Stichworte: Windows 10, VMWare Workstation 12, VM hängt kurz
Das Raumdock ist ja mittlerweile ein recht bunter Zoo von Blechbüchsen auf denen so gut wie alles aus Redmond läuft, was die in den letzten 20 Jahren im Drogenrausch auf den Markt geworfen haben.
Gut, Versionen wie Vista und der Kachelscheiss in der Version 8/8.1 deuteten so stark auf halluzinogene Substanzen bei den Programmierern hin, dass ich mir beide gespart habe … an so gute Drogen komme ich hierzulande einfach nicht ran. Die Originale davon stehen daher im Schrank noch in Blisterfolie verpackt … gleich neben Büchern bzw. Steintafeln über Foxpro, DBase, Adimens und lustigen Borland-Compilern aus den Kartoffelkriegen die ich genauso oft brauche. Aber ich schweife ab …
Anfang des Jahres sind ja die neuen Boliden für unter den Schreibtisch hier eingetroffen und wurden sofort bzw. waren bereits mit Windows 10 versorgt.
Irgendwie ergab es sich zeitgleich, VMWare Workstation nach Jahren einer reibungslosen Verwendung von VMWare Workstation 7 auf den Windows 7-Trabbis gegen VMWare Workstation 12 Pro auszutauschen … was dazu führte dass auch das gleich mit auf die neuen Boliden geschoben wurde.
Nachdem das geschehen war wurde der komplette Zoo von VMs von einem Trabbi auf einen Boliden geschoben, nacheinander mal gestartet und angetestet (natürlich zunächst ohne Änderung jeglicher Parameter oder der VM-Hardware-Kompatibilitäts-Einstellungen, warum auch, war bisher nie notwendig).
Alles gut, alles flott, reibungslos.
Im Prinzip reibungslos, denn …gefühlt einmal pro Stunde nahm sich der Bolide eine kurze Auszeit von 10 bis 30 Sekunden, während derer er nicht bedienbar war. An und für sich ist das ja kein Weltuntergang – nur wer wie ich sehr schnell und meist blind tippt, und zwischen VMs hin und her zappt wie Oppa Kasulke durchs Randgruppenfernsehen, den nervt es irgendwann kolossal. Nach diesem kurzen Nickerchen hingegen war immer alles wie vorher, flüssig, fehlerlos.
Jetzt war es natürlich eine etwas unglückliche Konstellation – Neue Boliden, die auch noch mit neuem 10-Zylinder aus Redmond, und dazu noch neue VMWare. Nachdem VMWare seit den Zeiten von Version 2 (2001!) mir nie erinnerungswerten Kummer bereitet hat, schob ich es natürlich zunächst auf Windows 10 und oder DELL (die ja für einen aberwitzigen Preis mit EMC unter anderem auch VMWare aufgekauft haben).
Also Ereignisprotokolle geflöht auf der Suche nach … naja, irgendwelchen relevanten Infos die sich in dem Wust von Meldungen verstecken. Nix.
Die Protokollierung eingeschaltet ob während der Kunstpausen irgendwas unter besonderer Last läuft und den ganzen Zoo aufhält. Nix.
Die Treiber durchwühlt ob da was zickt. Nix zu sehen (dafür dass ich mit Bluetooth am Blechotto seit jeder auf Kriegsfuss stehe kann die Kiste ja nix).
Die allwissende Müllhalde geflöht nah irgendeinem armen Schwein das das gleiche Problem hat. Nix.
Irgendwann war ich mir nicht mal mehr sicher ob es an der Kiste liegt die alles kurz ins Koma schickt, oder ob es die VMs sind die kurz ins Koma kippen und es dabei irgendwie schaffen den Boliden gleich mit schlafen zu legen.
Dann fand ich irgendwo in den Untiefen der allwissenden Müllhalde ein Problem das zwar an sich gar nix mit meinem zu tun hatte, dessen Lösung mich aber auf die richtige Spur brachte !
So unwahrscheinlich es auch scheinen mag, Redmond war mal nicht schuld (und ich versuche mich gerade krampfhaft dran zu erinnern wann zur Hölle das zum letzten mal der Fall war) – es war VMWare !
An sich habe ich den allergrößten Respekt für die Jungs von VMWare wie die es seit gefühlten Ewigkeiten geschafft haben abwärtskompatibel zu bleiben und ein wirklich fehlerarmes und schmutzfreies Werkzeug zu pflegen. Nur diesmal habe ich ihnen mit dem Totalumbau von Hardware, OS und verwendeter Version wohl zuviel zugemutet – und ich mache ihnen keinen Vorwurf.
Situation:
- VMs erstellt vor Jahren unter Windows Workstation 5/6/7
- VMs erstellt auf Trabbis die noch ein Diskettenlaufwerk hatten samt zugehörigem OnBoard-Controller, und die auch komplett andere Audio-Hardware hatten.
- VMs umgezogen auf einen Boliden ohne Diskettenlaufwerk und mit anderer Audio-Hardware.
Mit dem frisch erworbenen Halbwissen dass bei einem anderen Problem eine bestimmte Lösung geholfen hatte bewaffnet habe ich also den ganzen laufenden Zoo an VMs runter gefahren (das ist der Moment wo Dir selbst die schnellsten Platten wie Wanderdünen vorkommen).
Massnahmen:
-> VM -> Settings -> Hardware: Floppy raus kippen
-> VM -> Settings -> Hardware: Audio raus kippen
(hierfür war es nötig die VMs runterzufahren, das geht im geliebten suspended mode nicht)
-> VM booten -> Anmelden -> Gerätemanager: Floppy raus kippen
-> VM booten -> Anmelden -> Gerätemanager: Audio raus kippen
-> zur Sicherheit die VM noch mal durchbooten
Knapp 10 VMs, drei Kaffee, und einen Kurztrip zu Amazon ob es nicht irgendwo noch schnellere SSDs gibt, für den ersten Wurf später war ich soweit.
Zu sehen / zu merken war natürlich nix … es trat ja immer sporadisch auf also konnte ich nur warten und normal werkeln, bis es wieder passiert …. oder eben nicht.
Und Tatsache: Die kurzzeitige Narkolepsie des Boliden ist seit zwei Tagen Geschichte !
Klar, das ist so ziemlich die Kopiervorlage eines first-world-problems, das ist mir schon bewusst – trotzdem bin ich heilfroh es beseitigt zu haben weil es hat genervt. Und vielleicht kann ich irgendeinem armen Schwein helfen und es mit dem Tipp in Richtung der Lösung seines eigenen, natürlich wieder ganz anders gelagerten Problems schieben …
Habe die Ehre,
der Pixelschubbser