a life less ordinary ?

the egghead diaries


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Tag 17913 – Viruswarnung

Für manche mglw. alt (gab es im Mai bereits) – aber wegen des großen Erfolgs neu aufgelegt:

Sehr gut gemachte gefälschte Telekomrechnung vom rosa Riesen.

Nur vier unter Umständen leicht zu übersehende Merkmale geben einen Hinweis, dass es sich um eine Fäschung handelt:

  • Der Absender: rechnungonline.@telekom.de – man beachte den Punkt in der Absenderadresse
  • Fehlende persönliche Adressierung: Guten Tag,  statt Guten Tag, Herr castagir,
  • Die angehängte ZIP-Datei hat nicht die üblichen 145/146 KB (bei mir), sondern 211KB. Das Zusatzgepäck ist ein Trojaner.
  • Die Empfänger-Emailadresse ist eine andere als diejenige, an die der rosa Riese mir meine Rechnungen schickt (da der rosa Riese bei mir seine Rechnungen an eine ganz spezielle EMailadresse sendet)

Link auf den Orignalartikel aus dem Mai bei heise.de.

Just be careful.


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Tag 17910

Es bricht wieder hernieder.

Die Ingenieure sind wieder da. Keine acht Wochen ist es her, dass er die Sourcen aus 2010 auf Steintafeln meisseln und im Kellergewölbe hatte einlagern lassen in der festen Erwartung, sie würden das Programm inzwischen entweder längst durch etwas anderes ersetzt haben, oder es liefe einfach so stabil dass man nicht hinfassen müsse, und ihre XP-Mühlen mit Office 2000 würden sowieso bis in alle Ewigkeit laufen.

Bis heute. Wo das Mäuseklavier bimmelte.

Großkonzerne sind ja oft nicht der Schnelleren und Flexibelsten welche. Und so kommt es, dass man dort auch mal für Zigtausende Beschäftigte eine Versionsumstellung macht auf Versionen, die im Rest der Welt schon ein wenig angegraut sind. Zum Beispiel jetzt auf Office 2K7, das ja nun auch schon wieder die vorvorletzte Version ist.

Also sass der capt’n völlig überfordert im Raumdock und versuchte sich mühsam daran zu erinnern, was zum Teufel er da bis vor drei Jahren verbrochen hatte. Es hatte etwas mit Prüfständen zu tun, soviel wusste er noch, und dass er weit vor dem Big-Data-Hype fürchterliche Datenmengen in wunderschöne und total unverständliche Grafiken transformiert hatte – welche die Ingenieure zum Frohlocken brachten, für ihn jedoch aussahen als wäre ein betrunkener Dackel erst in einen Farbeimer gefallen, um anschließend auf dem Papier einzuschlummern.

Die beigestellte Testumgebung hatte er vor zwei Jahren bereits aus dem Regal genommen, abgestaubt und zurück gegeben, und somit auch keine Chance sich den Mist zur Auffrischung wenigstens mal kurz anzuschauen. Selbst das kleine Männchen mit der nervigen Stimme, das sich sonst an jeden Mist erinnert, zuckte nur mit den Schultern. Papiere gab es jedoch keine, denn die NDAs waren gebundene Ausgaben gewesen in denen er mehrfach geblättert hatte um herauszufinden, ob er nun noch die Lizenz zum Töten hatte oder doch nicht. Und so wackelte er mit nichts als einem blöden Grinsen bewaffnet vor Ort, um sich von den Anwesenden mal erklären zu lassen wo das Problem ist – und nebenbei wieder eine Idee zu bekommen, was zum Teufel das Zeug eigentlich macht.

Aber wie es so ist, sitzt Du dann erst mal vor dem Klumpatsch, kommt das Meiste schlagartig wieder. So auch hier. Und ihm wurde auch schlagartig klar, wieso er damals eine beigestellte Testumgebung gebraucht hatte: Weil dort eine afghanische Betriebssystemversion plus eines Sprachpakets in Suaheli läuft, während die Standard-Officeinstallation auf klingonisch ist und mit einem romulanischen Sprachpaket veredelt wird. Und das kein Mensch auf der Erde vernünftig nachstellen kann, außer deren eigene IT-Fritzen.

Und nun schreibt er ein Budget zusammen. Zwei Drittel Einarbeitung, ein Drittel Arbeit um den ganzen Humbug aus der Kreidezeit in den Tertiär zu heben. Zuzüglich ein paar Pullen Rohrfrei, von dem er ab jetzt jeden Morgen brav eine Tasse trinken wird, um die verklebten Ganglien am Rand des Hirns wieder an die Blutversorgung anzuschliessen. Vielleicht ist da ja noch das ein oder andere Bröckchen Informationen vergraben.


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Tag 17905.7

Modebewusstsein setzt sich eben doch durch. Mehr pastellfarbene Kostüme für das Land !

Hat zwar nicht ganz gereicht und eine von den Mimimifraktionen in Bestatteranzügen muss man wohl oder übel ins Boot holen, aber man darf ganz sicher die Kleiderordnung bestimmen. C&A rocks !

 

… wenn jetzt nur die ganzen gruseligen Bilder nicht wären. Selbst ohne Ton sind sie furchtbar. Gibt es denn keinen Sender wo nur die Hochrechnung unten durch läuft, aber ansonsten schöne Landschaften gezeigt werden ? Und was macht Frank Elstners Bruder als ZDF-Berichterstatter bei der CSU in München ?

… der Raab hat zwar sicher nicht im Ernst damit gerechnet der Nahles einen Heiratsantrag machen zu müssen, aber so ein bisschen erleichtert wird er wohl auch sein.

 

 


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Tag 17905

Ich weiß nicht ob es an mir liegt, aber ich glaube alles was wichtig ist, wird günstiger. Früher zum Beispiel waren Sex-Hotlines wohl wirklich teuer. Also hab‘ ich gehört. Von anderen.

Heute ist das anders.

Man muss die nicht mehr anrufen. Man wird angerufen. Mitten im Meeting 400 Kilometer vom Raumdock entfernt klingelt Dich Melanie aus dem Halbschlaf. Mit einer Stimme bei der Du Dir sie gar nicht anders vorstellen kannst als splitternackt an einer Stange tanzend. Und lädt Dich ein sie am Sonntag zu besuchen. Du bist so überrascht, dass das Strichmännchen das Du gelangweilt auf Deinen Block gezeichnet hattest, nur ein Bein aber dazu einen monumentalen Ständer hat.

Kurz wunderst Du Dich zwar über die hin gehauchte Uhrzeit „zwischen 10 und 16 Uhr bin ich da“ … stimmst aber begeistert zu und notierst ihre Adresse.

Etliche Tage später, ausgeschlafen, nach einem opulenten Frühstück mit Eiern, Fisch und Vitaminen, steigst Du frischgebadet und wohlriechend ins Raumschiff und hackst ihre Anschrift ins Navi. Machst noch einen Abstecher um Deine staatsbürgerliche Pflicht zu erfüllen, und bist mit Abstand der bestgekleidetste Besucher der Realschule, Zimmer 31, wo Du aus lauter hässlichen Menschen im Berliner Container die hässlichsten rauswählen darfst, nachdem man Dich im Wählerverzeichnis gefunden hat.

Etwas später im Gewerbegebiet angekommen suchst Du verzweifelt nach dem Haus mit der roten Laterne im Fenster, findest aber nur die regionale Raumschiffhändler-Niederlassung.

Melanie steht in der Tür. Sie hat Beine bis zum Boden, ist jedoch wider Erwarten ansonsten angezogen. Auch die Poledance-Stange wurde nicht montiert und Du beginnst zu ahnen, dass ihr möglicherweise unterschiedliche Vorstellungen von der weiteren Nachmittagsgestaltung haben könntet. Fünf Minuten später bist Du stattdessen auf dem besten Wege, von Melanie mit Blubberwasser abgefüllt und mit köstlichen Kanapees zwangsernährt zu werden.

Als Deine Enttäuschung langsam einem gewissen Sättigungsgefühl weicht schleppt sie Dich rüber in die Ausstellung, um Dir die große Neuigkeit zu zeigen. Als ihr in das 4er Coupe steigt versuchst Du instinktiv, Deinen Schlüssel in die Zündung zu stecken und die Schüssel zu starten – sie ist eine gute Verkäuferin und hält das für einen grandiosen Witz. Während Du die Inneneinrichtung und ihre Beine intensiv besichtigst merkst Du mehrfach an, dass das neue Raumschiff innen irgendwie vollkommen genauso aussehen würde wie Deines, das vor der Tür steht. Melanie jedoch weist Dich auf die verchromten Klimaautomatikknöppe hin und Du bist schlagartig davon überzeugt, ein neues Auto zu brauchen. Jetzt.

Während Melanie noch frohlockt fragst Du Sie nebenher nach einem Dosenöffner. Diese Frage steht jedoch scheinbar nicht im Skript und sie überlegt sichtbar, ob sie Dir nun eine scheuern oder lächeln soll. Zur Gefahrenabwehr formulierst Du die Frage um und fragst wo der Knopp hingekommen wäre, mit dem man das Verdeck aufmacht. Es wird sichtbar Licht bei Melanie, das Lächeln kehrt zurück und sie sagt Dir, dass das Cabrio leider erst im März vorgestellt werden wird.

März hältst Du hingegen für eine Scheissidee. Melanie wird zu dieser Zeit wie jede Frau wie ein Michellinmädchen verkleidet in Thermohosen rumlaufen und Deine seit Dezember wiederkehrende  Anokraknophobie wird kurz vor dem Frühjahr erneut ausbrechen.

Trotzdem macht ihr ein Date für März aus. Und Du sprichst auf der Rückfahrt lange mit dem grossen Kürbis zwecks der Wetterplanung für’s nächste Jahr.


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Tag 17904

Kaum wird es Herbst, geht der capt’n in den Eichhörnchenmodus. Er verflucht seinen viel zu kleinen Kofferaum, der beim Einkaufen vom Raumangebot mit dem sommerlichen Beifahrersitz und der Rückbank nicht annhähernd mithalten kann, und in den viel zu wenige Lebkuchen rein passen.

Und nachdem man nun jede Minute im Treppenhaus mit Schnee und Eis rechnen muss weigert er sich ab jetzt vorsorglich, die Großfamilienvorräte in 18 Zügen armweise rauf ins Raumdock zu schleppen. Stattdessen hatte er die brillante Idee, die im Sommer beim Küchenkrempelschweden zwangsweise erworbene blaue, unzerstörbare, begehbare Schultertasche in den Kofferaum zu werfen. Er ist wohl auf dem besten Wege, von den ganzen anderen Spiessern assimiliert zu werden. Sollte man ihn aber jemals mit einem stöffernen Einkaufsbeutel erwischen bittet er um die Gnade einer Kugel zwischen die Augen.

So ganz durchdacht schien das mit der großen Tasche aber nicht gewesen zu sein – was ihm auffiel, als er von der Butterfahrt heimkehrte, und eine halbe Tonne Zeug aus einem halben Dutzend Läden oben auf besagter zusammengefalteter Tasche drauf lag. Was das Füllen derselben irgendwie enorm erschwerte, und eher zu einem 3D-Tetris im Kofferaum ausartete.

Als er das Ding jedoch anschließend Stufe für Stufe fluchend die Treppen hochwuchtete erschien ihm die ganze Idee noch unbrauchbarer als zuvor. Denn im ersten Stock begann seine linke Schulter, ihm böse Briefe zu schreiben. Und jetzt, im zweiten Stock, hat er Rücken. Und muss sich nun sofort mit der Seilwinde stöhnend in ein Opa-Krawuppke-Entspannungsbad hineinlassen, um morgen ins Wahllokal zu kommen, bevor es schließt.

P.S. Wenn alles klappt und er es richtig gemacht hat, dann wird die erste Fuhre Kaminholz genau an dem Tag geliefert, an dem er nicht da ist.


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Tag 17902.6

Wenn man den Schimpansen alleine lässt …

… und dann zwei Wochen später ins Depot schaut, dann findet man plötzlich einen Haufen Werte darin, bei denen StopLimit-Orders im Markt lagen und irgendwann wohl gezogen haben:

EADS: Flieger bauen, ja warum denn nicht – hab ich genau so viel Ahnung davon wie von Talkshows.

Duerr: Zulieferer für die Automobilindustrie. Wenn ich schon auf den Affen gehört und keine Order für BMW reingelegt habe (bei 75, aktuell stehen sie über 81 … wehe wenn ich das Vieh erwische), dann eben so.

Gildemeister: Werkzeugmaschinenhersteller. Ist so ein frühzyklischer Wert der als erstes in den Keller reitet wenn der Markt breit einknickt. Günstig ist allerdings anders, hätte man auch früher haben können. Ja mei.

Und dazu <tusch>

– Den rosa Riesen. Ich habe ihn 96 nicht gewollt als er an die Börse ging. Ich habe ihn nicht gewollt auf dem Weg zu 90 Euro. Und genausowenig runter auf dem Weg zu 8 Euro. Aber jetzt will ich ihn scheinbar. Ich weiß auch nicht warum. Liegt vielleicht an Antje von der Flensburger Hotline. Die hatte vorvergangenes Jahr eine unglaublich sexy Stimme, als ich sie wegen einer Störung brauchte.

Die Orders für Cat-Oil und SAF-Holland haben nicht gezogen. Mal schauen.

Was macht der Rest ?

– Die Gameshowfritzen (Pro7Sat1Media) verdauen Zug um Zug den Ausstieg einer der Beteiligungsgesellschaften und liegen wieder 40% vorn.

– Die Paketdealer (Dt. Post) liegen 37% vorn.

– Die Mallorca-All inclusive-Truppen (TUI) liegen bei +-0%.

Hinweis laut §34b WpHG: Der Autor ist in den entsprechenden Wertpapieren derzeit zumindest zum Teil investiert. Es liegt daher ein möglicher Interessenkonflikt vor. Wobei mich an sich in erster Linie meine eigenen Interessen wirklich kümmern. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen überdies keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar – sondern ausschließlich zum Suchen und Werfen, Verbummeln oder Verstecken von Darts, Betrachten von Charts, und Lynchen des Schimpansen der meine Depotwerte aussucht. Der Kauf von Wertpapieren jeder Art kann darüberhinaus zu Magengeschwüren, Fußpilz, Blähungen und plötzlicher Hinwendung zum Glauben führen. Informieren Sie sich daher umfassend und fragen Sie vorher vielleicht Ihren Arzt, Apotheker, Friseur, Klempner, Kammerjäger und/oder Bankberater – wem immer Sie am meisten vertrauen, oder wer die angenehmste Stimme hat. Nur nicht mich, denn ich habe keine blasse Ahnung was ich da tue und bin als Vorbild ohnehin vollkommen ungeeignet. Sollten Sie jemals in die Versuchung kommen hier genannte Werte selber zu handeln so kann ich mit hoher Sicherheit behaupten, dass Sie mit einiger Wahrscheinlichkeit den völlig falschen Zeitpunkt wählen und vielleicht lieber genau das Gegenteil davon machen sollten. Dies zumindest ist die Erfahrung die ich selber oft mache wenn ich das tue, was andere tun. Mein beratender Schimpanse stimmt diesen Ausführungen scheinbar zu, denn er hat aufgehört mit Bananen nach mir zu werfen. Aber wenn ich ihn erwische ist er trotzdem fällig.


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Tag 17902

Seit zwei Wochen eiere ich um die Kürbisse herum, die als dekorative Haufen überall herum liegen. Und nehme keine mit, weil es einfach zu mühselig ist die Dinger zu einer Suppe zu verarbeiten – selbst wenn die hervorragend schmeckt.

Als ich vorhin frustriert beim weltbesten Schnitzelmetzger den halben Laden leer gekauft hatte, fiel mir ein unscheinbarer Pott in der Warmhaltetheke auf, und ein „haben wollen“ schloß sich an.

Eine Stunde später ist völlig klar, dass ich vermutlich nie wieder Kürbisse in Stücke tranchieren und zu Suppe verarbeiten werde – seine ist besser !

Ich weiß nur noch nicht wie ich mit meiner Badewanne über die Strasse kommen soll, um eine mundgerechte Portion statt eines Testeimerchens abzugreifen …


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Tag 17896

Hell week is over. 1.200 Kilometer, und auf dem Rückweg einen Türkenbomber gefahren.

Nervig war sie weil die mit einem Termin begann bei dem mich alle bekniet haben, bitte nur nicht ich selber zu sein. Was ich beherzigte, es nur in der Vorbesprechung war, und mir dafür den restlichen halben Tag lang verstohlen in die Hemdtasche gekotzt und sonst die Klappe gehalten habe. Und auf dem Rückweg die Flasche badischen Nierentreter beim Umräumen des Raumschiffs an der Tanke stehen lassen habe. Es war zwar an sich ein Versehen, andererseits war es gut denn ich weiß, dass mir der nicht schmeckt. Und ich hatte weder Korkenzieher bei der Hand, noch Salat zu Hause.

Sie endete mit einer Reise auf den Dodesstreif’n ™ zum Lieblingskunden, um ein Zombieprojekt nach 2009 und 2011 auch dieses Jahr erfolgreich besprochen zu haben. Ich habe mich geweigert zu wetten ob wir es dieses Jahr noch umsetzen … oder ob wir 2015 vielleicht erst noch mal drüber reden wollen. Habe dabei zu oft verloren. Aber dafür machen wir einen ganzen Haufen anderer Sachen. Und parallel dazu dann vermutlich noch das Zombieprojekt um die Tradition des Weihnachtswahnsinns aufrecht zu erhalten und ganz sicher zu stellen, dass ich frühestens am 23.12. gegen 23:30 Uhr von der Inbetriebnahme zurück ins Raumdock komme – wenn die Strassen frei sind.

Spannend war sie, weil die Tour nahezu ohne Voransage kam, und ich in fieberhafter Eile noch ein Hotelzimmer in der Burg organisieren musste … und das letzte verfügbare bekam.

Sehr angenehm war sie, weil ich heute beim Frühstück meinen ganz persönlichen Pirellikalender live erlebt habe. Denn die Groupies von Abt-Racing sind dort für’s DTM-Rennen am Wochenende abgestiegen. Und sowas ist wirklich eine angenehme Abwechslung zu den ganzen muffligen, unausgeschlafenen Vertretertypen in Kombis und karierten Hemden, die man sonst so beim Frühstück trifft. Und somit war die Frühstücksfee einmal nicht die schönste, weil einzige Frau im Raum.

Antrengend war sie, weil irgendwie zu viele Leute wissen, wenn ich in Richtung des Dodesstreif’ns ™ unterwegs bin. Und ich dann einen armlangen Einkaufszettel dabei habe. Die einen wollten ein halbes geräuchertes Schwein von einem örtlichen Metzger, der sie zu Tode kitzelt. Der nächste wollte einen Karton Pflaumenmus. Selbstredend wurden die einheimischen Lebkuchen bestellt, die für einen Franken der an der richtigen Quelle sitzt allerdings eher wie Eishockeypucks schmecken. Und dann waren da noch das Bordcase und der Buko (Beischlafutensilienkoffer), die ich im örtlichen Fachhandel zum Spezialpreis für blonde Schwiegermütterbesprecher schießen sollte.

Was dazu führte, dass ich in der gestrigen Sitzung – die passend in einer kleinen Kathedrale stattfand der nur noch ein Altar fehlt – in den Pausen intensiv mit Petrus um Regen verhandelt habe. Denn die Karre war so voll mit lauter Scheiss der mir nicht gehört, dass ich das Dach nicht hätte auf machen können. Und Petrus hatte ein Ohr für mich. Naja, eigentlich hatte er vier bis fünf Ohren für mich und wird dafür die nächsten drei Jahre keinen meiner Vorschläge mehr akzeptieren – aber so viel Regen wie er geschickt hat hätte ich jetzt gar nicht gebraucht. Vielleicht wollte er ganz sicher gehen, dass ich das Dach nicht auf mache.

Aber dafür habe ich mir auf meiner Einkaufstour an den letzten freien Finger noch ein Auerhahn Storm Light gehängt. Denn wenn man was sieht was einem gefällt, dann muss man es mit nehmen. Sollte man in nächster Zeit nichts von mir hören, dann hat die Feuerwehr beim Löschen den Router unter Wasser gesetzt.

 

 

 

 

 


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Tag 17890

„Bin ich eigentlich dieses Jahr schon Cabrio gefahren ?“

„Mhmmmm. Nein. Das war vergangenes Jahr.“

„Echt ?? … Es ist Federweisser-Zeit.“

„Und Federroter. Und super Wetter.“

„Darf aber kein Outlet auf dem Weg liegen.“

„Mhmm. Dafür wohnen wir falsch, in Richtung Wein liegen überall welche. Und östlich beginnt der Balkan.“

„Wie weit ist es eigentlich nach Dresden ?“

„Geschätzt 320. Ist aber nicht so die primäre Weingegend.“

„Ist eh zu weit.“

„Nicht, wenn wir um 7 losfahren.“

„Ok !“

… also stellst Du Freitag nacht um zwei sämtliche Alarmmaschinen auf Samstag sechs Uhr früh.

Reitest auf einem frischen Pferd nach Dresden, das Du gestern am Nachmittag noch fieberhaft entsifft hattest.

Führst Dir vorher noch zwei Vogelbäder Kaffee ein um wieder zu wissen, welcher der benötigte rechte Fuß ist. Denn Du wirst den Weg hin fahren.

Was Dich nicht davor rettet, drei Stunden und zwei Schrottochinos später irgendwo auf dem Weg in die Innenstadt plötzlich recht alleine unterwegs zu sein. Weil Du nämlich nicht mehr auf der Fahrspur fährst wie alle anderen, sondern auf den in der Mitte liegenden, von der Strasse abgetrennten, doppelten Strassenbahnschienen. Souverän fährst Du an der Haltestelle vorbei, grüßt die Dir entgegenkommende Strassenbahn, und fädelst Dich zwei Kilometer weiter wieder in den langweiligen fließenden Verkehr ein. Die Werbung hatte vollkommen recht. Auch wenn es kein Opel ist, das Raumschiff fährt wie auf Schienen. Muss nur vor dem nächsten Besuch vielleicht auf gelb umlackiert werden, um zwischen den anderen Strassenbahnen nicht so furchtbar aufzufallen.

Schaust Dir am schönsten Tag des Jahres den Zwinger, die Frauenkirche (nachdem wir zunächst in die falsche reingerannt waren) und die Semperoper an.

Probierst sämtliche im Innenstadtbereich liegende Cafes aus. Am alten Markt ist der Schrottochino am besten, am Postplatz der Kuchen. Verfluchst das allgegenwärtige Kopfsteinpflaster, weil die Dir fehlenden Bänder im Knöchel da massiv stören.

Fährst rüber zum Blauen Wunder (das inzwischen nicht mehr türkis sondern eher graublau ist, aber immerhin noch nicht eingestürzt) und fährst fast an der neuen Waldschlösschenbrücke vorbei, weil sie so unglaublich flach ist, das sie kaum auffällt.

Dann setzt Du Dich auf den Beifahrersitz, und läßt sie sich den Rückweg über austoben. Es gibt keine Gespräche mehr. Und von der Musik die aus den Brüllwürfeln tönt, hörst Du höchstens noch jeden dritten Takt.

Bei Bayreuth geht die Sonne unter. Es wird kühl, und der Deckel wird zugemacht.

Und dann geschieht die Metamorphose. Waren 200 offen vorher das Ziel der Übung dem man sich behutsam genähert hatte, werden sie nun vollkommen aus Versehen erreicht. Und gehalten. Bis plötzlich ein etwas überraschtes Keuchen vom Fahrersitz kommt:

„Huch. Wie schnell war ich denn gerade ?“

„Weiß ich nicht. Ich sehe nur den Drehzahlmesser.“

„Der ist so leise ! Da merkt man das gar nicht !“

… dass da deutlich über fünfeinhalbtausend Touren anstanden und das somit mehr als 225 gewesen sein müssen, behältst Du für Dich. Dass wir auf der gesamten Strecke von genau einem Auto überholt wurden, auch.

Auch wenn ich alle bis in die Socken bin und auch noch nicht weiß, wie ich nachher aus der Badewanne in der ich gerade liege wieder rauskommen soll, sowas sind herrliche Tage. Und das anschließende Grinsen in ihrem Gesicht ist jedes Jahr wieder einfach unbezahlbar.