauer oder grüner Wartekringel im Browser mehr bis er anfängt eine Seite zu laden – eingeben, Enter, da ist sie.

Disclaimer: Du hast den DNS Server geändert, und Deine Kinder stehen nun schreiend um Dich rum und wollen Dich umbringen ? Du bereitest sie langsam darauf vor, bis Neujahr nur noch Postkarten verschicken zu können, weil das Internet nicht mehr geht ? Deine Frau hat Dir das http://www.migraene.de-Schild gezeigt weil sie nicht mehr auf zalando kommt ? Du hast vorher keine Sicherung gemacht weil Du der totale Checker bist ? Tough luck dude, trotz aller vielleicht angenehmen Nebeneffekte hast Du dann Mist gebaut weil Du nicht wirklich weisst, was Du tust.

BTW: Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt ist, dass die nervige Telekomikerfehlerseite wegfällt die immer dann kommt, wenn man sich bei einer URL mal vertippt hat. Die Deppen beim rosa Riesen zerren einen da immer hin und schlagen völlig witzlose Alternativen vor. Ein sauberes „Server nicht gefunden“ ist da weit effizienter.


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Tag 17956

ToDo:

  • Betriebshaftpflicht auf 10 Fanstastilliarden aufstocken
  • 20 Seiten Vertrag prüfen lassen
  • nochmal 8 Seiten Vertrag prüfen lassen
  • der Steuertante Valium schicken, sonst frisst sie die Blumen auf
  • Vitaminpillen und ABC-Pflaster für Anton beschaffen, er wird sie brauchen

Geekcontent:

Wenn Du auf einem 64-bittigen 2008/R2 32-bittige Stonehenge-Software zum fliegen kriegen willst die über ODBC mit einem SQL Server 2008/R2 reden muss , dann kannst Du

  • eine halbe Stunde damit zubringen die ach so tolle Funktion des Betriebssystems zu verwenden, nämlich loszutippen („ODBC…“) und das einzige verfügbare Programm „Datenquellen einrichten“ aufzurufen
  • dort eine Datenquelle einrichten
  • Dich wundern wieso die Anwendung trotz aller Credentials meint „geh wech von mir, die Datenquelle kenn ich nicht“
  • eine weitere halbe Stunde lang „ODBCAD32“ direkt aufrufen weil Du den Verdacht hegst, das könnte die richtige Version sein wie unter alten OSen üblich
  • die angelegte Datenquelle dort auch sehen und 20 mal kontrollieren
  • Dich weiter wundern wieso Deine 32-bittige Anwendung sie ums Verrecken nicht sieht
  • Drei Stunden lang die komplette Entwicklungsumgebung in die VM kloppen, einrichten, und den Mist in den Sourcen aufmachen und ihn debuggen
  • Die selbe Meldung erhalten „hab ich nich, kenn ich nich, geh wech, Du Doof“
  • Mit gerunzelter Stirn Dein Glas anschauen ob da wirklich nur Coke drin ist
  • Die erste grenzgeniale Idee bekommen die Schnittstellensoftware testhalber mal auf „dbDriverPrompt“ umzustellen damit sie Dir beim Start alle Datenquellen anbietet die sie kennt und Dich eine auswählen lässt, statt den vorgegebenen Verbindungsstring zu nehmen
  • Plötzlich 5 Datenquellen sehen die Dir der ODBCAD32 überhaupt nicht angezeigt hatte, darunter aber nicht diejenige die Du selber angelegt hattest
  • Das Telefon in Reichweite legen um bald die Notaufnahme der Klapsmühle anzurufen und Dich selber einzuweisen, weil das so vollkommen verrückt wirkt
  • Die zweite grenzgeniale Idee des Abends bekommen und mal nachschauen, wie viele ODBCAD32.exe es denn auf einer frisch aufgesetzten Mühle so gibt
  • eine Minute später eine Briefbombe an Microsoft faxen, denn:

Es gibt zwei ODBCAD32. Eine in Windows\System32, eine in Windows\SysWOW64. Eine legt 32-bittige Datenquellen an, eine 64-bittige. Sie heissen gleich, sie haben die gleiche Dateiversion, das gleiche Ausgabedatum, den gleichen Zeitstempel … nur eine davon ist 4KB kleiner als die andere. Und da wirst Du stutzig.

Quizfrage für fortgeschrittene Experten oder ambitionierte Laien mit galoppierendem Hirnschwund: Wenn beide Programme schon …32 heissen, in welchen Verzeichnis liegt dann voraussichtlich die 32bittige ? Richtig. In SysWOW64. Mein Fehler. Ist doch logisch.

Ich werde es nie lernen. Ich hatte wieder mal gedacht wie ein normaler Mensch, nicht wie ein Bill Gates auf Koks, dem beim Programmieren die ganze Zeit jemand mit einer Gabel durchs Ohr das Gehirn umrührt. Vermehren die sich in Redmond seit drei Generationen nur noch untereinander ? Ich mein, irgendeine Entschuldigung für solche Idiotie muss es doch geben …